Martin Kukučín

Martin Kukučín

Martin Kukučín, eigentlich Matej Bencúr (* 17. Mai 1860 in Jasenová, Kaisertum Österreich, heute Slowakei; † 21. Mai 1928 in Pakrac, SHS-Staat, heute Kroatien) war ein slowakischer Schriftsteller, Dramatiker und Publizist.

Leben

Kukučín wurde in einer Edelmann-Familie geboren und besuchte die Gymnasien in Revúca, Martin und Neusohl (1871–1875), dann eine Präparandie in Kláštor pod Znievom (1875–1878). Er schloss 1885 seine gymnasialen Studien in Sopron ab und wollte Theologie in Pressburg studieren, wählte dann aber die Medizinische Fakultät an der Karls-Universität Prag und blieb dort bis 1893.

Wegen unzureichenden Arbeitsangebots in der Slowakei zog er nach Selca auf der Insel Brač in Dalmatien um, wo er 1894 zum Gemeindearzt wurde. Aufgrund gesellschaftlicher Streitigkeiten verließ Kukučín mit seiner Ehefrau Perica Didolić 1907 die Insel und wanderte nach Chile in Südamerika aus. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Santiago de Chile zog er weiter nach Punta Arenas in Patagonien um und lebte dort in einer Gemeinde kroatischer Aussiedler. Erst nach der Gründung der Tschechoslowakei kehrte Kukučín nach Europa zurück und nach einem kurzen Aufenthalt in Paris kam er am im Herbst 1922 in die Tschechoslowakei. In den Jahren 1923–1925 wechselte er seinen Wohnsitz zwischen Martin und kroatischen Thermalbädern. Ende des Jahres 1925 reiste er noch einmal nach Chile, um dort Eigentumsangelegenheiten zu regeln, und kehrte im Frühling 1926 zurück. Wegen seiner geistigen Erkrankung ließ er sich im kroatischen Thermalbad Lipik nieder.

Er starb am 21. Mai 1928 im Krankenhaus von Pakrac an Lungenentzündung. Er wurde zeitweilig am Friedhof Mirogoj in Zagreb begraben, bevor seine Überreste im Oktober 1928 in den Nationalfriedhof Martin gebracht wurden.

Werke

Eine Erinnerungstafel in Selca (Kroatien)

Statue von Martin Kukučín in der Medická záhrada (Medizinischer Garten) in Bratislava

Martin Kukučín ist als Autor dem Realismus einzuordnen. Er schrieb in seinen Werken vorwiegend über das einfache Leben auf dem Lande, aber auch über Studenten-Leben und Prag. Durch seine Auswanderung schrieb er auch über Dalmatien, Leben in Südamerika und später auch historische Themen.

Prosa

1883 - Na hradskej ceste, Erzählung 1885 - Rysavá jalovica, Erzählung 1886 - Neprebudený, Erzählung 1889 - Mladé letá, Novelle 1890 - Keď báčik z Chochoľova umrie, Erzählung 1891 - Na podkonickom bále 1891 - Regrúti

1892 - Koniec a začiatok 1892 - Mišo, Erzählung 1892 - Dve cesty 1893 - Dies irae, Novelle 1893 - Zo stupňa na stupeň 1894 - Zápisky zo smutného domu 1901 - Mišo II

1903 / 1904 - Dom v stráni, Roman 1926 / 1927 - Mať volá, fünfbändiger Roman 1927 - Košútky, Roman-Fragment 1927 - Klbká, Roman-Fragment 1927 - Rozmajrínový mládnik 1929 - Lukáš Blahosej Krasoň, Roman 1929 - Bohumil Valizlosť Zábor, Roman

Reiseberichte

• 1897 - V Dalmácii a na Čiernej hore
• 1901 - Rijeka - Rohić - Záhreb
• 1922 - Prechádzka po Patagónii
• 1923 - Dojmy z Francúzska

Drama

• 1888 - Komasácia
• 1922 - Bacúchovie dvor
• 1924 - Obeta

Weblinks

 Commons: Martin Kukučín – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Martin Kukučín auf der Seite von slowakischen Literatur-Informationszentrum (slowakisch)
• Martin Kukučín auf osobnosti.sk (slowakisch)
• Digitalisierte Werke von Martin Kukučín (slowakisch)

Normdaten: PND: 118567942 (PICA) | LCCN: n80113213 | VIAF: 10637721 | WorldCat | WP-Personeninfo