Karl von Zeyer

Karl von Zeyer

Karl Georg Wilhelm Zeyer, später von Zeyer (* 19. September 1839 in Esslingen; † 1. Januar 1920 in Stuttgart) war ein württembergischer Beamter und Staatsminister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl Zeyer war der Sohn des Juristen Friedrich Matthäus von Zeyer (1797–1876), welcher bis zum Präsidenten des Württembergischen Staatsgerichtshofs aufstieg, und der Emilie Ferdinande, Tochter des Staatsrats von Huber und gehörte der evangelischen Kirche an. Karl Zeyer hatte insgesamt vier Geschwister. Seine Gymnasialzeit beendete er 1857 mit der Maturitätsprüfung (Abitur) in Ulm. Danach absolvierte er eine halbjährige Lehrzeit in der Kanzlei des Gerichtsnotariats in Ulm. Von 1858 bis 1861 studierte Zeyer Rechtswissenschaften an der Universität Tübingen und schloss sich in dieser Zeit der Verbindung Staufia an. 1862 legte er die Erste Höhere Justizdienstprüfung ab und im Jahr darauf die Zweite. Er begann seine Karriere als Justizreferendar am Oberamtsgericht in Ulm. Als Justizassessor wurde er 1864 Assistent in der Kanzlei des Anwalts Wilhelm Schall in Öhringen. 1866 wechselte er zum Oberamtsgericht nach Brackenheim und wurde noch im selben Jahr Amtsrichter beim Stadtgericht in Stuttgart. Im November 1869 konnte er die Stelle eines Kreisrichters beim Kreisgerichtshof in Stuttgart besetzen. Im Jahre 1871 heiratete er Marie Krauß. Die Ehe blieb kinderlos.

Werdegang

Im Juni 1873 trat Zeyer ins Steuerkollegium ein und war dort zunächst als Justitiar, dann als Assessor und schließlich als Vortragender Rat tätig. Ab 1878 arbeitete er bei der Domänendirektion und ab 1880 im Departement der Finanzen (Württembergisches Finanzministerium). Dort wurde er 1882 Oberfinanzrat. Eine weitere Stufe seiner Laufbahn war 1886 die Mitgliedschaft im Disziplinarhof. 1887 wurde Zeyer Direktor der Katasterkommission und Referent im Finanzministerium, 1891 Ministerialdirektor und 1894 Kollegialpräsident. Seit 1891 besaß er ein Mandat für die württembergische Kammer der Standesherren auf Lebenszeit, welches er jedoch mit seiner Ernennung zum Staatsminister im Departement der Finanzen am 22. März 1898 freiwillig abgab. Als Finanzminister war Zeyer Nachfolger des verstorbenen Karl von Riecke und gehörte nacheinander den Kabinetten Mittnacht, Schottenstein, Breitling und Weizsäcker an, ehe er 1908 in den Ruhestand trat.

Ehrungen

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2001, S. 1069.

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1894, Seite 31
  2. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1907, Seite 31

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zeyer — ist der Familienname von: Albert Zeyer (1895–1972), Schweizer Architekt Andreas Zeyer (* 1968), deutscher Fußballspieler Johann Zeyer (1894–1970), österreichischer Politiker Julius Zeyer (1841–1901), tschechischer Schriftsteller Karl von Zeyer… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Heinz Schulz — Karl Heinz Schulz, Rufname „Charly“ (* 21. Dezember 1955 in Freiburg im Breisgau) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der von 1977 bis 1991 in der 2. Fußball Bundesliga 463 Spiele mit 47 Tore für den Freiburger FC und den SC Freiburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Arnold — Pour les articles homonymes, voir Arnold. Karl Arnold Karl Arnold, était un homme politique allemand, né le 21 mar …   Wikipédia en Français

  • Werner Zeyer — en 1978 Mandats …   Wikipédia en Français

  • Liste der Spieler von Fortuna Düsseldorf — Diese Liste der Spieler von Fortuna Düsseldorf verzeichnet Fußballspieler, die seit der Saison 1963/64 bis einschließlich der Saison 2010/11 für die Fortuna im Kader der ersten Mannschaft gestanden haben. Berücksichtigt werden die Spiele in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kai-Uwe von Hassel — Pour les articles homonymes, voir Hassel. Kai Uwe von Hassel …   Wikipédia en Français

  • Liste der Abgeordneten zum Landtag von Niederösterreich (VI. Gesetzgebungsperiode) — Diese Liste der Abgeordneten zum Landtag von Niederösterreich (VI. Gesetzgebungsperiode) listet alle Abgeordneten des Landtags von Niederösterreich während der VI. Gesetzgebungsperiode auf, wobei die Gesetzgebungsperiode vom 10. November 1954 bis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Abgeordneten zum Landtag von Niederösterreich (V. Gesetzgebungsperiode) — Diese Liste der Abgeordneten zum Landtag von Niederösterreich (V. Gesetzgebungsperiode) listet alle Abgeordneten des Landtags von Niederösterreich während der V. Gesetzgebungsperiode auf, wobei die Gesetzgebungsperiode vom 5. November 1949 bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Ole von Beust — at the Steuben Parade in 2006 First Mayor of Hamburg In office 31 October 2001 – 25 August 2010 Preceded by …   Wikipedia

  • Ole von Beust — le 30 juin 2007 Mandats 12e premier maire de Hambourg …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”