Bundesautobahn 14

Bundesautobahn 14

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Bundesautobahn 14 in Deutschland
Bundesautobahn 14
Bundesautobahn 14
Karte
Verlauf der A 14
Basisdaten
Betreiber: Bundesrepublik Deutschland
Gesamtlänge: ~447,6 km
  davon in Betrieb: 292,6 km
  davon in Bau: 14,9 km
  davon in Planung: ~155 km

Bundesland:

Ausbauzustand: 2/2
3/3 im Raum Leipzig/Halle
Bundesautobahn 14 bei Wöbbelin
Bundesautobahn 14 bei Wöbbelin

Die Bundesautobahn 14 (Abkürzung: BAB 14) – Kurzform: Autobahn 14 (Abkürzung: A 14) – in Deutschland führt vom Dreieck Nossen an der A 4 über Leipzig weiter nach Halle (Saale) bis zur A 2 am Kreuz Magdeburg sowie vom Dreieck Schwerin an der A 24 über Schwerin bis Wismar.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Autobahn wurde in mehreren zeitlich recht weit auseinander liegenden Abschnitten eröffnet: Am 25. April 1936 Anschlussstelle Halle-Peißen bis Leipzig (Ost), damals Leipzig-Wiederitzsch. Ende der 1930er Jahre wurden zwischen Leipzig (Ost) und Klinga die Bauarbeiten fortgesetzt und dabei nahezu alle Brücken fertiggestellt. Infolge des Zweiten Weltkrieges wurden die Bauarbeiten jedoch eingestellt.

In einer Karte um 1958 war eine Autobahnverbindung von Wismar über Schwerin, Magdeburg und Leipzig nach Dresden von Ingenieuren angedacht worden.[1] Diese Planungen wurden jedoch zu DDR-Zeiten nur zu einem kleinen Teil umgesetzt: Im Jahr 1970 erfolgte die Eröffnung von Leipzig (Ost) bis Grimma, 1971 von Grimma bis zum Autobahndreieck Nossen (A 4). Nach der Deutschen Wiedervereinigung folgten 1996 die Strecke zwischen Löbejün und Könnern, 1999 zwischen Schönebeck und Dahlenwarsleben sowie zwischen Halle-Peißen und Löbejün und am 5. Dezember 2000 zwischen Könnern und Schönebeck.

Grünbrücke über die A 14 bei Schwerin

Am 24. August 2006 wurde der Abschnitt zwischen dem Kreuz Wismar und Jesendorf dem Verkehr übergeben. In der Planung war dieser rund elf Kilometer lange Abschnitt Teil der A 241. Er hat in der Herstellung rund 50 Millionen Euro gekostet. Gleichzeitig wurden alle bestehenden Abschnitte der A 241 in A 14 umbenannt.

Ab dem 31. August 2006 wurde mit dem Anschluss zur A 38 (Südharzautobahn) am Dreieck Parthenaue eine Alternative für Autofahrer in Richtung Erfurt/München/Dresden geschaffen, welche die A 14 im Leipziger Norden zudem entlasten soll.

Der Weiterbau zwischen Wismar und Schwerin verzögerte sich aufgrund finanzieller und vor allem umweltrechtlicher Probleme. Erster Spatenstich des letzten Teilstücks zwischen den Anschlussstellen Jesendorf und Schwerin-Nord war der 30. Oktober 2007. Am 21. Dezember 2009 erfolgte die Verkehrsfreigabe für die nun zwischen A 20 und A 24 durchgängig befahrbare Autobahn.[2]

Planungen

Autobahnen im Raum Hamburg–Berlin–Hannover

In der Verkehrsuntersuchung Nord-Ost (VUNO) wurden 1995 verschiedene Varianten der Weiterführung untersucht. Bei der sogenannten X-Variante, welche unter anderem vom ADAC befürwortet wurde, verläuft sie von Magdeburg nach Lüneburg, während die A 39 von Wolfsburg nach Schwerin verlängert werden sollte.

In der sogenannten I- oder Hosenträgervariante, der 2004 der Vorzug gegeben wurde, verläuft hingegen die A 14 nach Schwerin und die A 39 nach Lüneburg. Salzwedel soll dabei durch eine „leistungsfähige“ Bundesstraße, die B 190n, in Ost-West-Richtung an beide Autobahnen angebunden werden. Hierunter ist eine 2+1-Lösung zu verstehen. Bei dieser Variante ergeben sich zusammen mit der A 7 drei parallel in Nord/Süd-Richtung verlaufende Autobahnen im Abstand von je etwa fünfzig Kilometern.

Geplant ist eine Verlängerung nach Norden über Colbitz, Lüderitz, Stendal, Osterburg (Altmark), Wittenberge, Karstädt und Ludwigslust mit einem Anschluss an das nördliche Teilstück am Dreieck Schwerin, das zum Autobahnkreuz ausgebaut werden soll. Das Raumordnungsverfahren für den Streckenverlauf wurde am 22. November 2004 abgeschlossen. Am 12. April 2005 wurde die Vorzugslinie der A 14 durch den Bundesverkehrsminister nach § 16 des Bundesfernstraßengesetzes bestimmt. Am 20. Juni 2007 unterzeichneten Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und die Verkehrsminister der betroffenen Bundesländer den Vertrag über den Bau der Strecke. Demnach sollte der Lückenschluss bis spätestens 2015 abgeschlossen sein. Im März 2011 wurde die Fertigstellung für 2020 erwartet.[3]

Der Finanzierungsplan sieht Gesamtkosten in Höhe von 775 Millionen Euro vor, die von Bund, Ländern und der Europäischen Union getragen werden. Im Mai 2008 wurde eine neue Kostenschätzung der DEGES publik, wonach die Kosten hauptsächlich wegen Umweltauflagen auf etwa 1,3 Milliarden Euro steigen könnten.[4] Im Oktober desselben Jahres wurde festgelegt, dass der Bau dieses Teiles in drei Phasen erfolgen soll. Die erste soll 2015 beendet sein und ist nochmals in drei Abschnitte unterteilt. Dies sind einmal Wolmirstedt–Stendal, Osterburg–Karstädt und Ludwigslust/Süd–Schwerin. Die Kosten dieser Phase betragen 775 Millionen Euro. Die zweite Phase ist in die Abschnitte Stendal–Osterburg und Karstädt–Ludwigslust/Süd unterteilt. Erst in einer dritten Phase soll die Autobahn zwischen Wolmirstedt und Magdeburg geschlossen werden. Bis dahin soll zwischen dem Kreuz Magdeburg und Wolmirstedt die A 2 und die teilweise vierspurige B 189 genutzt werden.[5] Im Februar 2009 sollte aufgrund der gestiegenen Kosten eine neue Finanzierungsvereinbarung geschlossen werden. Diese Strecke wird auch Altmark-Autobahn genannt.

Baufortschritt

Das erste Teilstück bei Colbitz ist seit März 2010 planfestgestellt, ist 7,5 km lang und sollte ab Herbst 2010 gebaut werden.[6] Der Baubeginn wurde jedoch aufgrund einer Klage des BUND und zweier privater Kläger vor dem Bundesverwaltungsgericht aus dem Jahre 2010 verzögert. Am 25. Mai 2011 wurde aber auch die letzte Klage vom BVerwG abgewiesen.[7] Jedoch wurde im Rahmen des Verfahrens aufgrund der Klage des BUND ein Vergleich mit dem Bund getroffen, wonach der erste Bauabschnitt um 1,5 km auf 6 km verkürzt wird.[8] Laut Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel könnte bei normalem Ablauf des Vergabeverfahrens bereits im Herbst 2011 mit dem Bau des nun 6 km langen Teilstückes begonnen werden.[9]

Für das Teilstück zwischen dem Dreieck Schwerin und der Anschlussstelle Ludwigslust-Süd wurde am 16. März 2011 das Planfeststellungsverfahren eröffnet.[10] Für die Fertigstellung wird das Jahr 2015 angepeilt.

Kontroversen

Seit dem Herbst 2004 sammeln sich die Gegner des Ausbaus der A 14 im Bündnis „Keine A14“. Das Bündnis argumentiert mit dem geringen erwarteten Verkehrsaufkommen von etwa 15.000 Fahrzeugen am Tag, was selbst den Ausbau der bestehenden Bundesstraßen (B 189, B 5 und B 106) nicht rechtfertigen würde. Dennoch seien zirka 700 Mio. Euro für den Ausbau veranschlagt. Das Aktionsbündnis sieht darin eine Verschwendung von Steuergeldern. Es schlägt alternativ zur Autobahn den Ausbau der bestehenden Bundesstraßen 5 und 189 vor. Ein juristisches Verfahren, ähnlich dem Prozess gegen den Ausbau der A 143 bei Halle, wird erwartet und vom BUND angestrebt.[11]

Tatsächlich gibt es in der für das Vorhaben maßgebenden Verkehrsprognose „A 14 Magdeburg-Wittenberge-Schwerin“ für das Jahr 2025 keinen einzigen Abschnitt, auf dem nur 15.000 Fahrzeuge pro Tag erwartet werden. Dem Abschnitt mit der niedrigsten Belegung (Wittenberge-Karstädt) werden 19.200 Fahrzeuge pro Tag prognostiziert. In Sachsen-Anhalt werden abschnittsweise Belegungen bis 39.400 Fahrzeuge pro Tag prognostiziert. Alle anderen Abschnitte liegen zwischen diesen Werten.[12] Grundlage der Verkehrsprognose für die A 14 ist die im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erstellte Verflechtungsprognose 2025.[13]

Fahrstreifen

Sechsstreifiger Ausbau der A 14 an der Anschlussstelle Leipzig-Nordost im September 2010

Die Autobahn hat zwischen Halle/Peißen und Leipzig-Messegelände je drei Fahrstreifen pro Richtung, ansonsten zwei. Seit August 2009[14] wird sie zwischen der Anschlussstelle Leipzig-Messegelände und Leipzig-Ost sechsspurig ausgebaut, wobei zwischen Leipzig-Nordost und Leipzig-Ost der Ausbau 2011 abgeschlossen wurde. Baubeginn für den ersten Abschnitt des sechsspurigen Ausbaus zwischen Halle/Peißen und dem Schkeuditzer Kreuz war 2006, der für den zweiten Abschnitt erfolgte im März 2007.

Der Streckenabschnitt zwischen dem Autobahndreieck Schwerin und Schwerin-Ost besitzt keine Standstreifen. Eine nachträgliche Einrichtung dieser Standstreifen ist geplant. Zu diesem Zweck wurden bereits Brückendurchfahrten verbreitert. Eine nicht ausbaufähige Brücke zwischen Plate und Consrade wurde abgerissen und bis 2008 neu errichtet.[15]

Bezeichnung

Obwohl die Autobahn überwiegend in Nord-Süd-Richtung verläuft, ist sie entgegen der üblichen Systematik mit einer geraden Zahl nummeriert, die sonst nur Autobahnen in West-Ost-Richtung tragen. Der Grund hierfür könnte der Verlauf des südlichen Teilstücks sein, das noch annähernd in West-Ost-Richtung verläuft und erst später nach Norden verlängert wurde.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Bundesautobahn 14 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Planungskarte um 1958 auf autobahn-online.de
  2. svz.de: Über die Autobahn 14 schneller an die Ostsee
  3. A 14-Verlängerung wird weiter geplant, Artikel der Mitteldeutschen Zeitung vom 2. März 2011
  4. „Umweltauflagen verteuern Autobahn auf 1,28 Milliarden“ in der Märkischen Allgemeinen
  5. „A14 wird nach Norden verlängert“
  6. Zeitungsbericht der Mitteldeutschen Zeitung vom 8. März 2010
  7. Pressemitteilung zur Entscheidung des BVerwG vom 25. Mai 2011, zuletzt aufgerufen am 28. Mai 2011
  8. Planfeststellung eines ersten Abschnitts der A 14 Magdeburg - Schwerin, bverwg.de
  9. Pressemitteilung des Landes Sachsen-Anhalt vom 25. Mai 2011, zuletzt aufgerufen am 28. Mai 2011
  10. Pressemitteilung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, zuletzt aufgerufen am 18. Mai 2011
  11. Website des Aktionsbündnisses gegen die A 14
  12. Verkehrsprognose 2025 "A 14 Magdeburg-Wittenberge-Schwerin", IVV Aachen, 2008
  13. Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025, ITP/BVU, 2007
  14. A 14: Baustart für Autobahnausbau. Leipzig Fernsehen, 14. August 2009
  15. „Brücke bei Plate fertig – Ampel bleibt“, Schweriner Volkszeitung, 15. April 2008

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