Kastell Regulbium

Kastell Regulbium

hf

Kastell Reculver
Alternativname Regulbium/Regulbio
Limes Britannien
Abschnitt Strecke 3,
Datierung (Belegung) 1. bis 5. Jahrhundert n. Chr.
Typ Kohortenkastell/Flottenstation?
Einheit Cohors I Baetasiorum,
Classis Britannica ?
Größe ca. 3,6 ha
Bauweise a) Holz-Erde-Kastell,
b) Steinkastell
Erhaltungszustand quadratische Anlage mit abgerundeten Ecken,
oberirdisch noch Reste des Süd- und Ostwalles sichtbar,
Nordwestseite abgeschwemmt
Ort Reculver
Geographische Lage 51° 22′ 45,6″ N, 1° 11′ 59,5″ O51.3793333333331.1998611111111Koordinaten: 51° 22′ 45,6″ N, 1° 11′ 59,5″ O
Vorhergehend Kastell Othona nördlich
Anschließend Kastell Rutupiae südlich
Die Sachsenküstenkastelle um 380 n.Chr.
Plan des Kastells
Mauerrest der Kastellumwehrung
Skizze der Bauinschrift aus den Principia
Lage von Regulbium am nördlichen Ende des ehemaligen Wantsum Channels in der Nähe der Themsemündung
Ausstellungsstücke und Rekonstruktionszeichung im Herne Bay Museum
Ziegelstempel der Cohors I Baetasiorum (Herne Bay Museum, Reculver
Die Türme der St. Mary’s Church, Ansicht aus West
Mauerrest der St. Mary's Church mit römischen Ziegeln

Regulbium war Bestandteil der Kastellkette an der britischen Sachsenküste (SK) in England, an der nördlichen Küste der Grafschaft Kent, Distrikt City of Canterbury beim heutigen Reculver, einem Badeort zwei Kilometer östlich von Herne Bay.

Seine Reste wurden erstmals im 19. Jahrhundert von Charles Roach beschrieben und schließlich von Brian Philp zwischen 1952 und 1968 in insgesamt sieben Grabungskampagnen freigelegt und genauer untersucht.[1] Als einzige der Sachsenküstenbefestigungen konnte hier auch eine Bauinschrift geborgen werden, die eine exakte Datierung der Gründung des Kastells möglich machte. Die über 24.000 Kleinfunde aus dem Kastellbereich und seiner Umgebung (Waffen, Tonscherben, Gebrauchsgegenstände etc.) werden im Herne Bay Museum und in Dover Castle aufbewahrt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name des Kastells stammt aus dem Keltischen und bedeutet „Am großen Kap“.[2] Er ist bisher nur aus der Notitia Dignitatum (ND) (Regulbio) bekannt. Reculver wird im Frühmittelalter, in einem Dokument aus dem Jahr 669, als Raculfmynster und in einer Urkunde von 784, als Raculfceaster bezeichnet.[A 1] In der Angelsächsischen Chronik des 12. Jahrhunderts taucht der Ort als Raculf wieder auf.[A 2]

Datierung

24 Münzen aus der Zeit des Tiberius und Nero sprechen für eine Nutzung des Ortes durch die Römer seit dem 1. Jahrhundert. Die Gründung des Steinkastells erfolgte im frühen oder mittleren 3. Jahrhundert. Diese Annahme stützt sich vor allem auf eine Inschriftentafel aus dem Fahnenheiligtum (siehe unten). Die Datierung der Inschrift in das frühe 3. Jahrhundert deckt sich auch mit den Funden (u.a. der Keramik), die vor allem 1957, aber auch in späteren Grabungen rund um das Kastell gemacht wurden.[3]

Bauinschrift

Die römische Gedenkinschrift von Reculver zählt zu den bemerkenswertesten Funden an der Sachsenküste, da sie die bisher einzig bekannte ist, die von Baumaßnahmen an einem Kastell des Wash-Solent-Limes berichten. Sie wird im Allgemeinen als die Bauinschrift des Kastells angesehen, allerdings berichtet sie nur von der Fertigstellung der Kommandantur, zweifellos aber eines der ersten und wichtigsten Funktionsgebäude im Inneren des Kastells. Die ersten der 11 Bruchstücke der Bauinschrift wurde im September 1960 unter dem Fahnenheiligtum der Principia entdeckt. Wahrscheinlich war sie an der Stirnwand des Sacellums angebracht gewesen, bevor sie bei der Zerstörung des Gebäudes in den Keller des Fahnenheiligtums hinabstürzte. Nach Vergleich und Zusammensetzung der Fragmente konnten von Ian Richmond etwa ¾ des ursprünglichen Textes rekonstruiert werden:[4]

Aedem p[rinci]piorum / cu[m b]asilica / su[b A(ulo) Triar]io Rufino / co(n)s(ulari)) / [--- Fo]rtunatus / [---]it
Das Fahnenheiligtum mit der Querhalle, unter Aulus Triarius Rufinus, consul(ar) [...] Fortunatus [...] hat dies gestiftet.“[5]

Nach seiner Interpretation des Textes wurden die Principia, das Fahnenheiligtum (Aedes principiorum) und die dem Heiligtum vorgelagerte Querhalle (Basilica) unter der Regierung des Statthalters Triarius Rufinus erbaut. Überwacht wurden die Arbeiten von einem gewissen Fortunatus, wahrscheinlich der damalige Kommandeur des Kastells. Triarius Rufinus war der Konsul des Jahres 210, Richmond glaubt, dass er sein Amt als britannischer Statthalter irgendwann in den Jahren zwischen 210 und 216 antrat.

Richard Harper[6] und die neueste Edition im Corpus der britischen Inschriften[7] vertreten jedoch die Meinung, dass es sich bei dem in der Inschrift genannten Statthalter um Quintus Aradius Rufinus handelt, der vermutlich um 220 dieses Amt innehatte (su[b A]r[ad]io Rufino). Erwähnenswert wäre außerdem noch, dass dieser Text der früheste bekannte ist, in dem die die Bezeichnungen Aedes principiorum für das Fahnenheiligtum und Basilica für einen militärischen Hallenbau verwendet werden.

Lage und Funktion

Seit der Spätantike hat sich die Küstenlinie stark verändert und die heutige Landschaft hat nur mehr wenig mit dem römischen Regulbium oder auch „die große Halbinsel“ gemeinsam. Zur Zeit der Antike war Thanet noch eine durch den Wantsumkanal vom Festland abgetrennte Insel. Das Kastell stand in römischer Zeit noch etwa 1 km von der Küste entfernt, auf den sog. Thanet Beds, ein sandiger mit Lehm durchsetzter Boden der dadurch sehr schnell erodiert und im Laufe der Zeit schon das halbe Kastell mit sich ins Meer gerissen hat. Auch das Festland nördlich der Befestigung ist heute fast völlig verschwunden. Der Wantsumkanal hingegen ist heute weitgehend verlandet.

Regulbium sicherte die nördliche Einfahrt zum Kanal, der damals noch eine stark befahrene Schiffspassage war, und damit auch die für den Schiffsverkehr wichtige Mündung der Themse. Sein südliches Ende überwachte das Kastell Rutupiae. Wahrscheinlich diente es auch als Hafen und Versorgungsbasis der Kanalflotte. Aufgabe der Besatzung war es wohl auch, diesen Abschnitt der Küste gegen einen Invasionsversuch der römischen Zentralregierung zu verteidigen (siehe unten).

Entwicklung

Wahrscheinlich ließen die Römer 43 n. Chr. hier einen Teil ihrer Invasionsarmee anlanden und bauten danach den Platz durch Anlage eines Holz-Erde-Kastells zu einem befestigten Brückenkopf aus. Der Stützpunkt wurde später wohl vor allem als Leuchtfeuer und Signalstation benutzt, da er an günstiger Position am Ufer des Wantsum Kanal und in der Nähe der Mündungen der Themse und des Medway lag.

Aufgrund der zunehmenden Gefährdung durch sächsische und fränkische Piraten vom Kontinent organisierte Carausius, Gründer und Herrscher (Usurpator) des sog. "Britischen Sonderreiches", um das Jahr 287 die Verteidigung der britischen Kanalküste neu. Durch Neu- oder Umbau schon bestehender Anlagen schufen er und sein Nachfolger Allectus nach und nach eine dichte Kette aus tw. stark befestigten Kastellen, in die auch Regulbium einbezogen wurde. Das Kastell war danach für ca. 150 Jahre von der römischen Armee besetzt.[8] Auch die Funde vom Kastellareal zeigen, dass am Ende des 3. Jahrhundert vermehrte Bauaktivitäten festzustellen sind, deren Ursache wohl die Überfälle sächsischer Seeräuber und Plünderer auf die britische Kanalküste waren. Kurz nach seiner Fertigstellung wurde das Kastell aber offenbar wieder verlassen, wie lange ist unbekannt.[9]

Im Umfeld von zwei ausgegrabenen Kasernen im nördlichen Sektor wurden ca. 100 Münzen aus dem Zeitraum von 270 bis 300 geborgen. Dies hängt, nach Ansicht des Ausgräbers, vielleicht mit der zeitweisen Abwesenheit der Garnison und dem damit verbundenen Verfall der Kasernen zusammen. Möglicherweise wurde das Kastell erst um 296, nach dem Untergang des Britannischen Sonderreiches (siehe Carausius), unter Constantius I. wieder mit Truppen belegt. Ab der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts nehmen die militärischen Aktivitäten jedoch wieder merklich ab. Die Münzfunde zeigten außerdem, dass das Kastell nach 360 vom Militär offenbar endgültig aufgegeben und entweder der Zivilbevölkerung oder Neusiedlern bzw. Einwanderern überlassen wurde. Bei anderen SK-Kastellen konnte dies jedoch nicht zweifelsfrei festgestellt werden.

Nach Abzug der Römer diente das Kastell vorübergehend als Residenz der angelsächsischen Könige von Kent, einer von ihnen, Ecgberht I., ließ hier u.a. eine Kirche errichten. Im Jahr 669 übertrug Ecgberht Land bei Reculver zur Gründung eines Kloster an den Geistlichen Bass.[10] Im Jahr 679 schenkte König Hlothhere Ländereien bei Westanae (Isle of Thanet) und in Sturry (bei Canterbury) an den Abt Beorhtwald und das Kloster Reculver.[11] Die Benediktiner-Abtei wurde später als St. Mary’s Church of Reculver bekannt; ihre charakteristischen Doppeltürme (lange eine wichtige Landmarke für die Schifffahrt) wurden erst im 12. Jahrhundert erbaut. Heute ist Reculver ein Dorf mit 135 Einwohnern.[12]

Kastell

Die Archäologen konnten bei den Grabungen im Kastell mehrere Bauphasen unterscheiden.[13]

Holz-Erde-Kastell

Dessen Ost- und Südseite konnte zwischen 1961 bis 1963 innerhalb des späteren Sachsenküstenkastells lokalisiert werden. Die Ostseite des claudischen Holz-Erde-Kastells wurde stark von späteren Gebäuderesten überlagert. Es war von zwei Wehrgräben, der innere y- und der äußere v-förmig, umgeben. Der äußere Graben wurde scheinbar schon in der Antike bald vernachlässigt und nicht mehr regelmäßig gereinigt, weswegen er teilweise mit Lehmablagerungen und Schlamm verfüllt war die Keramikscherben unterschiedlicher Zeitperioden enthielten. Der Graben verlief noch weiter Richtung NW, sodass die Ausgräber annahmen, dass der Nordwall unter einer Gruppe von Landhäusern, einer spätantiken Therme und einem mittelalterlichen Friedhof zu suchen ist.

Steinkastell

Vom Kastell ist heute nicht mehr viel zu sehen, nur die von stark mit Vegetation überwuchernden Überreste des Süd- und des Ostwalles sind noch erkennbar. Von ihnen blieb die Südmauer am besten erhalten. Sie ist durch eine abgerundete Ecke mit der Ostmauer verbunden, deren vorgelagerte zwei Wehrgräben ebenfalls noch ansatzweise zu erkennen sind. Diese Bauweise ist typisch für Kastelle des frühen 3. Jahrhunderts, die meist noch im traditionellen Stil der frühen und mittleren Kaiserzeit (Spielkartenform) ausgeführt worden sind.

Umwehrung und Gräben

Die Umwehrung besteht aus gemörtelten schwarzen Flint-, der auf der Insel Thanet gebrochen wurde, und Kieselsandstein. An der Ostmauer sind noch Ausbesserungen zu erkennen, hier wurden auch Überreste eines Brennofens gefunden. In der Ruine der angelsächsischen Kirche finden sich oft römische Ziegel die von den Kastellgebäuden stammen müssen. Weiteres Baumaterial für das Kastell wurde aus Bishopstone Glen (zwischen Reculver und Herne Bay) herangeschafft, der Kieselsandstein stammt wahrscheinlich aus der Gegend um Maidstone. Eine rückwärtige, massive Erdrampe stabilisierte die relativ schmale Ringmauer, die 3 m an der Basis und 2,4 m an der Mauerkrone maß. Sie umfasste ursprünglich wohl ein Areal von ca. 3,06 ha, zusätzlich umgaben noch zwei Spitzgräben das Kastell, der innere war 2,7 m tief und 7,9 m breit, der äußere hatte eine Tiefe von ca. 2 × 5 m.

Türme und Tore

In der Mitte der West- und Ostmauer befand sich je ein Tor. Durch die ca. 2,7 m breite Durchfahrt des Osttores gelangt man auf der ehemaligen Via principalis in das Innere des Kastells. Nach Passieren des Tores kann man an der rechten Seite noch die stark überwucherten Fundamente eines Wachhauses sehen. Nur ein einziger, innen angesetzter Turm konnte in der Südwestecke nachgewiesen werden. Da keine - für die Spätantike typischen - vorkragenden U-Türme festgestellt werden konnte, dürfte es mit ziemlicher Sicherheit, neben dem in Branchaster, zu den frühesten Steinkastellen an der Sachsenküste zählen.[14]

Innenbauten

Bei der Ausgrabung im September 1968 beschäftigte man sich vor allem mit den Planquadraten östlich der Principia, dem Stabsgebäude, und südlich der Via principalis, die einst die beiden Tore an den Flanken des Kastell im Lagerinneren verband. Doch durch die schon sehr weit fortgeschrittene Erosion kann aber über die Innenbebauung nicht viel gesagt werden.

Man fand die Reste der Principia, mit unterkellertem Fahnenheiligtum (Aedes principiorum), die Fundamente einer Querhalle (Basilica), Mauerzüge des Kommandantenhauses (Praetorium) bzw. eines Badegebäudes mit Hypokaustenheizung und einer Doppelkaserne. Bei Stichgrabungen entlang der geschotterten Überreste der Via principalis, Via praetoria und Via sagularis machte man ebenfalls zahlreiche Entdeckungen. Die in Steinbauweise errichteten Principia lagen nach klassischer Manier im Mittelbereich des Kastells.[15]

In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts dürfte der Großteil der Innenbebauung aus Holzgebäuden bestanden haben, da in der Brandschicht der westlichen Kaserne Pfostenlöcher nachgewiesen werden konnten, die nicht den vorangegangenen Bauschema folgten.[16]

Gebäude SW

Als die Umwehrung des Steinkastells errichtet wurde, plante man auch den Bau eines größeren Gebäudes im SW-Sektor des Lagers. Seine Fundamente bestanden aus mehreren festgestampften Lagen von Kieselsteinen die man am offenbar an den Stränden der näheren Umgebung aufgesammelt hatte. Später konnten auch seine SO-Ecke und die Westwand untersucht werden. Dabei konnten keine Hinweise dafür gefunden werden, dass der Bau jemals fertiggestellt bzw. über das Stadium der Fundamentierung hinausgekommen war. Philp nimmt an, dass dieser Umstand mit einer zeitweisen Aufgabe des Kastells, für die auch noch andere Befunde aus dem Lagerinneren sprechen, im Zusammenhang steht.

Kasernen

Der ursprüngliche Bauplan muss danach geändert worden sein, da nun stattdessen im Nordsektor zwei größere Gebäude hochgezogen wurden. Die Böden dieser Bauten bestanden aus einer Schicht Stampflehm, über die ein in den massiven Fundamenten verankerter Holzrost zur Befestigung der Bodenbretter gelegt wurde. Die Wände zumindest eines der beiden Kasernen war verputzt und bemalt, das Dach mit schweren Ziegeln gedeckt. Offenbar dienten sie als Mannschaftsunterkünfte für höhere Dienstgrade oder Spezialisten, da sie in unmittelbarer Nachbarschaft der Principia standen. Die östlich gelegene Kaserne war offensichtlich schon stark verfallen als sie schließlich (vielleicht von Neusiedlern) niedergebrannt wurde.[17]

Signalstation

Ein quadratisches Bauwerk etwas außerhalb des Kastells diente wahrscheinlich als Signalstation oder eventuell auch als Leuchtturm. Es stand an der nördlichen Einfahrt zum Wantsum-Kanal und unterstreicht damit auch die große Bedeutung dieser Wasserstraße für die Nachschubtransporte der römischen Armee in Britannien. Funde, die seine zweifelsfreie zeitliche Einordnung bestätigen könnten, wurden zwar nicht geborgen, aber vor Ort gefundene Münzen aus der Regierungszeit des Tiberius und des Nero lassen annehmen, dass hier spätestens seit 65 n. Chr. eine Militärstation bestand.

Garnison

Die Besatzungstruppe, die das Kastell wahrscheinlich auch erbaut hat, ist nur aus der ND und von Ziegelstempeln bekannt. Insgesamt konnten in Reculver sechs, mit der Buchstabenfolge CIB gestempelte Ziegel geborgen werden. Laut der ND versah in der Spätantike die cohors prima Baetasiorum – die erste Kohorte der Baetasii - die wiederum unter dem Kommando eines Tribunen - der Armee des Comes litoris Saxonici per Britanniam angehörte, den Wachtdienst in Regulbium.[18] Vermutlich war sie schon seit der frühen Kaiserzeit in Britannien stationiert.[19] Es handelte sich um eine cohors peditata quingenaria, d.h. eine Infanterieeinheit mit einer nominellen Mannschaftsstärke von 500 Mann. Ihre Angehörigen wurden ursprünglich aus dem niedergermanischen Stamm der Baetasii – der die Gebiete zwischen den Mündungen von Maas und Rhein besiedelte – rekrutiert. Verwaltungsmittelpunkt ihres Territoriums war das Legionslager Novaesium, heute die Stadt Neuss in Deutschland. Außer für Regulbium konnte die Einheit auch anhand von Inschriften[20]in den Stützpunkten Maryport am Hadrianswall (spätes 2. Jahrhundert) und in Bar Hill am Antoninuswall, zur Zeit der zweiten Okkupation des Walles nachgewiesen werden (unter Septimius Severus).[21] Wahrscheinlich waren hier auch Marinesoldaten und Mannschaften der Classis Britannica stationiert, die als Küstenwache eingesetzt wurden und Piraten und Plünderer von den friesischen Inseln und der Nordsee abwehren sollten.

Vicus

Rund um das Kastell konnten auch Spuren einer Zivilsiedlung entdeckt werden, deren Zentrum aber wahrscheinlich auf der heute vollkommen abgetragenen Nordseite lag.

Literatur

  • Robin G. Collingwood: The Archaeology of Roman Britain. Methuen, London 1930,
  • Alec Detsicas: Peoples of Roman Britain/The Cantiaci. A. Sutton, Gloucester 1983,
  • Nick Fields: Rome’s Saxon Shore Coastal Defences of Roman Britain AD 250–500. Osprey Books, Dezember 2006 (Fortress 56),
  • James Ingram: The Saxon Chronicle, AD 1 to AD 1154. In : Rhys (Ernest) Everyman’s Library, 1912,
  • David E. Johnston (Hrsg.): The Saxon Shore. The Council for British Archaeology, 1977 (Research Report Nr. 18),
  • Anthony David Mills: Oxford Dictionary of English Place-Names, Oxford University Press, 1998,
  • Brian J. Philp: Report on the Excavations of Roman Reculver, with main contributions by Richard Reece, Joanna Bird, Kay Hartley. Kent Archaeological Rescue Unit, 2005,
  • Brian J. Philp: The Reculver Inscription, Kent Archaelogical Review 1969, Nr. 17,
  • Brian J. Philp: The Roman Fort at Reculver Excavations 1968 -- Interim Report.. In: Kent Archaeological Review. Nr. 15, 1969. Abgerufen am 21. Januar 2011.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Anno Domini DCCLXXXIV: Ego Ealmundus Rex Cantiæ do tibi, Wihtrede, honorabili Abbati, tuæque familiæ degenti in loco qui dicitur Raculfcester, terram 12 aratorum quæ dicitur Sildunk. Ich Ealmund, König der Cantiaci, übereigne Wihtrede, dem höchst ehrenwerten Abt, und seiner Familie aus dem Ort Raculfcester, 12 Hufen des Landes, dass Sildunk genannt wird.
  2. 669: in diesem Jahr gab König Egbert einem Prediger, Bass, Raculf um hier ein Kloster aufzubauen. 690: in diesem Jahr starb Erzbischof Theodor, der 22 Winter lang Bischof war, er wurde in der Stadt Cantwanbyrig (Canterbury) begraben. Bertwald, der vorher Abt von Raculf war, folgte ihm an den Kalenden des Juli nach.

Einzelnachweise

  1. B. Cunliffe: CBA-Report Nr. 18, 1977, S. 1.
  2. A.Mills 1998.
  3. Arch.Cant., LXXIII, 1959, S. 96.
  4. I. Richmond, in: Antiquaries Journal, Volume XLI, 1961, S. 224.
  5. AE 1962, 258.
  6. R. P. Harper, in: Anatolian Studies, Journal of the British Institute of Archaeology at Ankara, Volume XIV, 1964, S. 163.
  7. R. S. O. Tomlin, R. P. Wright, M. W. C. Hassall: Roman inscriptions in Britain. Band 3: Inscriptions on stone, found or notified between 1 January 1955 and 31 December 2006. Oxbow Books, Oxford 2009, ISBN 9781842173688, Nr. 3027.
  8. B. Cunliffe, CBA Res.Report 1977, S. 3.
  9. B.Philp, 1968, S. 4
  10. Angelsächsische Chronik zum Jahr 669 Online im Project Gutenberg (englisch)
  11. http://www.anglo-saxons.net/hwaet/?do=get&type=charter&id=8 S8
  12. Census 2001. (2001). Office for National Statistics.
  13. Philp 1969, S. 18–19.
  14. B. Cunliffe, CBA Res. Report, 1977, S. 3.
  15. B. Philp 1996.
  16. B.Philp, 1968, S. 4
  17. B. Philp, 1968, S. 4
  18. Notitia Dignitatum XXVIII.18; Tribunus cohortis primae Baetasiorum, Regulbio "Der Tribun der ersten Kohorte der Baetasianer in Regulbio."
  19. M.W.C. Hassal: The hist. Background a. milit. units of the SK, CBA Res. Report 1977, S. 9.
  20. Roman inscriptions in Britain 830, 837, 838, 842, 843
  21. David Breeze und Brian Dobson, 1969-70, Fund eines Altarsteins bei Old Kilpatrick, in: Britannia 1 (1970), S. 310-1.

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