- Ludwig Gurlitt
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Ludwig Gurlitt (* 31. Mai 1855 in Wien; † 12. Juli 1931 in Freudenstadt, Württemberg) war ein deutsch-österreichischer Reformpädagoge.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Gurlitt, Sohn des Malers Louis Gurlitt, studierte in Göttingen und Berlin und lehrte an Gymnasien in Hamburg, am Gymnasium Steglitz und in Freudenstadt. Beeinflusst durch das britische Schulwesen und geprägt vom Ideal individueller Persönlichkeitsbildung kritisierte Gurlitt das autoritäre Schulwesen seiner Zeit:
„Unsere Erziehung, die so tyrannisch über jeden Schritt der Jugend wacht und von Stunde zu Stunde die Ziele und die Aufgaben und dazu die Mittel vorschreibt, zerstört durch ihren pedantischen Betrieb die elementaren Naturkräfte, die nach eigener freier Entwicklung drängen.[1]“
In seiner Pädagogik betonte er die künstlerischen und körperlichen Aspekte der schulischen Ausbildung und prägte den Begriff der "natürlichen Erziehung".
Ein anderer Aspekt von Gurlitts Weltanschauung ist sein durch Julius Langbehn ("Rembrandt als Erzieher") und Paul de Lagarde geprägter Deutschnationalismus.
Gurlitt förderte die Wandervogelbewegung. Nach seinem Beitritt zum Wandervogel – Ausschuß für Schülerfahrten im Jahr 1902 nahm er an mehreren Wandervogelfahrten teil. 1903 erreichte er durch eine Eingabe beim Preußischen Unterrichtsministerium die Anerkennung der Wandervogelbewegung.[2]
Pädagogische Werke
- Der Deutsche und sein Vaterland (1902)
- Der Deutsche und seine Schule (1905)
- Erziehung zur Mannhaftigkeit (1906)
- Pflege und Entwicklung der Persönlichkeit (1906)
- Verkehr mit meinen Kindern (1907)
- Schule und Gegenwartskunst (1907)
- Die Schule (1907)
- Schülerselbstmorde (1908)
- Erziehungslehre (1909)
Literatur
- Heinrich Kautz: Gurlitt, Georg Remi Ernst Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 330.
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 2, S. 109
- Arne Kontze: Der Reformpädagoge Prof. Dr. Ludwig Gurlitt (1855–1931) – bedeutender Schulreformer oder „Erziehungsanarchist“? Ein Lebensbild als Beitrag zur Historiographie der Reformpädagogik. Cuvillier, Göttingen 2004. ISBN 3-89873-168-5
Einzelnachweise
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