Kastell Bulci

Kastell Bulci

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Kastell Bulci
Alternativname unbekannt
Limes Dakischer Limes
Abschnitt A / I / 1[A 1]
Datierung (Belegung) trajanisch ?
Typ Kohortenkastell ?
Einheit legio XIII Gemina ? (Bautrupp),
Auxiliareinheit ?
Bauweise Holz-Erde-Konstruktion
Erhaltungszustand Im Gelände nicht sichtbar.
Ort Bulci
Geographische Lage 46° 0′ 22,9″ N, 22° 6′ 46,9″ O46.0063522.113025Koordinaten: 46° 0′ 22,9″ N, 22° 6′ 46,9″ O
Vorhergehend Kastell Vețel (südöstlich, Abschnitt V)
Anschließend Kastell Aradul Nou (nordwestlich)
Limes6.png
Lage des Kastells

Kastell Bulci war ein römisches Hilfstruppenlager und Bestandteil der Außenlinie in der westlichen Festungskette des dakischen Limes (limes Daciae), auf dem Gemeindegebiet von Bata, Kreis Arad, in Rumänien.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Funktion

Die Region im Landkreis Arad ist – mit kurzen Unterbrechungen – schon seit dem Neolithikum besiedelt. Während der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. gründeten die Daker auf beiden Seiten der Mureș (lat.: Marisus) erste Niederlassungen. Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. ließen sich hier unter anderem die Skythen nieder, die später in den Dakern aufgingen. Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. begannen auch keltische Stämme hier einzuwandern, die aber ebenfalls rasch von den Dakern assimiliert wurden.

Das möglicherweise von einer Auxiliarkohorte belegte Kastell lag östlich des heutigen Dorfes Bata am linken Ufer der Mureș. Der Fundplatz ist auch unter seinen Flurnamen „Cetate“ (Burg) oder „Mănăstire“ (Kloster) bekannt. Seiner Besatzung oblag unter anderem die Überwachung und Sicherung der Straße von Micia nach Partiscum, die dem südlichen Ufer des Flusses in Richtung NW folgte.

Kastell

Das Kastellareal ist nur unzureichend erforscht. Es wurde erstmals 1868 von Flóris Rómer, dem Begründer der provinzialrömischen Archäologie in Ungarn, untersucht, danach fanden zwischen 1976 und 1980 noch kleinere Suchgrabungen durch István Ferenczi und Mircea Barbu statt. Die Umwehrung bestand aus einem Holz-Erde-Wall mit einem vorgelagerten Graben als Annäherungshindernis. Von der Innenbebauung konnten nur geringe Spuren nachgewiesen werden. Aufgefundene Ziegelstempel der Legio XIII Gemina scheinen zumindest die Identifizierung des Fundplatzes als römische Militäranlage des 2. Jahrhunderts n. Chr. zu bestätigen. Vermutlich wurde die Befestigung von einer Vexillation dieser Legion erbaut. Vom Kastell selbst sind heute im Gelände keine Reste mehr erkennbar.

Die Funde aus den Grabungen befinden sich heute im Museumskomplex Arad, Abteilung für Archäologie und Geschichte (rumänisch Complexul muzeal Arad, Secția Arheologie și Istorie).

Denkmalschutz

Die gesamte archäologische Stätte und im speziellen das Kastell stehen nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historische Denkmäler unter Schutz und sind in der nationalen Liste der historischen Monumente (Lista Monumentelor Istorice) eingetragen.[1] Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii şi Patrimoniului Naţional), insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst sowie die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere wichtige, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.

Siehe auch

Literatur

  • Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44. Jahrgang, Teil 2, Mainz 1997, S. 23.
  • Nicolae Gudea: Limesul Daciei romanc de la Traianus la Aurelianus. In: Acta Musei Porolissensis 1. 1977, S. 109 (in rumänischer Sprache).
  • Nicolae Gudea: Der Limes Dakiens und die Verteidigung der obermoesischen Donaulinie von Trajan bis Aurelian. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Teil II, Band 6. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1977, ISBN 3-11-006735-8, S. 851–884 (darin S. 871: 12. Liste der Militärlager).
  • Nicolae Gudea: Bericht über die zwischen 1979 und 1983 am Limes der drei Dakien und der benachbarten Provinzen Moesia Superior und Moesia Inferior durchgeführten archäologischen Forschungen. In: Studien zu den Militärgrenzen Roms, 3. 13. Internationaler Limeskongreß, Aalen 1983. Stuttgart 1986, S. 480.
  • Pál Király: Dacia Provincia Augusti I. Nagybecskerek 1893, S. 23 (in ungarischer Sprache).
  • Felix Milleker: Délmagyarország régiségleletei a honfoglalás előtti idökböl. (Die archäologischen Funde Südungarns vor der Landnahmezeit.) Temeschburg 1899, S. 16 (in ungarischer Sprache).
  • Eduard Nemeth: Armata în sud-vestul Daciei romane. (Die Armee im südwestlichen römischen Dakien.) Ed. Mirton, Timişoara 2005, ISBN 973-661-691-6 (in rumänischer Sprache).
  • Alexandru Borza: Banatul în timpul Romanilor. (Das Banat in der Römerzeit.) Temeschburg 1943, S. 79 (in rumänischer Sprache),
  • Mihail Macrea: Viața în Dacia romană. (Leben im römischen Dakien.) Editura Științifică, Bukarest 1969, S. 229–230 (in rumänischer Sprache).
  • Dumitru Tudor: Corpus monumentorum religionis equitum danuvinorum (CMRED). The monuments. Band 1. Brill-Verlag, Leiden 1969, S. 59.
  • Dumitru Tudor: Tabula Imperii Romani (TIR): Bucarest. Drobeta-Romula-Sucidava. Académie de la République Socialiste de Roumanie, Bukarest 1969 (Teile der Blätter K-34, K-35, L-34, L-35), hier: TIR L 34, S. 43.
  • Liviu Mărghitan: Decebal. Editura Militară, Bukarest 1978, S. 98–100.
  • István Ferenczi, Mircea Barbu: Chroniques. In: Dacia. Nr. 25, 1981, S. 366.
  • István Ferenczi, Mircea Barbu: Cercetări arheologice de la Bulci şi împrejurimi. (Archäologische Forschung in Bulci und Umgebung.) In: Ziridava. 9, 1978, S. 67–80 (in rumänischer Sprache).

Anmerkungen

  1. Strecke / Abschnitt / Kastellnummer (nach N. Gudea, 1997).

Einzelnachweise

  1. Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe

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