- Leopoldshall (Staßfurt)
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Leopoldshall ist ein Teil der Stadt Staßfurt im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Durch Leopoldshall fließt die Bode. Östlich von Leopoldshall in 5 km Entfernung verläuft die A 14.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 1873 wurde die Gemeinde Leopoldshall auf anhaltischem Gebiet unmittelbar neben Staßfurt gegründet. Am 29. Januar 1919 erhielt Leopoldshall das Stadtrecht und im gleichen Jahr Sitz des Deutschen Kalisyndikats.
Am 1. April 1946 wurde Leopoldshall nach Staßfurt zwangseingemeindet.
Während des Zweiten Weltkrieges bestand ab dem 28. Dezember 1944 ein Außenlager des KZ Buchenwald in Leopoldshall. Es wurde am 11. April 1945 mit einem Todesmarsch evakuiert. (siehe Staßfurt#Geschichte).
Bergbau und Salzgewinnung
Leopoldshall gehörte wie der gesamte Umkreis von Staßfurt zum Abbaugebiet für Steinsalz und Kalisalze. In der Grundsteinurkunde der St. Johanniskirche zu Leopoldshall ist dokumentiert, dass der Salzabbau bereits seit 1855 und 1856 über eine Siedesalz-Saline stattfand, die den Namen Leopoldshall erhielt.[1]
Das heute nicht mehr angefahrene, aber aufgelassene „Herzoglich Anhaltische Salzwerk Leopoldshall“ (kurz Kaliwerk Leopoldshall) gilt als Typlokalität für die Minerale Bischofit und Kainit sowie als Co-Typlokalität für Anhydrit und Leonit.[2] Daneben wurden hier allerdings neben dem Steinsalzbildner Halit noch weitere Kalisalze wie der Carnallit, Kieserit und Sylvin sowie Boracit, Epsomit, Gips, Kaliborit, Pikromerit, Pinnoit, Polyhalit gefunden.[3]
Infrastruktur
- Strandsolbad Leopoldshall in Staßfurt [4]
- Ev. Kirchengemeinde St. Johannis Leopoldshall
Sehenswürdigkeiten
- Jüdischer Friedhof Stassfurt-Leopoldshall [5]
siehe auch Jüdischer Friedhof (Staßfurt)
Söhne und Töchter
- Walther Adam (1881-1964), Industrieller und Kunstsammler
- Gerhard Funke (1914-2006), Philosoph
- Heinz Kruschel (* 1929), Schriftsteller
- Ernst Laue (* 1922), Heimatforscher
- Uwe Storch (* 1940), Mathematiker
- Ludwig Wullstein (1864-1930), Chirurg
Weblinks
- Altkalischächte Leopoldshall I und II, Staßfurt. In: Altbergbau. Beispiele größerer Sicherungs- und Gefahrenabwehrmaßnahmen in Sachsen-Anhalt.
- In: "Meyers Konversations-Lexikon, 1888"
- Heinrich Precht: Gesundheitszustand und Trinkwasserversorgung von Leopoldshall und Hohenerxleben durch das Herzogl. Anhaltische Wasserwerk. (Aufsatz, Angewandte Chemie, Volume 28, Issue 96, pages 474–477, 30. November 1915
- Zur Geschichte der Straßennamen in Staßfurt.
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Kirchner: Das anhaltische Salzwerk Leopoldshall und sein Einfluss auf den anhaltischen Staatshaushalt, FinanzArchiv / Public Finance Analysis, 39. Jahrg., H. 2 (1922), pp. 56-101
- ↑ Mineralienatlas:Kaliwerk Leopoldshall
- ↑ Mindat - Fundortbeschreibung und Mineralliste zu Leopoldshall, Stassfurt, Deutschland (englisch)
- ↑ salzlandkreis.net - Strandsolbad Leopoldshall
- ↑ Jüdischer Friedhof Stassfurt-Leopoldshall
51.84971911.605997Koordinaten: 51° 50′ 59″ N, 11° 36′ 22″ OKategorien:- Staßfurt
- Ort im Salzlandkreis
- Ehemalige Gemeinde (Salzlandkreis)
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