Klaus Zechiel-Eckes

Klaus Zechiel-Eckes

Klaus Zechiel-Eckes (* 12. Mai 1959 in Pforzheim; † 23. Februar 2010 in Köln) war ein deutscher Historiker und Mediävist.

Klaus Zechiel-Eckes studierte von 1979 bis 1990 Geschichte, Romanistik und mittellateinische Philologie in Saarbrücken und Freiburg. 1985 erfolgte das Staatsexamen. 1990 wurde er in Freiburg in Mittelalterlicher Geschichte mit einer Arbeit über die Concordia canonum des Cresconius promoviert. 1998 habilitierte er sich in Freiburg über ein Thema zu Florus von Lyon in den Fächern Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften. Es folgten Lehrstuhlvertretungen an der LMU München (1999/2000) und der Universität Zürich (2002/2003). Seit 2003 lehrte er Mittelalterliche und Neuere Geschichte an der Universität zu Köln.

Seine Forschungsschwerpunkte im Bereich des Früh- und Hochmittelalters waren die politische Geschichte, die Kirchengeschichte und die kirchliche Rechtsgeschichte sowie die Geistes- und Bibliotheksgeschichte insbesondere der Karolingerzeit, ferner die historischen Hilfswissenschaften, hier vor allem die Kodikologie. Seine quellen- und handschriftenorientierten Forschungen fanden ihren Höhepunkt in der Enttarnung Pseudoisidors.

Seit 2007 war Zechiel-Eckes ordentliches Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica und Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften.

Schriften

  • (posthum erschienen) Fälschung als Mittel politischer Auseinandersetzung. Ludwig der Fromme (814–840) und die Genese der pseudoisidorischen Dekretalen. Paderborn 2011 (Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste, Vorträge G 428)
  • Frühe Pseudoisidor-Rezeption bei Hinkmar von Laon: ein Fragment des verloren geglaubten "Unterschriftenwerks" vom Juli 869. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters Bd. 66.1, 2010, S. 19–54.
  • Rebellische Kleriker? Eine unbekannte kanonistisch-patristische Polemik gegen Bischof Hinkmar von Laon in Cod. Paris, BNF, nouv. acq. lat. 1746. Hannover 2009 (MGH Studien und Texte, Bd. 49), ISBN 978-3-7752-5709-1.
  • Buchbinder wetzen das Messer...: Mittelalterliche Handschriften und Urkunden als Einbandmakulatur. In: Dietrich Borschung/Hansgerd Hellenkemper (Hgg.): Kosmos der Zeichen: Schriftbild und Bildformel in Antike und Mittelalter. Wiesbaden 2007 (Schriften des Lehr- und Forschungszentrums für die antiken Kulturen des Mittelalters Bd. 5), S. 141–160.
  • Auf Pseudoisidors Spur. Oder: Versuch, einen dichten Schleier zu lüften. In: Wilfried Hartmann/Gerhard Schmitz (Hgg.): Fortschritt durch Fälschungen? Ursprung, Gestalt und Wirkungen der pseudoisidorischen Fälschungen. Beiträge zum gleichnamigen Symposium an der Universität Tübingen vom 27. und 28. Juli 2001. Hannover 2002 (MGH Studien und Texte, Bd. 31), S. 1–28.
  • Ein Blick in Pseudoisidors Werkstatt. Studien zum Entstehungsprozeß der falschen Dekretalen. Mit einem exemplarischen editorischen Anhang (Pseudo-Julius an die orientalischen Bischöfe, JK +196). In: Francia Bd. 28.1, 2001, S. 37–90.
  • Florus von Lyon als Kirchenpolitiker und Publizist. Studien zur Persönlichkeit eines karolingischen "Intellektuellen" am Beispiel der Auseinandersetzung mit Amalarius (835–838) und des Prädestinationsstreits (851–855). Stuttgart 1999 (Quellen und Forschungen zum Recht im Mittelalter, Bd. 8) ISBN 3-7995-6087-4.
  • Die Concordia canonum des Cresconius: Studien und Edition. Frankfurt am Main u.a. 1992 (Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte. Studien und Texte, Bd. 5) ISBN 3-631-44932-1.

Literatur

Weblinks


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