Schloss Ofteringen

Schloss Ofteringen

p1

Schloss Ofteringen
Alternativname(n): Kloster Marienburg
Entstehungszeit: 14.-15. Jahrhundert
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Hauptbau erhalten
Ständische Stellung: Freiherren-Klettgau
Ort: Wutöschingen
Geographische Lage 47° 40′ 42,3″ N, 8° 22′ 32,7″ O47.6784268.375742427Koordinaten: 47° 40′ 42,3″ N, 8° 22′ 32,7″ O
Höhe: 427 m ü. NN
Schloss Ofteringen (Baden-Württemberg)
Schloss Ofteringen

Das Schloss Ofteringen im Wutöschinger Ortsteil Ofteringen im Landkreis Waldshut im Süden Baden-Württembergs liegt auf einer südlichen Anhöhe, im Tal der Wutach gegenüber dem Ort Degernau. Es ist ein stattlicher Bau, mit Staffelgiebel, in renoviertem Zustand. Heute befindet sich hier das Kloster Marienburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ofteringer sind ein altes Adelsgeschlecht, bereits 1240 erscheint mit der ersten Nennung des Ortes auch ein Ritter Gerung von Ofteringen.[1] 1251 wird ein Herr Huc von Ofteringen genannt im Verlauf des Küssenberger Erbes.

1384 war Katharina von Ofteringen Priorin des Frauenklosters Riedern am Wald.

1428 kauft Junker Heinrich von Erzingen von Hans von Tüfen das Schloss Ofteringen samt Leuten die dazugehören.[2]

Im minderen Laufenburg gab es eine Burg, diese hatten die Ritter von Ofteringen zu Lehen, diese kam bereits 1398 an einen Laufenburger Bürger.

1523 verkaufen die Vormünder des Ludwig Truchsess die Herrschaft Ofteringen dem edelfesten Junker Hans Ulrich von Ofteringen, genannt Gutjahr, Schultheiß zu Waldshut.[3]

Am 6. Dezember 1678 übergibt die Witwe Margarethe Agathe von Ofteringen – nach erfolgtem Testament ihres Gemahls Junker Karl von Ofteringen, der letzte seines Geschlechts – den gesamten Besitz Ofteringen an das Kloster Rheinau.

Abt Gerold Zurlauben lässt dann die noch heute bestehende große Scheune (Klosterschüer) neu errichten, unter Abt Benedikt Ledergerber entsteht die Schlosskapelle neu (1741). Für die Bauleitung ist der Architekt Johann Michael Beer von Bleichten verantwortlich.

Die beiden Kapellen-Glöcklein trugen die Inschrift: Hauptmann Walther von Roll hat mich giessen lassen im 1643sten Jahr. Die Glocken wurden für Kriegszwecke eingeschmolzen. Heute befinden sich dort neue.

Das Kloster stellte einen Statthalter ein, der vom Schloss aus die Güter zu überwachen hatte. Zeitweise aber auch von Rheinau aus (1683 bis 1862). Es war ein Ruhesitz für die Rheinauer Mönche.

Es folgten Besitzansprüche durch die Grafen von Fürstenberg, doch 1810 ist Rheinau wieder vollumfänglich im Besitz von Ofteringen.

Auf einer Besichtigungtour „verliebt“ sich Schwester Josepha (Sabina) Schneider in das Schloss, unter vielen Schwierigkeiten erreicht sie endlich den Kauf des Schlossguts am 27. November 1860 und gründete mit Mitschwestern das Kloster Marienburg, welches sich auch heute noch darin befindet. Wesentliche erforderliche Neubauten, die sich ausgezeichnet integrieren, wurden erst durch das neue Kloster ermöglicht.

Wappen

Die Ritter von Ofteringen hatten ein eigenes Wappen, es zeigt drei liegende Mondsicheln auf rotem Feld. Dieses Wappen hat die spätere Gemeinde übernommen. Verwandte waren Maria Gertrud von Beck zu Willmendingen († im Frauenkloster Berau) und Johann von Beck zu Willmendingen († im Kloster St. Blasien), Nichte und Enkel des Johann Jakob von Beck.

Das Wappen der Gemeinde Oftringen in der Schweiz leitet sich vom Ofteringer Wappen ab. Der Ort Oftering in Österreich hat jedoch ein völlig anderes Wappen.

In Ofteringen, jedoch auf der gegenüberliegenden Seite der Wutach, gibt es die Reuenthaler Mühle (genannt 1662) heute ein Gasthof, Landwirtschaft und Sägewerk, im Besitz des Geschlechts Ofteringer die sich von den Rittern von Ofteringen herleiten.

Literatur

  • Wutöschingen - einst und heute, Das Lesebuch: Degernau, Horheim, Ofteringen, Schwerzen, Wutöschingen. Gemeinde Wutöschingen (Hrsg.), Wutöschingen 2006.
  • Pater Hieronymus Haas (OSB Mariastein): Kloster Marienburg 1862-1962

Einzelnachweise

  1. Urkunde St. Blasien
  2. Urkunde im Rheinauer Archiv
  3. Rheinauer und Fürstenberger Archiv

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ofteringen — Gemeinde Wutöschingen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Willmendingen — p3 Schloss Willmendingen Entstehungszeit: 17. Jahrhundert …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Marienburg (Ofteringen) — Kloster Marienburg Das Kloster Marienburg ist ein Benediktinerinnenkloster im Wutöschinger Ortsteil Ofteringen im Erzbistum Freiburg, innerhalb des Landkreises Waldshut. Ein gleichnamiges Kloster der Franziskanerinnen von der Kongregation der… …   Deutsch Wikipedia

  • Wutöschingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Waldshut — Die Liste der Orte im Landkreis Waldshut listet die geographisch getrennten Orte (Ortsteile, Stadtteile, Dörfer, Weiler, Höfe, Wohnplätze) im Landkreis Waldshut auf.[1] Systematische Liste ↓ Zur Alphabetischen Liste Alphabet der Städte und… …   Deutsch Wikipedia

  • Marienburg — ist der Familienname folgender Personen: Georg Friedrich Marienburg (1820–1881), Sprachforscher und Heimatkundler der Siebenbürger Sachsen Lucas Joseph Marienburg (1770–1821), Siebenbürger Geograph und Historiker Marienburg ist der Name folgender …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Klöstern — Die Liste von Klöstern ist eine Liste von bestehenden und ehemaligen Klöstern, geordnet nach Ordensgemeinschaft, Land und Ort. Die Liste ist nicht vollständig. Bei einem Neueintrag wird darum gebeten, Ort, Gründungs und Aufhebungsdaten sowie eine …   Deutsch Wikipedia

  • Schwerzen — Gemeinde Wutöschingen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Herrschaft Schwarzenberg (Klettgau) — Territorium im Heiligen Römischen Reich Herrschaft Schwarzenberg (Klettgau) Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Jakob von Beck — zu Willmendingen (* 1566; † 1629) war ein Freiherr, Vogt und Erbauer von Schloss Willmendingen, das im Dorf Willmendingen bei Schwerzen, einem Ortsteil von Wutöschingen, steht. Leben Johann Jakob von Beck war der Sohn des Schulmeisters und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”