Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung

Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung

Der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV) ist eine katholische Gemeinschaft von Frauen und Männern, Angestellten, Kaufleuten, Handwerkern, Angehörigen freier Berufe und des öffentlichen Dienstes in der Bundesrepublik Deutschland, organisiert in bundesweit gut 90 Ortsgemeinschaften.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Die KKV-Ortsgemeinschaften sind in der Regel rechtliche selbstständige Vereine. Das gemeinsame Zeichen des Verbandes ist das Kreuzschiff.

Beschlussgremien:

  • Delegiertenversammlung (alle zwei Jahre auf den Bundesverbandstagen)
  • Bundeshauptausschuss (vertritt die Interessen der Diözesan-, Landes- und Regionalverbände)
  • Bundesverbandsvorstand

Junioren organisieren sich in regionalen Gruppen (bspw. in Hildesheim, Münster, München). Darüber hinaus organisieren sich junge KKV Interessenten und Mitglieder seit Ende 2007 in Online-Netzwerken.

Bundesverbandsvorsitzender: Bernd-M. Wehner

Geistlicher Beirat: Prälat Friedrich Janssen, Theologe und Hochschullehrer für systemische Theologie an der Universität Osnabrück und Hochschule Vechta.

Verbandsorgan: NEUE MITTE, Erscheinungsweise vierteljährlich mit einer Auflage von 9.000 Exemplaren.

Zielsetzungen und Motivationen

Der KKV ist ein Verband in der katholischen Kirche. Der Verband ist an Ökumene und Zusammenarbeit mit anderen christlichen Konfessionen interessiert. Mitglieder können Christen aller Konfession werden, die das Selbstverständnis des KKV als katholischer Sozialverband unterstützen. Das Leitwort lautet: Dem Menschen dienen.

  • Der KKV bietet regional und überregional in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter Weiterbildungsmöglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung, zu beruflichen Themen, zu Fragen der Ethik, Glaubens- und Sinnsuche an.
  • Gemeinsame Reisen, Wallfahrten und Bildungsfahrten stehen ebenso auf dem Programm, wie Vorträge zu gesellschaftspolitischen, wirtschaftlichen, medizinischen und religiösen Themen.
  • Viele KKV-Ortsgemeinschaften bieten ein Netzwerk der gegenseitigen Unterstützung in privaten wie beruflichen Dingen.
  • Alle KKV Orts- und Diözesanverbände bieten Ihren Mitgliedern ein umfangreiches und vielseitiges geselliges Miteinander.

Geschichte

Der Verband wurde als Katholisch-Kaufmännischer Verein – aus dieser Bezeichnung stammt die bis heute verwendete Abkürzung – im Jahre 1877 in Mainz gegründet.[1] Sitz des Verbandes ist seit 1891 Essen. Die Gründung geht auf eine Initiative des aus Alzey stammenden, späteren Domkapitulars Dr. Friedrich Elz zurück. Weitere Gründungsmitglieder waren Freiherr Felix von Loe-Terporten, Burghard von Schorlemmer–Alst und Hieronymus Jaegen. Seit seiner Gründung baut der Verband Selbsthilfeeinrichtungen (Stellenvermittlung, Krankenkasse, Angestellten- und Sterbegeldversicherung) und Einrichtungen der beruflichen Bildung sowie der Familienerholung auf.

Über den langjährigen Ehrenvorsitzenden des Verbandes, Ludwig Windthorst, beteiligte sich der KKV an den Debatten um die Bismarck'schen Sozialreformen, in den 1950er Jahren über sein Mitglied Peter Horn entscheidend an der Ausarbeitung des bundesdeutschen Sozial- und Rentenversicherungssystems.[2]

1938, während der Nazi-Zeit, wurde der KKV, wie andere katholische Verbände, verboten, jedoch 1947 in Letmathe wieder gegründet. Die Umbenennung in die heutige Bezeichnung erfolgte 1965 wegen der veränderten beruflichen Struktur der Mitglieder.

KKV-Mitgliedschaft in anderen Verbänden

Literatur

  • Franz-Karl Enders: Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung. Strukturen, Ziele, Einstellungen und Verhaltensformen der Mitglieder eines Bundesverbandes. Nymphenburger, München 1984, ISBN 3-485-03094-5.
  • Friedrich Janssen: Der Heilsplan. Sein und Sinn im Licht der Offenbarung. Shaker, Aachen 2006, ISBN 3-8322-4992-3 (Theologische Studien).
  • KKV – Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (Hrsg.): Wohin geht der KKV? Den KKV neu denken und reformieren. Beiträge zur Diskussion. KKV, Essen 1999, ISBN 3-931283-39-9.
  • Norbert Müller: KKV. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 6: Kirchengeschichte bis Maximianus. Herder, Freiburg u. a. 1997, ISBN 3-451-22006-7, S. 108.
  • L. C. Winkel: Geschichte des Verbandes KKV. 75 Jahre berufsständische Gemeinschaftsarbeit im Dienste von Kirche und Staat. Münstermann, Gelsenkirchen 1952.

Einzelnachweise

  1. ArbeitsGemeinschaft der Katholischen Verbände und Organisationen im Erzbistum Berlin (AGKVO), Berlin, Mai 2008, S. 14
  2. Internetseite des Verbandes

Weblinks


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