Josef Jakob (Handballspieler)

Josef Jakob (Handballspieler)
Josef Jakob
Spielerinformationen
Voller Name Josef Jakob
Geburtstag 11. September 1939
Geburtsort Carani, Rumänien
Staatsbürgerschaft Deutscher rumänisch
Spielposition Rechtsaußen
Wurfhand links
Vereine in der Jugend
  von – bis Verein
19551956 Electromotor Timișoara
19561957 Progresul Timișoara
Vereine als Aktiver
  von – bis Verein
19571963 Tehnometal Timișoara
19631971 Steaua Bukarest
Nationalmannschaft
Debüt am 1962
            gegen Dänemark
  Spiele (Tore)
Rumänien  ? (?)
Vereine als Trainer
  von – bis Verein
19711975 LTV Wuppertal
19751977 HTV Remscheid
19771978 RTV Remscheid
19791979 Turnerschaft Esslingen
19801982 TSV Scharnhausen
19821985 Wernauer Sportfreunde
19851991 TSV Neuhausen
19921993 TSV RSK Esslingen
19941995 TSV Neuhausen
19971997 TSV Denkendorf

Josef Jakob (* 11. September 1939 in Carani (dt.: Mercydorf), Banat) ist ein ehemaliger rumänischer Handballspieler und Handballtrainer. Seine größten Erfolge sind der Gewinn der Handballweltmeisterschaft, WM-Bronze und Gewinn des Europapokals. Dazu kommen sechs Landesmeistertitel mit Steaua Bukarest. Jakob galt Mitte der sechziger Jahre als bester Rechtsaußen der Welt. Seine Spezialität waren Tempogegenstöße und Torraumpässe auf den gegenüber positionierten Außenspieler oder den Kreisläufer. In 45 Länderspielen warf Jakob 121 Tore.

Inhaltsverzeichnis

Spielerlaufbahn

Jugendjahre

Josef Jakob besuchte die Grundschule in seinem Heimatort Mercydorf (1947–1953). Als Schüler der sechsten Klasse spielte Jakob einmal in der Mercydorfer Feldhandball-Mannschaft gegen die Orzydorfer als Rechtsaußen. Von 1953 bis 1955 begann er eine Lehrerausbildung am Pädagogischen Lyzeum in Temeswar. Er brach diese ab, als Alexander Hof-Codreanu ihn 1955 zu Electromotor Temeswar in die Regionalliga holte. Im selben Jahr wechselte der Trainer mit der gesamten Mannschaft zu Progresul Temeswar. Mit dem Regionalligisten belegte er den zweiten Platz hinter CFR Temeswar.

Erste Liga

1957 wechselte Jakob zu Tehnometal Temeswar in die erste Liga. Dort war Adam Fischer aus Triebswetter sein Trainer. Nach dem Wechsel wurde Josef Jakob zum ersten Mal in die Jugendnationalmannschaft berufen. Nach einem längeren Trainingslager in Schässburg und Bukarest bestritt die Jugendauswahl zwei Spiele in Polen auf dem Großfeld. Bei Tehnometal spielte Jakob noch drei Jahre lang auf dem Großfeld Handball. 1960 wurde der Betrieb auf dem Kleinfeld gestartet. Mit der Umstellung vom Groß- aufs Kleinfeld hörte die ältere Generation auf.

1962 fand der erste Annäherungsversuch der Bukarester Steaua an Jakob statt. Der Armeeklub bat den Rechtsaußen, in der Mannschaft bei der Spartakiade der Armeeklubs mitzumachen. Von 1964 bis 1966 wurde Jakob mit dem Armeeklub Vizemeister. Steaua verstärkte sich mit Dieter Christenau, Ion Marinescu, Gheorghe Goran und Ion Popescu, woraufhin Steaua Bukarest ernaut Meister wurde. 1968 gewann Jakob mit Steaua den Europapokal der Landesmeister durch ein 13:11 im Finale von Frankfurt am Main gegen Dukla Prag. Im selben Jahr wurde Jakob zusammen mit dem Bukarester Rückraumspieler Gruia in die Weltauswahl berufen. Die nächsten Jahre waren von Erfolg gekrönt. Der Armeesportklub wurde von 1968 bis 1971 viermal hintereinander Meister.

Nationalspieler

Im Jahr 1962 wurde Jakob zum ersten Mal zur Nationalmannschaft eingeladen. Als Jakob zu Steaua stieß, war Hans-Günther Schmidt bereits beim Armeeklub. Fast gleichzeitig mit Jakob wurde Gheorghe Gruia zur Handballmannschaft geholt. Die drei neuen Spieler verhalfen der Mannschaft sofort zum ersten Meistertitel auf dem Kleinfeld. 1963 wurde Johnny Kunst Nationaltrainer.

Im November 1963 wurden die Nationalspieler in ein fünfmonatiges Trainingslager berufen, das zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft Anfang März 1964 diente und bis zu deren Beginn andauerte. Diese Vorbereitungszeit wurde nur durch Kurzreisen und Spiele in Deutschland und in der Schweiz unterbrochen. 1963 setzte sich Hans-Günther Schmidt in die Bundesrepublik Deutschland ab. Doch auch ohne ihn verteidigte Rumänien seinen Weltmeistertitel in der Tschechoslowakei.

Trainerlaufbahn

1971 wurde Jakob Spielertrainer beim deutschen Regionalligisten LTV Wuppertal, den er vier Jahre treu blieb. Anschließend trainierte er die Landesligisten HTV Remscheid und RTV Remscheid. 1979 übernahm Jakob das Traineramt der Turnerschaft Esslingen. Nachdem Esslingen ihm nach einem Jahr entließ, wurde er Spielertrainer beim Oberligisten TSV Scharnhausen, den er in die Regionalliga führte. Zwischen 1982 und 1985 war er beim Bezirksligisten Wernauer Sportfreunde tätig. Anschließend übernahm Jakob für sechs Jahre das Traineramt beim damaligen Bezirksligisten TSV Neuhausen, den er bis in die Verbandsliga führte. Nach einer kurzen Station in Bernhausen trainierte er in der Saison 1992/93 den RSK Esslingen und kehrte danach zum TSV Neuhausen zurück, wo er die zweite Herrenmannschaft von der Kreisliga II in die Bezirksliga führt. 1997 übernahm er das Traineramt beim TSV Denkendorf, den er von der Kreisliga bis in die Landesliga führte. 1999 beendete Jakob seine Trainertätigkeit.

Auszeichnung

Im Jahr 2009 wurde Jakob vom rumänischen Staatspräsidenten Traian Băsescu der Sportverdienstorden (Ordinul "Meritul Sportiv") zweiter Klasse zuerkannt.[1]

Literatur

  • Johann Steiner: Handball–Geschichte(n): Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben ebnen Rumänien den Weg zum Gewinn von sieben Weltmeistertiteln. ADZ, Bukarest 2003, ISBN 973-8384-12-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rumänien ehrt seine Handball-Weltmeister. Abgerufen am 27. April 2011.

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