- Gedenkstätte Münchner Platz
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Die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden (George-Bähr-Straße 7, 01069 Dresden) ist ein Ort des Gedenkens an die Opfer politischer Strafjustiz in der Dresdner Südvorstadt.
Geschichte
Das zwischen 1902 und 1907 errichtete Gebäude, das als Königlich-Sächsisches Landgericht eröffnet wurde, wurde in der Zeit des Nationalsozialismus, während der sowjetischen Besatzung und der DDR-Diktatur bis 1956 als Gericht, Gefängnis und Hinrichtungsstätte genutzt.
Auf dem Hof des Gebäudekomplexes gab es eine Fallschwertmaschine, die der Vollstreckung von Todesstrafen diente. Insgesamt kamen hier mehr als 1.300 Menschen ums Leben.
Am 15. Februar 1945 wurden beim Angriff auf Dresden Teile des Gebäudes durch Bomben beschädigt oder zerstört.
Im Jahre 1957 übernahm die TU Dresden das Gebäude. Der ehemalige Hinrichtungshof mit den Todeszellen wurde 1959 „Antifaschistische Mahn- und Gedenkstätte“. Seit 1999 ist die Gedenkstätte Teil der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, die in der Stadt noch eine weitere Gedenkstätte an der Bautzner Straße mitfinanziert.
Am Münchner Platz wurden unter anderem folgende Personen hingerichtet:
- Georg Schumann am 11. Januar 1945 (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- Otto Engert am 11. Januar 1945 (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- Kurt Kresse am 11. Januar 1945 (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- Alfred Frank am 12. Januar 1945 (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- Wolfgang Heinze am 12. Januar 1945 (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- Margarete Blank am 8. Februar 1945 („schwer zersetzende Äußerungen“)
- Hermann Paul Nitsche am 25. März 1948 (Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei den systematischen Euthanasiemorden in der NS-Zeit)
- Erna Dorn am 1. Oktober 1953 (Angebliche Rädelsführerschaft in Halle (Saale) während des Volksaufstands am 17. Juni 1953)
- Ernst Jennrich am 20. März 1954 (Angeblicher Mord in Magdeburg während des Volksaufstands am 17. Juni 1953)
Heutige Nutzung
Das Gerichtsgebäude ist heute der Georg-Schumann-Bau der TU Dresden (Münchner Platz 3, Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Maschinenwesen), benannt nach dem Widerstandskämpfer Georg Schumann. Der kreuzförmige Zellenbau ist der Hülsse-Bau (Helmholtzstraße 10, Fakultät Wirtschaftswissenschaften sowie Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften), benannt nach Julius Ambrosius Hülße, dem zweiten Direktor des TU-Vorläufers „Technische Bildungsanstalt“. Die nordöstliche Ecke des Komplexes ist der Tillich-Bau (Helmholtzstraße 6/8, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung), benannt nach dem Theologen Paul Tillich, der an der TH Dresden von 1925 bis 1929 wirkte.
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51.02916666666713.7225Koordinaten: 51° 1′ 45″ N, 13° 43′ 21″ O
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