- Chabařovice
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Chabařovice Basisdaten Staat: Tschechien Region: Ústecký kraj Bezirk: Ústí nad Labem Fläche: 1689 ha Geographische Lage: 50° 40′ N, 13° 56′ O50.67166666666713.937777777778175Koordinaten: 50° 40′ 18″ N, 13° 56′ 16″ O Höhe: 175 m n.m. Einwohner: 2.618 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 403 17 Kfz-Kennzeichen: U Verkehr Bahnanschluss: Ústí nad Labem–Chomutov Struktur Status: Stadt Ortsteile: 2 Verwaltung Bürgermeister: Jiří Záhořík (Stand: 2007) Adresse: Husovo náměstí 183
403 17 ChabařoviceGemeindenummer: 568007 Website: www.chabarovice.cz Lageplan Lage von Chabařovice im Bezirk Ústí nad Labem Chabařovice (deutsch Karbitz) ist eine Stadt mit 2.329 Einwohnern (1. Januar 2004) in Tschechien. Sie befindet in 175 m ü. M. sieben Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Ústí nad Labem am Ždírnický potok (Sernitz) und gehört dem Okres Ústí nad Labem an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ort am Fuß des böhmischen Osterzgebirges wurde 1352 erstmals urkundlich als Kagrnitz erwähnt und war zu dieser Zeit ein Pfarrdorf in der Herrschaft Riesenburg (tschechisch Rýzmburk).
Im Jahre 1426 fand auf halbem Wege nach Türmitz am Hügel Na Běhání die Schlacht bei Aussig zwischen Hussiten und deutschen Rittern statt, in der Andreas Prokop die zahlenmäßig stark überlegenen Kreuzritter schlug und dann plündernd nach Aussig zog.
Zum Ende des 15. Jahrhunderts wandelte sich der Ortsname in Karbitz. Karbitz besaß mindestens seit 1520 Stadtrecht und hatte auch das Braurecht inne. Die Verleihung des Rechts zur Führung eines Stadtwappens und -siegels erfolgte 1549 durch den böhmischen und römisch-deutschen König Ferdinand I.. Die Bewohner der Stadt waren vorwiegend Ackerbürger. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erlebte Karbitz seine Blütezeit. 1697 zerstörte ein Stadtbrand große Teile von Karbitz. Während der Napoleonischen Kriege erlitt die Stadt bei der Schlacht bei Kulm schwere Schäden.
Als 1740 der Abbau von Braunkohle begann, veränderte dies die Landschaft und den Charakter der Stadt. 1774 entstand die erste Braunkohlengewerkschaft. Der Wandel des Abbaus in Kohlenschächten hin zum Tagebaubetrieb hatte zur Folge, dass die südlich der Stadt gelegenen Orte devastiert wurden und Chabařovice eine Bergarbeitersiedlung wurde. Im Jahre 1858 erhielt Karbitz einen Bahnhof an der Aussig-Teplitzer Eisenbahn. 1882 ereignete sich in Karbitz der erste Massenstreik Böhmens. Mit Aussig war Karbitz durch eine Straßenbahn verbunden.
Der Tagebau machte die Verlegung der Bahntrasse notwendig, die früher im Westen an Karbitz vorbei über Wicklitz führte und danach östlich um die Stadt herum verläuft. Im Jahre 1997 wurde der Braunkohlenbergbau eingestellt, nach Beendigung der Rekultivierung wird aus dem Restloch ein 2,5 km langer See, der mit einer Fläche von 240 Hektar Naherholungszwecken dienen wird.
Neben einem Freibad besitzt Chabařovice einen Autocampingplatz. Zwei Kilometer östlich der Stadt verläuft die Trasse der Autobahn D8 Prag–Dresden. In der Stadt sind einige mittelständische Betriebe ansässig.
Sehenswürdigkeiten
- historisches Rathaus, 1609 errichtet
- Kirche der Geburt Mariae aus dem Jahre 1352
- St. Wenzelskirche in Roudníky
- Kapelle Johannes des Täufers, das sogenannte Johanneskirchel entstand 1765 südöstlich der Stadt an einer Einsiedelei
- Denkmal der Schlacht bei Aussig, das ursprünglich auf dem Hügel Na Běhaní gestandene Denkmal befindet sich heute am Johanneskirchel
- Denkmal für Andreas Prokop, am Johanneskirchel
Städtepartnerschaften
- Drebach, Sachsen (im Aufbau)
Gemeindegliederung
Zu Chabařovice gehört der Ortsteil Roudníky (Raudnig) sowie die Fluren der abgebaggerten Dörfer Zalužany (Senseln) und Vyklice (Wiklitz).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Theo Braun (1922-2006), Österreichischer Maler und Grafiker
- Ehrenfried Patzel (* 1914), Tschechoslowakischer Fußballnationalspieler
Weblinks
- http://www.chabarovice.cz/
- http://www.ceskestredohori.cz/Mista/Na-Behani.htm
- http://www.heimatfreunde-aussig.de/hilfsverein/karbitz.htm
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
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