Landgericht am Münchner Platz (Dresden)

Landgericht am Münchner Platz (Dresden)
Königlich-Sächsisches Landgericht Dresden am Münchner Platz mit angeschlossener Haftanstalt (um 1908)

Das Gebäude des Landgerichts am Münchner Platz in Dresden ist ein Beispiel für den Monumentalstil innerhalb der Dresdner Reformarchitektur. Es ist heute die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden und Teil des Campus der TU Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits 1907 war der Umzug in das neue Königlich-Sächsische Landgerichtsgebäude am Münchner Platz erfolgt, das ab 1902 nach Plänen von Oskar Kramer neu gebaut worden war. Auch in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus sowie in der Anfangszeit der DDR blieb das Gebäude mit seiner berüchtigten Haftanstalt der Sitz des Dresdner Landgerichts. Auch dieses Bauwerk am Rande der Südvorstadt wurde 1945 durch alliierte Bomben beschädigt, jedoch längst nicht zerstört.[1]

Das Bezirksgericht Dresden ersetzte 1952 das abgeschaffte Landgericht und hatte noch bis 1956 seinen Sitz am Münchner Platz. Danach zog es in das ehemalige Amtsgerichtsgebäude an der Lothringer Straße um. In der heutigen Gedenkstätte Münchner Platz Dresden wurden sechs Todeszellen der ehemaligen, ans Landgericht angeschlossenen Dresdner Haupthaftanstalt in unverändertem Zustand belassen. Sie beherbergen heute eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Landgerichts. Das Gebäude wird seit 1964 durch die TU Dresden genutzt und ist heute der Georg-Schumann-Bau der TU Dresden (Münchner Platz 3, Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Maschinenwesen), benannt nach dem Widerstandskämpfer Georg Schumann. Der kreuzförmige Zellenbau ist der Hülsse-Bau (Helmholtzstraße 10, Fakultät Wirtschaftswissenschaften sowie Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften), benannt nach Julius Ambrosius Hülße, dem zweiten Direktor des TU-Vorläufers „Technische Bildungsanstalt“. Die nordöstliche Ecke des Komplexes ist der Tillich-Bau (Helmholtzstraße 6/8, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung), benannt nach dem Theologen Paul Tillich, der an der TH Dresden von 1925 bis 1929 wirkte.

Beschreibung

Das Gebäude wurde 1902 bis 1907 von Oskar Kramer erbaut. Es ist „kein Bau des Jugendstils, eher des Materialstils, wie der Monumentalkunst [als Varianten der Reformarchitektur … und gehört] der „neuen Bauauffassung“ an … “[2]

Kramer kombinierte bei dem Bau im Stil der Reformbaukunst „historisierende Motive frei assoziierend, aber anders als die streng historisierende Architektur[2]. Er benutzte überwiegend neoromanische Motive, und wenige Jugendstilelemente auf freie assoziative Art und Weise. Auch historische Motive wie Burg mit Wehrturm und Festung, hohe dominante Dächer, viele verschiedene Fensterformen, Sandstein- und Putzflächen verwendete er bei dem Bau. Diese Baukörper setzte der Architekt auf das Stadtbild prägende, monumentale Art und Weise ein. [3]

Weblink

 Commons: Landgericht am Münchner Platz (Dresden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. dresdner-stadtteile.de
  2. a b Helas/Peltz, S. 26 Bildnr. 22
  3. Hübner et al., S. 14

Literatur

  • Ulrich Hübner et al.: Symbol und Wahrhaftigkeit. Reformbaukunst in Dresden. Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jun., Husum 2005, ISBN 3-86530-068-5.
  • Volker Helas, Gudrun Peltz: Jugendstilarchitektur in Dresden. KNOP Verlag für Architektur - Fotografie - Kunst, Dresden 1999, ISBN 3-934363-00-8.
51.02944444444413.722234

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