Landstein (Wüstung)

Landstein (Wüstung)
Kirchturmruine Landstein

Landstein war eine Wüstung auf dem Gebiet des heutigen Weilroder Ortsteils Altweilnau im Hochtaunuskreis in Hessen.

An der Einmündung des Niedgesbaches in die Weil gelegen, entwickelte sich eine kleine Ortschaft, die um 1350 erstmals erwähnt und 1480 urkundlich erwähnt wurde. Die dazugehörige Kirche (und eine ebenfalls dazugehörige Kapelle in Seelenberg) wird 1272 in einer Schenkungsurkunde erwähnt, in der die Kirche von Gottfried von Eppstein an das Kloster Retters verschenkt wird.[1] Um 1515 entwickelte sich der Ort zum lokalen Wallfahrtsort. Aber bereits 1535 mit der Übernahme des königsteinischen Anteils an Altweilnau durch Kurtrier wird die Pfarrei aufgehoben (Finsternthal und Treisberg pfarrten danach nach Altweilnau) und 1556 ist eine Teilwüstung belegt.[2]

Die Kirche bestand aus einem schlichten gotischen Schieferbau mit schmalen Seitenschiffen. Auf der Westseite befand sich ein Turm mit rechteckigem Grundriss. Die ehemalige Liebfrauen-Wallfahrtskirche wurde zerstört und nicht wieder aufgebaut. Erhalten ist die Ruine des Westturms mit zwei seitlichen zweigeschossigen Nebenräumen. Heute findet sich die Kirchturmruine neben der Landsteiner Mühle (heute Gasthof). Die Wasserversorgung der Landsteiner Mühle wurde früher durch den künstlich angelegten Meerpfuhl gesichert.

Referenzen

  1. Ferdinand Luthmer: Die Bau- und Kunstdenkmäler des östlichen Taunus (Bd. II), 1905, unveränderter Nachdruck 1973, ISBN 3-500273009, Seite 186-187
  2. Reinhard Michel: Von den Wüstungen im Hochtaunuskreis. In: Ingrid Berg (Hrsg.): Heimat Hochtaunus. Frankfurt 1988, ISBN 3-7829-0375-7, S. 163–171.
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