Kommunität Venio

Kommunität Venio

Die Kommunität Venio ist eine Gemeinschaft von Frauen im Münchner Stadtteil Nymphenburg, die ein klösterliches Leben nach der Benediktsregel führen und zugleich außerhalb des Klosters berufstätig sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge der Kommunität Venio liegen in einem Kreis junger Frauen, die Anfang der 1920er Jahre in München begannen, gemeinsam das monastische Stundengebet zu feiern. Die Initiatorin war Mutter Agnes Johannes (1900–1993), die als Gründerin der Kommunität gilt und 1926 offiziell die Leitung der Gemeinschaft übernahm. Bereits im folgenden Jahr erhielt die Kommunität durch den Münchner Erzbischof Kardinal Faulhaber die Erlaubnis zum "Gemeinsamen Leben“ (vita communis) und damit eine erste offizielle kirchliche Anerkennung. Gefördert durch die Benediktinerklöster Beuron und Ettal gestalteten die Frauen, die sich durch Oblation an das Kloster Beuron gebunden hatten, ihr Leben immer mehr nach der Regel des heiligen Benedikt und entwickelten sich so zu einer klösterlichen Gemeinschaft.

1952 bezog die Kommunität das Haus in Nymphenburg, in dem sie bis heute ansässig ist. 1973 löste Mutter Agape Gensbaur die Gründerin in der Leitung der Gemeinschaft ab. 1992 erhielt die Gemeinschaft den kirchenrechtlichen Status eines Ordensinstituts bischöflichen Rechts und wurde gleichzeitig in die Benediktinische Konföderation aufgenommen. Außerdem wurde sie Mitglied der Föderation der Bayerischen Benediktinerinnenabteien. Seit 6. Februar 2010 leitet Sr. Carmen Tatschmurat als Priorin die Kommunität. [1]

Im Jahr 2007 gründete die Kommunität Venio eine Niederlassung in Prag.

Lebensweise

Die Kommunität Venio versucht die traditionelle monastische Lebensform, wie sie durch die Regel des hl. Benedikt vorgegeben ist, mit den Anforderungen des täglichen Lebens in einer modernen Großstadt zu verbinden. Der Alltag der Mitglieder der Kommunität wird einerseits durch die gemeinsam gefeierte Liturgie (Stundengebet und Heilige Messe), anderseits durch die Berufstätigkeit in der Stadt bestimmt. Die Schwestern sind in verschiedenen Berufen tätig, z. B. als Krankenschwester, Ärztin, Physiotherapeutin, Lehrerin, Dozentin, Agrar-Ingenieurin oder im pastoralen Dienst in Münchner Pfarreien.

Die Schwestern bieten interessierten Menschen die Möglichkeit, an ihrem Leben teilzunehmen, indem sie einladen, mit ihnen die Liturgie zu feiern oder auch an anderen geistlichen und kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen.

Siehe auch

Literatur

  • Die Satzungen der Kommunität Venio OSB, München 1993.
  • Carmen Tatschmurat, Die Kommunität Venio OSB in München, in: Alt und Jung Metten, Jg. 69, Heft 1 (2002/03), S. 30–47.
  • Agnes Johannes/Agape Gensbaur, Stimmen der Freunde. Eine Gedenkschrift für Mutter Agnes Johannes OSB, von Freunden zusammengetragen, durch Stimmen aus dem Haus ergänzt, München 2000.
  • Agape Gensbaur, Bekehrung zur Welt. Die Weltlichkeit als mögliche Form mönchischen Suchens, in: Erbe und Auftrag, Jg. 69 (1993), S. 62-67.
  • Agape Gensbaur, Einblicke oder: Wie schön benediktinisches Leben sein kann, München 2002.
  • Agape Gensbaur, Eine Gottsuche von Ort zu Ort. Die Kommunität Venio gründet in Prag, in: Erbe und Auftrag, Jg. 84 (2008), S. 82-84.
  • Stephan Haering, Allein und gemeinsam leben, in: Erbe und Auftrag, Jg. 79, Heft 2 (2003), S. 107–112.
  • Stephan Haering, Kanonische Errichtung der Kommunität Venio OSB in München, in: Erbe und Auftrag, Jg. 69 (1993), S. 157-160.
  • Livia Leykauf, Venio. Eine Möglichkeit benediktinischen Lebens heute, München 1999.
  • Birgitta Louis, Neugründung der Kommunität Venio OSB in Prag. Ein Jahr nach der Einweihung des neuen Klosters, in: Alt und Jung Metten, Jg. 75, Heft 1 (2008/09).

Einzelnachweise

  1. http://www.kommunitaet-venio-osb.de/texte/CarmenPriorin.html Neue Priorin ins Amt eingeführt

Weblinks


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