- Kraftwerk Duisburg-Huckingen
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Kraftwerk Huckingen Panorama des Hüttenwerkes, ganz links das Kraftwerk. Der große Kamin des Hüttenwerks ist 200 Meter hoch. Lage Lage in Nordrhein-WestfalenKoordinaten 51° 22′ 34,1″ N, 6° 43′ 25,9″ O51.376146.723869Koordinaten: 51° 22′ 34,1″ N, 6° 43′ 25,9″ O Land Deutschland Gewässer Rhein (Kühlturmzusatzwasser) Daten Primärenergie Fossile Energie Brennstoff Gichtgas, Kokereigas, Erdgas als Reserve Leistung 2 x 307 MWel[1][2] Typ Konventionelles Gaskraftwerk Betreiber RWE Betriebsaufnahme 1975[1] Turbine 2 x dreigehäusige Kondensationsturbine[2] Kessel 2 x Benson-Turmkessel mit ZÜ[2] Feuerung Boxer-Seitenwandfeuerung[2] Schornsteinhöhe 2 x 120 m Das Kraftwerk Huckingen ist ein von RWE betriebenes Gaskraftwerk auf dem Betriebsgelände des Hochofenstahlwerkes der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) im Duisburger Stadtteil Hüttenheim. Der Name resultiert daraus, dass das Hüttenwerk ehemals zum Stadtteil Huckingen gehörte.
Technischer Aufbau
Das Kraftwerk besteht aus zwei gasgefeuerten Blöcken ("A" und "B") mit je 307 MW elektrischer Leistung. Es arbeitet im Verbund mit dem Hüttenwerk, verbrennt Kuppelgas aus der Hochofenstahlerzeugung (Gichtgas) und aus der betriebseigenen Kokerei (Kokereigas). Bei Bedarf, etwa zum Anfahren oder bei Betriebsstörungen im Hüttenwerk, kann das Kraftwerk alternativ mit Erdgas befeuert werden.[1] Im Gegenzug zur Gaslieferung versorgt das Kraftwerk das Stahlwerk mit Elektroenergie und Prozessdampf.[1] Stromüberschüsse werden in das öffentliche Netz der RWE eingespeist.[2]
Das Kraftwerk liegt direkt am Rhein, ist jedoch nicht mit Flusswasser direktgekühlt, sondern über Nasskühltürme, die mit Zusatzwasser aus dem Rhein versorgt werden.[2]
Geschichte
Vor 1975 betrieben die HKM ein eigenes Kraftwerk. Im Zuge einer Modernisierung des Hüttenwerkes mit Neubau eines Hochofens schlossen die HKW 1971 einen Energiedienstleistungsvertrag mit RWE, welcher den Neubau und Betrieb eines größeren und moderneren Kraftwerkes beinhaltete. Das neue Kraftwerk wurde ab 1973 errichtet, im September 1975 ging Block A ans Netz, etwas mehr als ein Jahr später folgte Block B.
In den Betriebsjahren seit 1975 stieg der Anfall an Kuppelgasen aufgrund von Betriebsumstellungen im Hüttenwerk stetig auf etwa den doppelten Wert an, und damit stieg auch die durchschnittliche Stromproduktion von ehemals 130 MW auf heute rund 300 MW.[2]
Wegen des gestiegenen Kuppelgasanfalls wurde das Kraftwerk mehrfach modifiziert. 1995 wurde die Feuerung derart umgebaut, dass separate Brenner für Gicht- und Koksgas reserviert waren.
Heute wird nur jeweils einer der zwei Blöcke in der Grundlast zur Versorgung des Hüttenwerkes betrieben, der zweite Block dient zur Besicherung des ersten und als Spitzenlastreserve für das Hüttenwerk und das RWE-Netz. Letztere Funktion kommt aufgrund von Preisschwankungen auf den liberalisierten Strommärkten etwa seit dem Jahr 2000 verstärkt zum Tragen.[1]
Einzelnachweise
Kategorien:- Bauwerk in Duisburg
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