Lia Frank

Lia Frank

Lia Frank (* 18. November 1921 als Lia Gerstein in Kaunas/Litauen) ist eine russlanddeutsche Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lia Frank entstammt einer jüdischen Familie. Sie wuchs in Deutschland auf; später emigrierte die Familie nach Lettland, wo Lia Frank an der Rigaer Universität ein Studium begann. Nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Jahre 1941 floh Lia Frank in den unbesetzten Teil der Sowjetunion und setzte ihr Studium in Swerdlowsk fort. 1945 kehrte sie nach Lettland zurück. Im Jahre 1960 übersiedelte sie mit ihrer Familie in die Hauptstadt der der Tadschikischen Sowjetrepublik, Duschanbe. Dort unterrichtete sie Deutsch und Latein; daneben absolvierte sie ein Studium der Psychologie, das sie mit der Promotion abschloss. 1990 verließ Lia Frank mit ihrem Sohn Tadschikistan und ging nach Deutschland. Ab 1993 lebte sie in Sigmaringen; heute ist sie in Berlin ansässig.

Bereits in den Siebzigerjahren veröffentlichte Lia Frank in der Sowjetunion deutschsprachige Gedichte. Seit den Achtzigerjahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Gedichtform des Haikus; neben theoretischen Texten veröffentlichte sie eigene Haikus und übersetzte mit Hilfe eines japanischen Germanisten Haikus aus dem Japanischen ins Deutsche. - Lia Frank war Mitglied des Sowjetischen Schriftstellerverbandes; heute gehört sie dem Exil-PEN und der Deutschen Haiku-Gesellschaft an.

Werke

  • Improvisationen, Moskau 1973
  • Schönes Wetter heute, Alma-Ata 1985
  • Welt ohne Grenzen, Walchum 1987
  • Im raschelnden Laub, Göttingen 1990
  • Licht in die Stunden gestreut, Alma-Ata 1990
  • Auf Flügeln der Zeit in Weite und Welt, Walchum/Emsland 1991 (zusammen mit Peter Coryllis)
  • Ein Exodus, Göttingen 1991
  • Verkannt und verbannt, Tecklenburg 1992
  • Das deutsche Haiku und seine Problematik: die Transzendenz, Sassenberg 1993
  • Das deutsche Haiku und seine Problematik: Silben und Moren, Sassenberg 1995
  • Buntes Fest des Abschieds, Sassenberg 1997
  • Die Kraniche ziehen, Lage-Hörste 2003

Herausgeberschaft

  • Im rauhen Winde, Göttingen 1991

Übersetzungen

  • Yosa Buson: Gesang vom Roß-Damm und ausgewählte Haiku, Gifu 1989 (übersetzt zusammen mit Tsutomu Itoh)
  • Takuboku Ishikawa: Eine Handvoll Sand, Gifu 1987
  • Takuboku Ishikawa: Trauriges Spielzeug, Gifu-City 1987 (übersetzt zusammen mit Tsutomu Ito)

Weblinks


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