Chano Pozo

Chano Pozo

Luciano „Chano“ Pozo y Gonzales (* 7. Januar 1915 in Havanna; † 2. Dezember 1948 in New York City) war Sänger, Tänzer und Percussionist.

Pozo war schon auf Kuba ein erfolgreicher Musiker, dessen Band Conjunto Azul sehr bekannt war und die mit ihm befreundete Sängerin Rita Montaner begleitete. Als Tänzer war er einer der ersten Mitglieder der ersten Tropicana Shows. 1940 gewann er mit Musikerkollegen den ersten Preis beim Karneval von Santiago de Cuba mit La Comparsa de los Dandys – und Dandy-mäßig war auch seine Kleidung. 1946 kam er durch Mario Bauza nach New York, den Arrangeur in der Band seines Schwagers Machito, mit dem auch Pozo eng verbunden war und der mit Gillespie Musiker austauschte. Mit Chano Pozos Conga- und Bongo-Spiel entdeckte 1947 Dizzy Gillespie die afrokubanischen Wurzeln des Jazz wieder für den Bebop, mit Stücken wie Cubana Be, Cubana Bop, Tin Tin Deo, Manteca (die Komposition stammt von Pozo). Pozo hatte schon in jungen Jahren westafrikanische Rhythmen studiert und gehörte zu einem nigerianische Traditionen pflegenden Geheimbund[1]. Er machte Aufnahmen mit Gillespie, George Russell, James Moody, Machito, Milt Jackson, Arsenio Rodríguez und Tadd Dameron.

Der cholerisch veranlagte Pozo wurde im Rio Cafe in Harlem rücklings erschossen, als er gerade zu seinem Manteca aus der Jukebox Rumba tanzte. Der Täter war der puerto-ricanische Ex-US-Army-Korporal (und Marihuana-Dealer) Eusebio Munoz, der dafür 5 Jahre absaß (da er Weltkriegsveteran war, erhielt er mildernde Umstände). Wahrscheinliches Motiv war, dass Munoz beleidigt darüber war, dass sich Pozo vorher über die Qualität des bei diesem gekauften Marihuanas beschwert hatte, es nicht bezahlen wollte und handgreiflich gegen ihn wurde. In den Schuhen des toten Pozo fand man 25.000 US-Dollar. [2]. Pozo war schon vorher in mehreren Schießereien verwundet worden. Pozo, der nicht mit seinem Cousin Chino Pozo verwechselt werden darf, wurde auf dem Colon-Friedhof in Havanna beigesetzt.

Sein in Havanna lebender Enkel Joaquín Pozo spielt ebenfalls Congas.

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Berendt Jazzbuch 1953, Wölfer Handbuch Jazz (danach Abakwa Kult). Seine Großeltern kamen aus Nigeria
  2. Im Jazzbuch von Berendt (1953) ist noch von einer Maschinenpistolen-Salve die Rede, der mehrere fehlgeschlagene Anschläge vorausgingen. Er vermutet als Motiv seine Mitgliedschaft in der erwähnten Geheimsekte.

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