- Aalborg
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Ålborg
(dt: Aalborg)Basisdaten Staat: Dänemark Verwaltungsbezirk: Nordjylland Landschaftsregion: Himmerland Kommune (seit 2007): Aalborg Koordinaten: 57° 3′ N, 9° 55′ O57.0477777777789.9186111111111Koordinaten: 57° 3′ N, 9° 55′ O Einwohner: (2011[1]) 103.545 Postleitzahl: 9000 - 9220
(Kommune: - 9430)Bürgermeister: Henning G. Jensen, Socialdemokratiet Website: www.aalborgkommune.dk
Nytorv-Platz in AalborgAalborg oder Ålborg anhören?/i ([ˈʌlb̥ɒːˀ]), deutsch veraltet Aalburg, ist eine Großstadt, ein Seehafen und die Hauptstadt der Region Nordjylland in Dänemark.
Nach der Hauptstadt Kopenhagen sowie Aarhus und Odense ist Aalborg die viertgrößte Stadt des Landes.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Aalborg liegt am Limfjord, der dort flussartig verengt über eine Entfernung von etwa 35 Kilometer die Verbindung zur Ostsee herstellt. Über den Limfjord führen eine Eisenbahnbrücke von 1879 und die Limfjordsbroen; beide Brücken sind für die Durchfahrt von größeren Schiffen hochklappbar. Die Autobahn wird durch den Limfjordtunnel geführt.
Geschichte
Die ersten Siedlungen im heutigen Stadtgebiet sind Ausgrabungen zufolge bereits über 1000 Jahre alt. Am Lindholm Høje, einem Hügel nördlich der Stadt, fanden zu dieser Zeit rituelle Begräbnisse statt.
Die erste Erwähnung Aalborgs datiert auf das Jahr 1040; der damalige Name der Stadt, Alabu, wurde auf einer Münze gefunden.
1342 erhielt Aalborg vom König das Stadtrecht, wonach die Stadt schnell wuchs. ein weiterer Wachstumsschub setzte ein, als ihr 1516 das Monopol auf den Handel mit gesalzenem Hering zugestanden wurde. Im jütländischen Bauernkrieg stand Aalborg im Mittelpunkt; seine Erstürmung durch Johann Rantzau beendete diese Auseinandersetzung. 1544 wurde Aalborg Sitz des Bistum Aalborg mit der Sct. Budolfi Domkirke als Domkirche.
Im Zuge der dänischen Rechtschreibreform von 1948 wurde die Stadt offiziell in „Ålborg“ umbenannt, diese Schreibweise konnte sich aber bei den Stadtbehörden und in der Bevölkerung nie richtig durchsetzen (wie auch in Aabenraa). Seit 1984 darf man den Namen zur Freude der Einwohner auch „Aalborg“ mit Doppel-A schreiben. Jedoch bleibt Ålborg die empfohlene Wahl der Dänischen Sprachkommission.[2] Das Doppel-A ist den Aalborgern inzwischen ein Identifikationssymbol geworden, dem der in Aalborg beheimatete Rapper Niarn eigens ein Lied widmete: Dobbelt-A. (Im Gegensatz zum Deutschen und Niederländischen, in dem "aa" ein langes "a" bedeutet, ist das dänische „å“, das ehemalige „aa“, ein offener o-Laut wie in dt. „Pott“ oder engl. „flop“ (siehe Liste der IPA-Zeichen).)
1988 wurde Aalborg mit dem Europapreis für ihre hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.
Einwohner
In Aalborg lebten am 1. Januar 2009[1] insgesamt 122.461 Einwohner. Davon stammt der Großteil - 101.497 Einwohner - aus dem eigentlichen Stadtzentrum und weitere 20.964 aus dem statistisch eigenständigen Vorort Nørresundby.
Sehenswürdigkeiten
- Aalborgschloss (Aalborghus): Wichtige Sehenswürdigkeiten sind das Aalborgschloss (Aalborghus), 1539 von Christian III. erbaut, das Heiliggeistkloster von 1437, das als älteste soziale Einrichtung in Dänemark gilt.
- Jens Bangs Steinhaus (Kaufmannshaus): im Renaissancestil erbaut
- Jomfru Ane Gade: malerische Altstadt-Gassen mit Szene-Wirtshäusern
- Musikbühne 'Musikkens Hus': Als Glanzlicht moderner Architektur gilt die von den Architekten Coop Himmelb(l)au geplante Musikbühne Musikkens Hus.
- Marine-Museum:
- Historiske Museum: Bekannt ist auch das bereits 1863 gegründete Historiske Museum, ein Lokalmuseum für Kulturgeschichte und Archäologie Aalborgs und Himmerlands, mit angeschlossener Fachbibliothek. Die archäologische Sammlung umfasst rund 100.000 Exponate, vor allem aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit, Wikingerzeit sowie dem Mittelalter.
- Budolfi Domkirke: Unübersehbar erhebt sich im Zentrum von Aalborg die Dormkirche Sct. Budolfi. Sie wurde 1554 als Klinkerbauwerk errichtet und erhielt ihr weißes Aussehen, indem man die Klinkersteine (ohne weiteren Verputz) mit weißer Farbe überzog.
- am Stadthafen: das historische Gebäude der königlichen Zollkammer ("Kongeligt Toldkammer") mit der davor befindlichen großen modernen Brunnenanlage, wo sprudelnde Fontänen Händels Wassermusik erklingen lassen
- der Stadthafen: Blick auf den Limfjorden und die Vesterbro-Brücke
- Zoo:
- Tivoli:
- Aalborgtårnet: Der Aalborgtårnet ist ein 54,9 Meter hoher, 1933 errichteter Aussichtsturm mit einem Turmrestaurant, der durch seine Bauweise auffällt.
Wirtschaft
In der Hafenstadt setzte die Industrialisierung verhältnismäßig früh ein, was noch heutzutage an der starken Chemie-, Metall-, Tabak- und Textilindustrie sowie dem dort ansässigen Schiffbau zu beobachten ist. Eines der international bekanntesten Produkte ist der Aalborger Aquavit, kurz Aalborger genannt, der in De Danske Spritfabrikker hergestellt wird.
Bildung
- Universität Aalborg: Die Universität Aalborg, erst 1974 gegründet, ist heute das wissenschaftliche Zentrum Nordjyllands und versorgt die Stadt mit einer nennenswerten Anzahl von Arbeitsplätzen in Hochtechnologiebranchen, etwa der Telekommunikation.
- Musikkonservatorium Aalborg:
Sport
- Aalborg Boldklub (AaB): Der bekannteste Sportverein der Stadt ist der Aalborg Boldklub (AaB), dänischer Fußballmeister von 1996, 1999 und 2008,
sowie dessen Eishockey-Pendant: AaB Ishockey.
- Handballverein Aalborg DH: Ein ebenfalls sehr bekannter Sportverein ist der Handballverein Aalborg DH, der sich in der Saison 2006/2007 mit der besten Aufbauspielerin der Welt, Tanja Logvin, verstärkt hat.
Verkehr
Bahn
Aalborg ist in das Intercity-Netz der Dänischen Staatsbahnen eingebunden und besitzt dadurch stündliche Verbindungen in Richtung Kopenhagen und Frederikshavn.
Straßen
Aalborg liegt direkt an der E45, die Jütland von der deutschen Grenze bis nach Frederikshavn durchquert.
Stadtbus
Es existiert ein dichtes Stadtbus-Netz. Im Rahmen des CIVITAS Programms der Europäischen Union wurden Haltestellen mit modernen Anzeigen ausgestattet und das Informations-Angebot im Internet massiv ausgebaut.[3]
Luft
Alborg besitzt einen Flughafen, den Lufthavn Aalborg, über den die Stadt in das Streckennetz der SAS Scandinavian Airlines eingebunden ist.
Partnerstädte
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann I. (1455–1513), König von Dänemark, Schweden und Norwegen, sowie Herzog von Schleswig und Holstein
- Ditlev Thaanum (1867–1963), US-amerikanischer Amateur-Malakologe und Schneckensammler dänischer Herkunft
- Børge Mogensen (1914–1972), Möbeldesigner
- Preben Kaas (1930–1981), Schauspieler, Komiker und Drehbuchautor
- Ekkehart Eymer (* 1945), Jurist, Unternehmer und Politiker
- Wilfried Lieck (* 1945), deutscher Tischtennisspieler
- Britta Thomsen (* 1954), Politikerin, Europaabgeordnete
- Lars Søndergaard (* 1959), Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler
- Heinz Ehlers (* 1966), Eishockeyspieler und -trainer
- Jes Høgh (* 1966), Fußballspieler
- Henrik Kromann Toft (* 1968), Bogenschütze
- Hanne Dahl (* 1970), Politikerin und MdEP für Dänemark
- Ebbe Sand (* 1972), Fußballspieler
- Søren Kjeldsen (* 1975), Profigolfer
- Peter Gade (* 1976), Badmintonspieler
- Thomas Klitgaard (* 1977), Handballspieler
- Joachim Olsen (* 1977), Kugelstoßer
- Thomas Bælum (* 1978), Fußballspieler
- Niarn (* 1979), Rapper
- Bo Svensson (* 1979), Fußballspieler
- Kasper Jensen (* 1982), Fußballspieler
- Kasper Risgård (* 1983), Fußballspieler
- Jan Ø. Jørgensen (* 1987), Badmintonspieler
Personen mit Beziehung zur Stadt
- Jens Munk (1579–1628), Seefahrer und Entdecker, wuchs in Aalborg auf
- Fritz Tillisch (1801–1889), dänischer Staatsmann, wirkte längere Zeit in Aalborg
- Peter Adolphsen (* 1972), Schriftsteller, wuchs in Aalborg auf
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF44: Folketal pr. 1. januar fordelt på byer (dänisch)
- ↑ Rechtschreiberegeln, §3.2, sproget.dk (auf dänisch)
- ↑ Seite über Maßnahmen in Aalborg im Rahmen des CIVITAS Programms
Weblinks
Commons: Aalborg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Aalborg – Artikel der 4. Auflage von Meyers Konversations-LexikonKategorien:- Ort in der Region Nordjylland
- Aalborg Kommune
- Träger des Europapreises
- Ort mit Seehafen
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