- Merzhausen (Usingen)
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Merzhausen Stadt UsingenKoordinaten: 50° 19′ N, 8° 28′ O50.3177777777788.4655555555556440Koordinaten: 50° 19′ 4″ N, 8° 27′ 56″ O Höhe: 440 m ü. NN Einwohner: 904 (30. Juni 2011) Postleitzahl: 61250 Vorwahl: 06081 Merzhausen ist ein Ortsteil von Usingen im Hochtaunuskreis. Merzhausen hat 904 Einwohner (Erstwohnsitz: 832, Zweitwohnsitz: 72).[1]
Inhaltsverzeichnis
Lage
Merzhausen liegt zwischen den Tälern der Weil und Usa am Nordhang des Stockberges im östlichen Hintertaunus. Der Höhenbolzen an der Westseite der evangelischen Kirche hat eine genaue Höhe von 439,575 m ü. NN. Die höchste Erhebung ist der Hirschberg mit 484,40 m ü. NN. Der tiefste Punkt in der Gemarkung ist die „Höll“ mit 350,00 m ü. NN.
Durch den Ort führt die B 275. Die heutige Bundesstraße war schon im Mittelalter ein viel genutzter Handelsweg durch den Taunus hin zum Rheingau.
Geschichte
Erstmals wurde Merzhausen am 21. Februar 1293 urkundlich erwähnt. Der Name „Merzhausen“ leitete sich ab von Mertinshusen, wobei die erste Worthälfte auf den Heiligen Martin verweist.
Merzhausen mit seinen damals 100 bis 150 Einwohnern war Gerichts- und Kirchspielort des Stockheimer Gerichts, einer kleinen Herrschaft der Familie von Stockheim, die seit 1195 bekannt ist. Sie hatte ihre Wasserburg zwischen Usingen und Merzhausen an der Stelle des heutigen Stockheimer Hofes.
Im Jahre 1669 erwarb Graf Walrad von Nassau-Usingen die Ortschaft Merzhausen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Merzhausen stark in Mitleidenschaft gezogen. Bedingt durch den nahegelegenen Feldflughafen (auf dem Gelände der heutigen Erdfunkstelle) war Merzhausen Ziel alliierter Bombenangriffe am Heiligen Abend 1944. Eine weitere Zerstörung erfolgte Ostern 1945, als sich eine SS-Einheit in Merzhausen festsetzte und die Alliierten 24 Stunden das Dorf mit Artillerie beschossen.
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen verlor das Dorf Merzhausen 1972 seine Selbständigkeit und wurde ein Stadtteil der Stadt Usingen.
Das Wappen von Merzhausen
Das Gemeindewappen ist als dreigeteiltes Schild gestaltet. In der Mitte befindet sich eine aufsteigende, geschweifte goldene Spitze mit schwarzem Wurzelstock, der sich auf das Niederstockheimer Gericht bezieht. Die Herren von Stockheim leiteten ihren Namen von den Ländereien her, die sie aus Waldrodungen erworben hatten. Der linke Teil des Wappens zeigt einen goldenen, rotgekrönten Pfälzer Löwen auf schwarzem Untergrund. Dieser Löwe bezieht sich auf die Kurpfalz, die lange Zeit Lehnsherr von Merzhausen war. Der rechte Teil des Wappens besteht aus weißblauen Rauten, welche auf die Familie der Wittelsbacher verweisen, die die Kurpfalz seit dem 14. Jahrhundert besaßen.
Wirtschaft
Während die Bewohner in früherer Zeit überwiegend von der Landwirtschaft lebten, sind heute die meisten Einwohner Pendler und haben ihren Arbeitsplatz im Vordertaunus oder im Frankfurter Raum.
Sehenswürdigkeiten und Infrastruktur
Rathaus
Das um 1530 erbaute Fachwerk-Rathaus in der Ortsmitte war bis zur Eingemeindung 1972 Sitz der Gemeindeverwaltung. Es ist ein Zeichen vergangener Gerichtsherrlichkeit des Ortes.
Bürgerhaus
Die „Rauschpennhalle“ dient sowohl als Sporthalle als auch als Bürgerhaus.
Erdfunkstelle
Unterhalb von Merzhausen liegt, auf dem Gebiet der Stadt Neu-Anspach, die Erdfunkstelle Usingen, eine Anlage der Media Broadcast mit über 100 Antennen.
Meerpfuhl
Der Meerpfuhl ist ein künstlich angelegter Weiher, der früher der Wasserversorgung der Landsteiner Mühle im Weiltal diente und heute als Angel- und Schlittschuhrevier genutzt wird. Er ist 1,6 ha groß und wurde erstmals 1579 urkundlich als „Eger Pfuhl“ erwähnt.
Der Meerpfuhl galt als ökologisch außerordentlich bedeutsames Gewässer mit einer Vielzahl von seltenen Pflanzen und Tieren. Insbesondere galt er als einziger hessischer Standort des „Schwimmenden Froschkrautes“ (Luronium natans). Im Jahr 1977 wurde jedoch das Ökosystem durch den Versuch des Fischereivereins, die Verkrautung des Weihers zu reduzieren, zerstört. Verwendet wurde das (heute verbotene) Herbizid „Gramoxone“. Die Wirkung dieses Pflanzengiftes ging jedoch über das Erwünschte weit hinaus und schädigte die gesamte Pflanzenwelt des Weihers nachhaltig. Auch wenn im Laufe der Jahre umfangreiche Schutzmaßnahmen vorgenommen wurden, ist die alte Vielfalt nicht wieder erreicht.
Weblinks
Literatur
- Georg Preller: Der Meerpfuhl bei Merzhausen, in: Ingrid Berg (Hrsg.): Heimat Hochtaunus, Frankfurt 1988, ISBN 3-7829-0375-7, S. 50–51
Quellen
- ↑ Stand 30. Juni 2011, Meldeamtsstatistik Stadt Usingen
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