- Martin (Slowakei)
-
Martin
Wappen Karte BasisdatenKraj: Žilinský kraj Okres: Martin Region: Turiec Fläche: 67,736 km² Einwohner: 57.987 (31. Dez. 2010) Bevölkerungsdichte: 856,07 Einwohner je km² Höhe: 395 m n.m. Postleitzahl: 036 01 Telefonvorwahl: 0 43 Geographische Lage: 49° 4′ N, 18° 55′ O49.06361111111118.921388888889395Koordinaten: 49° 3′ 49″ N, 18° 55′ 17″ O Kfz-Kennzeichen: MT Gemeindekennziffer: 512036 StrukturGemeindeart: Stadt Gliederung Stadtgebiet: 10 Stadtteile Verwaltung (Stand: Januar 2011)Bürgermeister: Andrej Hrnčiar Adresse: Mestský úrad Martin
námestie S. H. Vajanského 1
03601 MartinWebpräsenz: www.martin.sk Gemeindeinformation
auf portal.gov.skStatistikinformation
auf statistics.skMartin (bis 1950 slowakisch „Turčiansky Svätý Martin“; deutsch Turz-Sankt Martin, ungarisch Turócszentmárton, lateinisch Sanctus Martinus / Martinopolis) ist eine Stadt in der Mittelslowakei, die am Fuße der Kleinen Fatra und der Großen Fatra in der traditionellen Landschaft Turiec und am gleichnamigen Fluss Turiec (deutsch Turz) gelegen ist und zum Žilinský kraj (Silleiner Landschaftsverband) gehört. Sie liegt auf ca. 390 m ü. NN, erstreckt sich auf einer Fläche von 6.774 ha und die gegenwärtige Einwohnerzahl beträgt zirka 59.000 (2006).
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Martin ist ein regionales Zentrum und sehr bedeutend für die nationale Kultur der Slowaken - unter anderem ist die Stadt der Sitz der Nationalen Kulturstiftung Matica Slovenská. Die heutige slowakische Standardsprache beruht auf dem in dieser Gegend gesprochenen Dialekt. Die Stadt ist Ausgangspunkt für Wanderungen in der Kleinen und Großen Fatra.
Geschichte
Die Stadt wurde 1264 zum ersten Mal als Zenthmarton erwähnt. Sie war aber schon in der Hallstattzeit ein Siedlungsplatz, wie neuere Ausgrabungen zeigen. 1340 bekam der Ort das Stadtrecht. 1430 wurde der Martin im Zuge der Hussitenaufstände niedergebrannt. Der rasch wachsenden Bevölkerung war es zu verdanken, dass es im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche Zünfte im Ort gab.
1918 war Martin der Ort, an dem die sogenannte Martiner Deklaration verabschiedet wurde.
Im Jahr 2011 erhielt die Stadt eine Auszeichnung der Vereinten Nationen für Prävention und Korruptionsbekämpfung im öffentlichen Sektor. Diesen Preis erhielt Martin mit dem Projekt Transparente Stadt, dass gemeinsam mit Transparency International Slovensko vor ein paar Jahren gestartet wurde.[1]
Name
Die ersten Quellenbelege stammen von 1264 (Zenthmarton - ungarisch Hl. Martin) und 1284 (villa Sancti Martini - lateinisch Siedlung des Hl. Martin). Dieser ursprüngliche Name wurde vom Namen der Stadtkirche (siehe oben), d.h. dem Patrozinium, übernommen. Das Attribut Turz (das vom Namen der gleichnamigen Gespanschaft abgeleitet ist), kam später hinzu (erster Quellenbeleg 1353). Ab 1919 hieß die Stadt dann offiziell Turčiansky Svätý Martin, 1951 wurde sie in Martin umbenannt, da das Wort svätý („heilig“) in den Namen von Gemeinden für die damals herrschenden Kommunisten unerwünscht war.
Wirtschaft
Mit Abstand wichtigster Industriebetrieb war zu Zeiten des Kalten Krieges der Schwermaschinen- und Waffenproduzent "ZŤS Martin" mit mehr als 10.000 Beschäftigten, eine der größten Panzerfabriken im Ostblock. Heute gibt es in Martin Betriebe der Automobil-, Papier-, Möbel- und Lebensmittelindustrie.
Sehenswürdigkeiten
- rekonstruiertes Stadtzentrum mit renoviertem Gebäude der „Tatra Banka“ (erbaut um 1900).
- Slowakischer Nationalfriedhof mit ca. 200 bekannten slow. Persönlichkeiten
- 3 Gebäude der Slowakischen Matica ("Matica slovenská", wissenschafts- und kulturstiftende Institution der Slowaken, siehe auch Geschichte der Slowakei): das erste von 1864-65 ist neoklassizistisch, das zweite stammt von 1924-1925, das neue samt der Slowakischen Nationalbibliothek und einer Handschriftensammlung stammt von 1977
- neoklassizistisches Theater von 1888
- Kirchen:
- katholische Martins-Kirche aus dem 13. Jahrhundert (im 15. Jahrhundert erweitert) mit wertvollen Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert
- klassizistische evangelische Kirche, die als Toleranzkirche erbaut wurde
- Synagoge aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts am jüdischen Friedhof
- Museen, Galerien und ähnliche:
- Múzeum slovenskej dediny (Museum des slowakischen Dorfes) - ein Freilichtmuseum mit volkstümlichen Objekten aus der gesamten Slowakei, z. B. mit einer evangelischen Holzkirche
- Tučianske múzeum Andreja Kmeťa (Turzer Andrej Kmeť-Museum) - 1932 als erstes Gebäude des Slowakischen Nationalmuseums errichtet; Kmeť war ein wichtiger Archäologe und Ethnograph
- Martin Benka Museum - Benka war ein slow. Maler
- Turčianska galéria (Turzer Galerie) - Galerie der bildenden Künste im ehemaligen Verwaltungssitz mit Ausstellungen der modernen slowakischen Kunst
- Völkerkundemuseum des Slowakischen Nationalmuseums - 1933 erbaut
- Slovenské národné literárne múzeum Matice slovenskej (Slowakisches nationales Literaturmuseum der Slowakischen Matica)
Stadtteile
Die Stadt besteht aus folgenden 10 Stadtteilen:
- Jahodníky (1913 eingemeindet)
- Košúty (1913 eingemeindet)
- Martin
- Podháj
- Priekopa (1971 eingemeindet)
- Tomčany (1949 eingemeindet)
- Záturčie (1971 eingemeindet)
- Ľadoveň
- Sever
- Stráne
Sport
Der MHC Martin spielt seit der Gründung der slowakischen Extraliga fast ausschließlich in dieser.
Partnerstädte
- Jičín (Tschechien),
- Karviná (Tschechien),
- Kalisz (Polen),
- Sisak (Kroatien),
- Békéscsaba (Ungarn),
- St. Pölten (Österreich),
- Gotha (Deutschland),
- Hoogeveen (Niederlande),
- Bački Petrovac (Serbien, dort in der Vojvodina).
Söhne und Töchter der Stadt
- Barbora Bobuľová, slowakische Filmschauspielerin
- Dalibor Karvay (* 24. Juli 1985), slowakischer Violinist
- Branislav Sloboda, slowakisch-deutscher Forstwissenschaftler, Mathematiker und Informatiker
- Róbert Švehla (* 1969), slowakischer Eishockeyspieler
- Janko Jesenský (* 30. Dezember 1874), slowakischer Jurist, Beamter und Schriftsteller
- Paula Voit (*1857), Mutter des berühmten ungarischen Komponisten, Béla Bartók.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Martin von UNO ausgezeichnet auf Radio Slovakia International vom 13. Mai 2011
Weblinks
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