- Salzlandkreis
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Wappen Deutschlandkarte 51.8511.64Koordinaten: 51° 51′ N, 11° 38′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Verwaltungssitz: Bernburg (Saale) Fläche: 1.425,9 km² Einwohner: 209.579 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 147 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: SLK Kreisschlüssel: 15 0 89 NUTS: DEE0C Kreisgliederung: 21 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Karlsplatz 37
06406 BernburgWebpräsenz: Landrat: Ulrich Gerstner (SPD) Lage des Salzlandkreises in Sachsen-Anhalt Der Salzlandkreis ist als Landkreis eine Gebietskörperschaft im Bundesland Sachsen-Anhalt, die im Zuge der Kreisgebietsreform am 1. Juli 2007 durch die Zusammenlegung der ehemaligen Landkreise Aschersleben-Staßfurt (ohne Falkenstein/Harz), Bernburg und Schönebeck gebildet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Mit einer Flächengröße von 1.426 km² ist der Salzlandkreis der zweitkleinste Landkreis im Bundesland. Während die Elbe im Osten über eine Länge von 22 Kilometern die Grenze zum Nachbarkeis Anhalt-Bitterfeld bildet, liegen im Norden Teile der Stadt Schönebeck am jenseitigen Elbufer. Das Landschaftsbild ist vielfältig, der Norden wird geprägt von der ertragreichen Magdeburger Börde, und im Osten bilden Elbe und Saale eine weite Flussaue. Im Westen reicht der Landkreis bis zum Vorharzgebiet, im Süden hat die ehemalige Braunkohle- und Salzförderung ihre Spuren hinterlassen. Im Bördedorf Eickendorf liegen mit der Bodenwertzahl 100 der deutschlandweiten Bodenschätzung die ertragreichsten Landwirtschaftsflächen. Neben Elbe und Saale gehören auch die Bode und Wipper zum Flussnetz des Landkreises. Die höchste Erhebung ist der im äußersten Westen in der Nähe von Cochstedt gelegene Phillips Galgenberg mit 224 Metern. Er gehört zum Hakel, der neben dem Nachterstedter Forst und den Kiefernwäldern bei Plötzky und Pretzien eines der wenigen nennenswerten Waldgebiete des Landkreises ist. Der Landkreis hat Anteil am UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe. Hierzu gehört der mehrere Quadratkilometer große Auenwald Lödderitzer Forst.
Historische Entwicklung
Im Mittelalter herrschten im heutigen Kreisgebiet im Wesentlichen die Bistümer Magdeburg und Halberstadt. Der Südosten gehörte seit 1170 zum askanischen Anhalt mit Bernburg als zeitweiliger Residenz. Nachdem die beiden Bistümer nach dem Dreißigjährigen Krieg säkularisiert und 1680 vom weltlichen Herzogtum Magdeburg abgelöst worden waren, kamen deren Gebiete unter die Verwaltung des Saalkreises. Das Herzogtum seinerseits war Teil des brandenburgischen Kurfürstentums, das 1701 zum Königreich Preußen wurde. Nach der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde das preußische Gebiet des heutigen Kreisgebiets hauptsächlich auf die neu gebildeten Kreise Calbe und Quedlinburg sowie auf die Stadt Aschersleben aufgeteilt. Die DDR-Gebietsreform verkleinerte noch einmal die Kreise, so dass ab 1952 die Kreise Schönebeck, Bernburg, Aschersleben und Staßfurt am heutigen Kreisgebiet beteiligt waren. Während der DDR-Zeit gehörte der nördliche Teil des Kreises zum Bezirk Magdeburg und der südliche Teil zum Bezirk Halle.
Eine Sonderstellung an der historischen Entwicklung nehmen die nördlichsten Orte des Landkreises Plötzky, Pretzien, Ranies und Elbenau ein. Sie gehörten seit dem 12. Jahrhundert zum Kurfürstentum Sachsen und waren bis 1808 dem sächsischen Amt Gommern unterstellt. Während der französischen Besetzung von 1808 bis 1813 gehörten diese Orte zum einzigen Brückenkopf Napoleons am östlichen Elbufer und wurden dem Königreich Westphalen angegliedert. Sie wurden erst 1818 preußisch und gehörten bis 1945 zum Landkreis Jerichow I.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerentwicklung des Gebietes des heutigen Salzlandkreises (Einwohnerzahl 1990 vom 3. Oktober, sonst jeweils 31. Dezember des Jahres).
Jahr Einwohner 1964 330.073 1970 326.977 1981 295.977 1985 289.356 1989 282.586 1990 274.690 1995 256.359 Jahr Einwohner 2000 244.828 2001 241.274 2002 237.335 2003 233.603 2004 229.995 2005 226.593 2006 222.727 Jahr Einwohner 2008 215.591 2009 214.310 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Politik
Landrat
Bei den ersten Landratswahlen im Salzlandkreis am 22. April 2007 traten die drei Landräte aus den alten Kreisen, Heike Brehmer (CDU) aus Aschersleben, Ulrich Gerstner (SPD) aus Bernburg und Erik Hunker (parteilos, aber von der FDP unterstützt) aus Schönebeck sowie Sabine Dirlich (Die Linke), Manfred Horst (NPD) und Harald Hinze (Die Republikaner) an. Nach dem ersten Wahlgang am 22.04. konnte keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit für sich gewinnen. Daher traten am 6. Mai 2007 die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen zu einer Stichwahl an. Dies waren Heike Brehmer mit etwa 32 % der Stimmen und Ulrich Gerstner mit etwa 27 % der Stimmen. Die anderen Kandidaten (Eric Hunker 20 %, Sabine Dirlich 17 %, Manfred Horst 3 % und Harald Hinz 1 %) waren weit abgeschlagen. Laut Wahlergebnis vom 6. Mai 2007 wurde Ulrich Gerstner (SPD) mit 51,1 % der Stimmen als Landrat gewählt.
Kreistag
CDU Die Linke SPD FDP WIDAB1 Bündnis 90/Die Grünen NPD ALC2 UWGE3 UWG Salzland4 UWG5 Gesamt 2007 19 12 12 7 2 2 2 1 1 1 1 60 1Wählerinitiative „Die Aschersleber Bürger“
2Alternative Liste Calbe
3Unabhängige Wählergemeinschaft Egeln
4Unabhängige Wählergemeinschaft Salzland
5Unabhängige Wählergemeinschaft SchönebeckAm 11. Juli 2007 wurde in der konstituierenden Sitzung Frank Zedler (CDU) zum Vorsitzenden des Kreistages gewählt.
Wappen
Das Wappen wurde am 29. Oktober 2007 durch den Innenminister von Sachsen-Anhalt genehmigt.
Blasonierung: „Geviert von Rot und Silber; Feld 1 und 4: in einem goldenen Stutzkorb ein silbernes Stück Salz mit drei goldenen Zierbändern; Feld 2: ein golden bewehrter und bezungter schwarzer Adler, die Saxen belegt mit goldenen Kleestängeln; Feld 3: ein schreitender, rot bezungter schwarzer Bär mit silbernem Halsband auf einer schrägen, schwarz gefugten roten Zinnenmauer mit einem geschlossenen silbernen Tor mit schwarzen Beschlägen und schwarzem Schloss auf der rechten Seite.“
Die beiden Salzkörbe nehmen Bezug auf den Namen Salzlandkreis, während anhaltischer Bär und preußischer Adler für die historische Teilung der Region in anhaltische und preußische Staatsterretorien stehen. Die Grenzstraße der Stadt Staßfurt ist ein deutliches Beispiel dafür: Beide Fußwege lagen in unterschiedlichen Hoheitsgebieten, weshalb diese Straße zu ihren Namen kam.
Gestalter des Wappens sind Joachim Grossert (Inhalt) und Kathrin Telle (Grafik).
Die Wappen der Verwaltungsgemeinschaften, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Salzlandkreis.
Flagge
Die Flagge des Salzlandkreises ist rot-weiß (1:1) gestreift und mittig mit dem Landkreiswappen belegt. Die Flagge wurde zusammen mit dem Wappen am 29. Oktober 2007 durch das Innenministerium genehmigt.
Logo
Das Logo bildet das Wappen des Salzlandkreises ab im Zusammenhang mit dem Schriftzug des Landkreisnamens und einem roten Unterstrich als Kennzeichen der Landkreis-Farben (Rot-Weiß). Einrichtungen des Salzlandkreises können ihre Bezeichnung unter der roten Linie einfügen.
Symbol
Das Symbol enthält in leicht abgewandelter Form die Motive des Wappens in lockerer Anordnung in einem transparenten Wappenschild, in dessen Hintergrund die Flagge des Landkreises abgebildet ist. Der Schriftzug des Landkreisnamens bekrönt den Wappenschild.
Das Symbol kann von jedermann benutzt werden, um einen Zusammenhang mit dem Salzlandkreis visuell herzustellen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Auf dem fruchtbaren Bördeboden im Norden des Landkreises dominiert die Landwirtschaft. In Könnern steht die neben Klein Wanzleben (Landkreis Börde) und Zeitz (Landkreis Burgenlandkreis) dritte Zuckerfabrik Sachsen-Anhalts. In Gatersleben wird Pflanzenbiotechnologie erforscht und betrieben. Schwerpunkte der Industrie des Landkreises liegen in den vier größten Städten des Kreises, so in Bernburg (Zement-, Salz- und Pharmazieproduktion),in Aschersleben (Vliesstoffproduktion, Werkzeugmaschinen- und Anlagenbau),in Schönebeck (Maschinen- und Anlagenbau, Sportmunition), sowie in Staßfurt (Fernsehgeräte und Satellitenreceiver, Sodaproduktion).
Wichtigste Verkehrsader im Landkreis ist die Bundesautobahn 14, die ihn von Nord nach Süd durchschneidet. Parallel dazu verläuft die Bundesstraße 71, die den regionalen Verkehr aufnimmt. Die im Norden des Harzes verlaufende, autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße 6n verbindet den Landkreis mit den Autobahnen 7 und 9. Die nördlichste Stadt Schönebeck (Elbe) liegt an der überregionalen Bahnstrecke Magdeburg - Leipzig. Das Kreisgebiet wird von den Bahnlinien Halberstadt - Halle und Magdeburg - Sangerhausen durchschnitten. Die Kreisstadt Bernburg liegt an der Nebenstrecke Aschersleben - Köthen. Als Wasserstraße hat die Elbe für Schönebeck eine geringe verkehrstechnische Relevanz. Der ehemalige Cochstedter Militärflugplatz ist zum Regionalflughafen Magdeburg-Cochstedt umgestaltet worden, der jedoch nicht im regulären Flugverkehr betrieben wird.
Städte und Gemeinden
Das Gebiet des Salzlandkreises umfasst 21 Gemeinden. (Stand 1. September 2010, in Klammern Einwohner am 31. Dezember 2010[2]):
- Aschersleben (29.082)
- Barby (9293)
- Bernburg (Saale) (35.516)
- Calbe (Saale) (9914)
- Hecklingen (7534)
- Könnern (9233)
- Nienburg (Saale) (6989)
- Schönebeck (Elbe) (33.888)
- Seeland (8922)
- Staßfurt (28.605)
- Bördeland (8186)
Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden (* Sitz der Verbandsgemeinde)
- Bördeaue (1967)
- Börde-Hakel (3355)
- Borne (1313)
- Egeln, Stadt * (3712)
- Wolmirsleben (1417)
- Alsleben (Saale), Stadt (2564)
- Giersleben (1039)
- Güsten, Stadt * (4518)
- Ilberstedt (1149)
- Plötzkau (1383)
Gebietsänderungen
Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 1. Januar 2008 bis 15. Juli 2009 von 76 auf 53.
Veränderungen auf Gemeindeebene
Gemeindeneugründungen
- Auflösung der Stadt Hoym sowie der Gemeinden Friedrichsaue, Frose, Nachterstedt und Schadeleben - Neugründung der Stadt Seeland (15. Juli 2009)
- Auflösung der Gemeinden Stadt Barby (Elbe), Breitenhagen, Glinde, Groß Rosenburg, Lödderitz, Pömmelte, Sachsendorf, Tornitz, Wespen und Zuchau - Neugründung der Stadt Barby (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinden Unseburg und Tarthun - Neugründung der Gemeinde Bördeaue (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinden Etgersleben, Hakeborn und Westeregeln - Neugründung der Gemeinde Börde-Hakel (1. Januar 2010)
Eingemeindungen
- Auflösung der Gemeinden Drohndorf, Freckleben und Mehringen - Eingemeindung nach Aschersleben (1. Januar 2008)
- Auflösung der Gemeinden Förderstedt und Neundorf (Anhalt) - Eingemeindung nach Staßfurt (1. Januar 2009)
- Auflösung der Gemeinden Wiendorf, Cörmigk, Edlau und Gerlebogk - Eingemeindung in die Stadt Könnern (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinden Gerbitz, Latdorf, Neugattersleben, Pobzig und Wedlitz - Eingemeindung in die Stadt Nienburg (Saale) (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinde Schackstedt - Eingemeindung in die Stadt Aschersleben (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinde Amesdorf - Eingemeindung in die Stadt Güsten (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinden Baalberge, Biendorf, Gröna, Peißen, Poley, Preußlitz und Wohlsdorf - Eingemeindung in die Stadt Bernburg (Saale) (1. Januar 2010)
- Auflösung der Gemeinde Gatersleben - Eingemeindung in die Stadt Seeland (1. September 2010)
- Auflösung der Gemeinde Gnadau - Eingemeindung in die Stadt Barby (1. September 2010)
Veränderungen bei Verwaltungsgemeinschaften
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Südöstliches Bördeland - Bildung der Einheitsgemeinde Bördeland aus den Mitgliedsgemeinden (29. Dezember 2007)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Aschersleben/Land - Eingliederung der Mitgliedsgemeinden in die Stadt Aschersleben, die zur Einheitsgemeinde wird (1. Januar 2009)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Schönebeck (Elbe) - Eingliederung der Mitgliedsgemeinden in die Stadt Schönebeck (Elbe), die zur Einheitsgemeinde wird (1. Januar 2009)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Seeland - Bildung der Einheitsgemeinde Seeland aus den Mitgliedsgemeinden mit Ausnahme von Gatersleben, das von Seeland mitverwaltet wird (15. Juli 2009)
Somit verringerte sich die Anzahl der Verwaltungsgemeinschaften von 29. Dezember bis 15. Juli 2009 von elf auf sieben.
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Saale (1. Januar 2010)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Egelner Mulde (1. Januar 2010) und
- Neugründung der Verbandsgemeinde Egelner Mulde (1. Januar 2010)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Staßfurt (1. Januar 2010)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaften Saale-Wipper und Stadt Hecklingen - Neugründung der Verbandsgemeinde Saale-Wipper (1. Januar 2010)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Bernburg (1. Januar 2010)
Am 1. Januar 2010 wurden die verbliebenen sieben Verwaltungsgemeinschaften aufgelöst und zwei Verbandsgemeinden neu gegründet.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB)
Weblinks
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