Kurtschaloi

Kurtschaloi
Selo
Kurtschaloi
Курчалой
Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderationskreis Nordkaukasus
Republik Tschetschenien
Rajon Kurtschaloi
Oberhaupt I. Chisrijew
Frühere Namen Kurtschaloi-Aul, Tschkalowo
Höhe des Zentrums 160 m
Bevölkerung 22.667 Einw. (Stand: 2009)
Zeitzone UTC+4
Telefonvorwahl (+7) 87155
Postleitzahl 366314–366329
Kfz-Kennzeichen 20, 95
OKATO 96 212 819
Geographische Lage
Koordinaten 43° 12′ N, 46° 6′ O43.246.091666666667160Koordinaten: 43° 12′ 0″ N, 46° 5′ 30″ O
Kurtschaloi (Russland)
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Kurtschaloi (Republik Tschetschenien)
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Republik Tschetschenien
Liste großer Siedlungen in Russland

Kurtschaloi (russisch Курчало́й) ist ein Selo in der Republik Tschetschenien (Russland) mit 22.667 Einwohnern (2009).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt am Nordrand des Großen Kaukasus, etwa 35 km Luftlinie ostsüdöstlich der Republikhauptstadt Grosny und 15 km südlich der Stadt Gudermes. Das Dorf liegt am Flüsschen Chumyk, das einige Kilometer unterhalb in den Gums mündet, einen rechten Zufluss des Sunscha-Nebenflusses Belka.

Kurtschaloi, die einwohnerreichste Landgemeinde Tschetscheniens, ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Kurtschaloi.

Geschichte

Kurtschaloi ist ein altes tschetschenisches Dorf. Die Etymologie des Ortsnamens ist unklar; möglicherweise ist sie auf das awarische kurusch für Geld, Reichtum zurückzuführen, was auf den Namen eines diese Gegend bewohnenden tschetschenischen Familienverbundes („Teip“) überging.[1] Ursprünglich wurde es auch Kurtschaloi-Aul genannt, als Gründungsjahr wird 1860 angenommen.[2] Während der Erhebung der Kaukasusvölker gegen die russische Besatzung ab 1877 wurde Kurtschaloi im April 1877 zeitweise von den Aufständischen eingenommen.

In der sowjetischen Periode wurde der Ort am 23. Januar 1935 Verwaltungszentrum des gleichnamigen, neu gegründeten Rajons, der am 23. Februar 1944 im Zusammenhang mit der Deportation der Tschetschenen und Liquidation der Tschetscheno-Inguschischen ASSR aufgelöst wurde. Der Ort selbst wurde nach Waleri Tschkalow in Tschkalowo umbenannt.

Nach Wiederherstellung der tschetschenischen Autonomie wurde der Ort zurückbenannt und der Rajon im Januar 1957 wiederhergestellt. Er bestand aber nur bis 1962 als er im Rajon Schali aufging. In den heutigen Grenzen wurde der Rajon mit Verwaltungszentrum in Kurtschaloi am 1. August 1995 wieder eingerichtet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1959 5.104
1979 8.437
2002 20.857
2009 22.667

Anmerkung: 1959–2002 Volkszählungsdaten


Wirtschaft und Infrastruktur

Kurtschaloi und das unmliegende Gebiet sind landwirtschaftlich geprägt (vorwiegend Anbau von Getreide und Zuckerrüben). Einige zuvor existierende Betriebe zur Verarbeitung von Agrarprodukten wurden im Verlauf der Tschetschenienkriege ganz oder teilweise zerstört.

Durch Kurtschaloi verläuft die Straße, die von der Stadt Argun bei Grosny kommend in die östlichen Teile des Rajons mit den Dörfern Zentoroi und Alleroi führt. Diese wird in Kurtschaloi von der Straße Gudermes – Schali gekreuzt.

Einzelnachweise

  1. Kurtschaloi in: Aleksandr Tvërdyj: Toponimičeskij slovar Kavkaza. Krasnodar 2006 (russisch; Toponymisches Wörterbuch des Kaukasus).
  2. Kutschaloi bereitet sich auf die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen vor bei grozny-inform.ru, 26. April 2010 (russisch)

Weblinks


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