Karl Ganzhorn

Karl Ganzhorn

Karl Ganzhorn (* 25. April 1921 in Sindelfingen) ist ein deutscher Physiker, der sich als Direktor des IBM Laboratoriums in Böblingen mit Angewandter Physik und Computer-Entwicklung beschäftigte und in führender Position im Forschungsmanagement von IBM tätig war.

Ganzhorn ist der Sohn eines Weberei-Arbeiters und studierte nach Wehrdienst ab 1939 und vier Jahren französischer Kriegsgefangenschaft bis 1947 als Ordonnanzoffizier in einer Panzereinheit im Afrikakorps (wo er schon eine lagereigene „Universität“ in Algerien besuchte) an der Universität Stuttgart Physik und promovierte 1951 in theoretischer Festkörperphysik (Quantentheorie und Elektronentheorie von Übergangsmetallen[1]) bei Ulrich Deilinger. Nach dem Studium ging er 1952 zu IBM, wo er 1953 ein Entwicklungsteam leitete, aus dem 1958 das IBM Entwicklungslaboratorium in Böblingen wurde mit Ganzhorn als Leiter. In diesem Labor wurde damals die IBM 360/20 als Teil der IBM 360 Serie entwickelt, die 1964 in Produktion ging. Von 1963 bis 1973 war er Direktor der IBM-Laboratorien in Deutschland, Österreich (Wien) und Schweden.[2] und Vorstandsmitglied (Geschäftsführer ab 1967) für Entwicklung und Forschung von IBM Deutschland. Danach war er von 1973 bis 1975 Direktor für Wissenschaft und Technologie bei IBM Europe und von 1975 bis 1978 zusätzlich Vizepräsident für Telekommunikationssysteme der Systems Communications Division von IBM Corp. (USA), verantwortlich für den Bereich Datenkommunikation innerhalb des Gesamtkonzerns. Von 1978 bis 1986 leitete er die Sparte Technologie und Forschung bei IBM Deutschland. 1986 ging er in den Ruhestand. Er hielt daneben schon ab 1960 (bis etwa 1980) Informatik-Vorlesungen an der Universität Karlsruhe.

1970/71 war er Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Von 1978 bis 1987 gehörte er dem deutschen Wissenschaftsrat an. Er ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes. Er erhielt 1977 die Ehrendoktorwürde in Ingenieurwissenschaften der Universität Stuttgart und 1982 wurde er Ehrensenator der TU München. Er war Vorsitzender des Beratungsgremiums für das Max-Planck-Institut für Physik in München und für Metallforschung in Stuttgart, im Beratungsgremium des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart und in dem der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig.

Schriften

  • mit K. Schulz, W. Walter: Datenverarbeitungssysteme: Aufbau und Arbeitsweise, Springer 1981
  • Die geschichtliche Entwicklung der Datenverarbeitung, Oldenbourg 1975

Weblinks

Verweise

  1. in denen er die Gitterstruktur mit gruppentheoretischen Methoden bestimmte
  2. Die anderen europäischen IBM-Laboratorien in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich standen unter französischer Gesamtleitung von Nizza aus, ebenso wie die Gesamtleitung für Europa.

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