Kunsthalle Villa Kobe

Kunsthalle Villa Kobe
Kunsthalle Villa Kobe, 2011

Die Kunsthalle Villa Kobe ist ein Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst in Halle (Saale) in der Nähe des Hauptbahnhofs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im April 2000 öffnete die Villa Kobe als bauliche Hülle ihre Türen für die Region Halle. Während der Bauzeit fanden im Jahre 1999 auf der Baustelle zwei Vor-Ausstellungen an diesem Ort statt. Auf die Ausstellung „Essen und gegessen werden“ des Fachgebiets Keramik der Burg Giebichenstein unter Leitung von Antje Scharfe folgte im April 1999 die Verleihung des Kunstförderpreises der Stadtwerke Halle zum Thema „Translation“. Für jeweils einen Monat wurde das Haus zur Kunst-Baustelle. Nach der Rekonstruktion erfolgte am 7. April 2000 in der Villa Kobe die erste Kunstausstellung. Mit Silvia Hatzl, Antje Kobe, Merve und C. A. Wasserburger präsentierten vier Künstler aus Wasserburg/Obb. ihre Werke. Kurz danach wurde hier der Kunstförderpreis 2000 der Stadtwerke Halle gemeinsam mit den Stadtwerken Leipzig für die Studierenden der Burg Giebichenstein Halle und der Hochschule für Grafik und Buchkunst (Leipzig) verliehen. Die von der Jury ausgezeichneten Werke zum Thema „Schmetterling“ wurden der Öffentlichkeit in der Villa Kobe präsentiert.

Im April 2000 gründete sich der Kunstverein „KUNST HALLE e. V. Verein zur Förderung kultureller Veranstaltungen und Kunstausstellungen“ und implementierte die "Kunsthalle Villa Kobe" in die hallesche Ausstellungsalndschaft. Dem Vorstand gehören neben dem Eigentümer der Villa Kobe, Michael Kobe, Jens-Holger Göttner und Ronald Kunze an.

Ausstellungen

Den Anfang machte die Malereiausstellung „Ute Pleuger – Anette Schröter“ (Berlin/Leipzig) im November/Dezember 2000. Damit erhielten die beiden Professorinnen der Burg Giebichenstein Gelegenheit, am Ort des beruflichen Wirkens ihre künstlerische Auffassung mit eigenen Werken zu präsentieren. Es folgte im Februar/März 2001 die Ausstellung „RELATION (S) – Zeitgenössische Fotografie aus der Sammlung Michael Loulakis“ mit Aufnahmen von Henry Bond, Philip-Lorca diCorcia, Nan Goldin, Matthias Hoch, Candida Höfer, Axel Hütte, Esko Männikko, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Cindy Sherman, Beat Streuli, Thomas Struth und Albrecht Tübke.

Seit 2001 zeigt die Kunsthalle Villa Kobe Ausstellungen der Künstler Daniel Spoerri, Christoph Bergmann, Eva Mahn, Irmtraud Ohme, Allen Jones, Mel Ramos, Ulrich Reimkasten, Jürgen Brodwolf, Horst Antes, Linda McCartney, Boris Mikhailov, Inge Götze, Gilles Aillaud, Peter Casagrande, Stefanie Höllering, Knut Müller, Hans Salentin, Peter Reichenberger, Peter Huemer, Johann Julian Taupe, Uwe Pfeiffer, Margit Jäschke, Dagmar Schmidt, Kuno Klötzer, Otto Möhwald, Peter Albert, Jens Küster und Kai Hügel. Neben diesen Einzelausstellungen präsentiert die Kunsthalle Villa Kobe thematische Ausstellungen wie die zur modernen Architektur und Kunst am Bau in Halle oder die von Eugen Gomringer kuratierte Ausstellung zur konkreten Kunst.

Große Kunstausstellung

Eine organisatorische Besonderheit ist die seit 2002 jährlich öffentlich ausgeschriebene Große Kunstausstellung als kuratierte Ausstellung für professionell arbeitende Künstler. Dabei bewerben sich in jedem Jahr etwa 200 bis 400 Künstler aus üblicherweise allen deutschen Bundesländern und teils auch darüber hinaus. Die durch die Integration der Preisträger des vorherigen Jahres immer wieder anders zusammengesetzte Jury unter der Leitung von Dagmar Schmidt als Vorsitzender des künstlerischen Beirats stellt aus der Bewerbungen eine Ausstellung zusammen. Zu jeder Großen Kunstausstellung gehört ein Katalog und ein zur Finissage vergebener Publikumspreis sowie seit 2008 ein vorab bei der Vernissage vergebener Preis der Oberbürgermeisterin der Stadt Halle (Saale).

Ausstellungsprogramm

Das Ausstellungsprogramm für 2011 beinhaltet neben der Großen Kunstausstellung 2011 eine Präsentation der Arbeiten des früheren Rektors der Burg Giebichenstein, Ulrich Kieber, sowie eine Ausstellung von Werken von Willi Sitte (*1921). Gerade die Ausstellung im Jubiläumsjahr von Willi Sitte als einem Apologeten der untergegangenen DDR zeigt die Gratwanderung zwischen Kunst und Politik.

Literatur

  • Thomas Levy (Hrsg.): Daniel Spoerri. Werke 1960–2001. Bielefeld 2001
  • KUNST HALLE e. V. (Hrsg.): Große Kunstausstellung Halle (Saale), jährlich 2002 bis 2010. Halle
  • Ronald Kunze (Hrsg.): Architektursalon. Neue Bauten in Halle (Saale). Halle 2002
  • KUNST HALLE e. V. (Hrsg:): Bildende Kunst aus Halles Partnerstädten. Halle 2006
  • Fotografenstammtisch (Hrsg.): EXHALLENSIS. 10 Fotografen. Eine Annäherung. Halle 2006

Weblinks

51.47527811.979646

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kunsthalle — Eine Kunsthalle oder ein Kunsthaus ist eine nicht kommerzielle Institution zur Veranstaltung von Kunstausstellungen. Träger von Kunsthallen sind meist kommunale Gebietskörperschaften. Eine Sonderform der Kunsthalle bilden in Deutschland die von… …   Deutsch Wikipedia

  • Kunsthalle — (literalmente, «Sala de arte») es, en términos generales, un término alemán para referirse a una galería de arte que monta exhibiciones temporales de Bellas Artes, y apoyada por el Kunstverein local, una asociación de arte de coleccionistas y… …   Wikipedia Español

  • Dagmar Schmidt (Künstlerin) — Dagmar Schmidt (* 1963 in Lommatzsch/Sachsen) ist eine deutsche Künstlerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2.1 Grabungsstaedte in Halle Silberhöhe 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Koroscha — (* 1959 in Korbach) ist ein deutscher Künstler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen (Auswahl) 3 Messen 4 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Birgit Spahlinger — (* 1954 in Ravensburg) ist eine deutsche Künstlerin, Satirikerin und Saxophonistin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen (Auswahl) 3 Weblinks 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Casagrande — Porträt aus dem Jahr 2006 Peter Casagrande (* 23. Februar 1946 in Weilheim) ist ein deutscher Maler. Er lebt und arbeitet in der Nähe von München. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Knut Müller (Fotograf) — Knut Müller (* 1952 in Halle) ist ein deutscher Fotograf. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Ausstellungen 3 Fotoprojekte 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Horst Antes — Skulptur auf der documenta 4, 1968 in Kassel Kopf …   Deutsch Wikipedia

  • Kunstverein — Kunstvereine widmen sich der Ausstellung und Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Sie werden meist in der Rechtsform des gemeinnützigen und eingetragenen Vereins geführt. In Deutschland gibt es etwa 270 Kunstvereine mit 120.000 Mitgliedern.[1]… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Salentin — (* 22. Juni 1925 in Düren; † 21. Juli 2009 in Köln). Er lebte seit 1954 in Köln. Hans Salentin nimmt als Plastiker und Maler unter den Künstlern in Nachkriegsdeutschland bis heute eine herausragende Position ein. Hans Salentin, der Maler,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”