- Karlfriedrich Herb
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Karlfriedrich Herb (* 1957) ist ein deutscher Philosoph und Politikwissenschaftler. Seit 2001 hat er den Lehrstuhl für Politische Philosophie und Ideengeschichte am politikwissenschaftlichen Institut der Universität Regensburg inne.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herb studierte Philosophie, vergleichende Religionswissenschaft und Psychologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und wurde 1986 mit einer Dissertation über die politische Philosophie Jean-Jacques Rousseaus promoviert.
Nach verschiedenen Forschungsprojekten und einem Aufenthalt an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris, habilitierte er sich 1997 mit einer Arbeit zum neuzeitlichen Freiheitsbegriff an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er auch als wissenschaftlicher Assistent wirkte. Danach lehrte er dort als Privatdozent. Seither nahm Herb Gastprofessuren wahr, u.a. in Brasília, Recife, Campinas und São Paulo, und wurde 2001 zum Stiftungsprofessor für Philosophie an der Universität Ulm ernannt. Daneben lehrt er an der Hochschule für Politik sowie der Hochschule für Philosophie in München.
Arbeitsgebiete
Der Fokus seiner wissenschaftlichen Tätigkeit liegt auf dem Gebiet der Politischen Philosophie der Neuzeit. Die Ideengeschichte der Vertragstheorie, die Entstehung des modernen Bürgerbegriffs und die Philosophie der Aufklärung stehen dabei im Zentrum. Sein besonderes Interesse gilt dem Werk Jean-Jacques Rousseaus, zu dessen Erforschung er wichtige Beiträge geleistet hat. Daneben widmet er sich der politischen Anthropologie und Fragen politischer und moralischer Verantwortung in Wirtschaft und Gesellschaft.
Im Jahr 2008 war Herb an der Gründung des Bayerischen Zentrums für Politische Theorie (BayPol) beteiligt und ist seither Vorstandsmitglied. Seit 2011 fungiert er als Sprecher des Vorstands. Darüber hinaus hat Herb im Promotionskolleg des Zentrums zusammen mit anderen beteiligten Hochschullehrern die wissenschaftliche Leitung inne.
Schriften (Auswahl)
Monographien
- Hobbes über die Freiheit (zusammen mit Georg Geismann), Würzburg: Königshausen und Neumann 1988, 228 S.
- Rousseaus Theorie legitimer Herrschaft. Voraussetzungen und Begründungen, Würzburg: Königshausen und Neumann 1989, 284 S.
- Bürgerliche Freiheit. Politische Philosophie von Hobbes bis Constant, Freiburg – München: Karl Alber 1999, 243 S.
- Klassiker Auslegen. Jean-Jacques Rousseau, Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts (zusammen mit Reinhard Brandt), Berlin: Akademie-Verlag 2000, 308 S.
- Alter Staat – Neue Politik. Tocquevilles Entdeckung der modernen Demokratie (zusammen mit Oliver Hidalgo), Baden-Baden: Nomos 2004, 177 S.
- Alexis de Tocqueville (zusammen mit Oliver Hidalgo), Frankfurt/New York: Campus 2005, 176 S.
- Montesquieus Staatsverständnis. Die Natur des Staates (zusammen mit Oliver Hidalgo), Baden-Baden: Nomos, Oktober 2008, 168 S.
Aufsätze
- Licht und Schatten. Zum Republikideal bei Jean-Jacques Rousseau und Hannah Arendt, in: Politisches Denken. Hg. von K. Graf Ballestrem/V. Gerhardt/H. Ottmann/M.P. Thompson. Jahrbuch 2001, S. 59-68.
- Jean-Jacques Rousseau, Ein Moderner mit antiker Seele, in: Große Philosophen – von der Antike bis heute, Darmstadt: Primus Verlag 2001, S. 534- 549.
- L'avenir de la republique. Sur la lecture contractualiste de l'histoire chez Hobbes et Kant, in: Denis Thouard/Luc Foisneau, Les origines de la modernité politique et l'idéalisme allemand, Paris 2003, S. 123-131.
- Der Anfang vom Ende der Geschichte. Philosophische Visionen des Fortschritts, in: Stephan Bierling/Karlfriedrich Herb/Jerzy Macków/Martin Sebaldt: Politischen Wandel denken. Herausforderungen der Demokratie in europäischer und globaler Perspektive, Hamburg: Lit 2004, S. 7-17.
- Au-délà de la citoyenneté. Hobbes et le problème de l’autorité, in : Nuove prospettive critiche sul Leviatano di Hobbes nel 350° anniversario di pubblicazione, Ed. Luc Foisneau, George Wright, Rivista di storia della filosofia, Jg. 1 (2004) S. 219-227.
- Machtfragen. Vier philosophische Antworten, in: Die Politische Meinung Jg. 53 (2008), S. 68-76.
- "Ausser der Republik ist kein Heil". Profane und sakrale Deutungsmuster des Staats in Kants Geschichtsphilosophie (zusammen mit Thomas Nawrath), in: Henning Ottmann (Hg.) Kants Lehre von Staat und Frieden , Baden-Baden: Nomos 2009, S. 28-41.
Weblinks
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