- Ludwig Tremmel
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Ludwig Tremmel (* 24. Mai 1875 in Wien; † 1. Dezember 1946 ebenda) war ein österreichischer Architekt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Tremmel besuchte die Staatsgewerbschule in Wien und von 1895 bis 1898 die Akademie der bildenden Künste Wien. 1904 bis 1907 war er bei der Niederösterreichischen Statthalterei als Architekt angestellt und errichtete in dieser Zeit einige Großbauten. Dann ging er nach Pilsen in Böhmen, wo er bis zum Ende der Monarchie 1918 Lehrer an der deutschen Staatsgewerbeschule war sowie Chefarchitekt der Škoda-Werke. Nach der Rückkehr nach Wien lehrte er 1919 bis 1939 an der technisch-gewerblichen Bundeslehranstalt und war außerdem als freier Architekt tätig, unter anderem für die Gemeinde Wien.
Bedeutung
Ludwig Tremmel war an der Akademie ein Lehrer von Victor Luntz gewesen, der traditionsverbunden ausgerichtet und somit ein Gegner der Reformbestrebungen Otto Wagners war. Dementsprechend waren auch Tremmels frühe Bauten späthistoristisch und neobarock. Auch noch in der Pilsener Zeit baute Tremmel dekorativ und selbst die Industriebauten besaßen einen repräsentativen Charakter mit historisierenden Tendenzen. Erst nach dem Ersten Weltkrieg passte sich Tremmel allmählich der Moderne an, wobei aber weiterhin seine Wohnbauten expressionistische und dekorative Züge trugen.
Werke
- Generaldirektion der Tabakregie, Porzellangasse 51, Wien 9 (1904)
- Hygiene-Universitätsinstitut, Kinderspitalgasse 15, Wien 9 (1905−1908)
- Miethäuser, Schönbrunner Schloßstraße 43 und 44, Wien 12 (1907)
- Volksschule in Waidhofen an der Thaya (1909)
- Orthopädisches Sanatorium, Speisinger Straße 109, Wien 13 (1910)
- Elektrizitätswerk, Budweis (1910)
- diverse Bauten der Škoda-Werke, Jungbunzlau (1914−1917)
- Geschäftshäuser der Anglo-Österreichischen Bank in Pilsen und Wiener Neustadt (1912−1913)
- Umbau der Hotels Krantz und Continental, Wien (1913)
- Kanonenfabrik, Raab (1913)
- Deutsche Staatsgewerbeschule, ehemals Klattauer Straße, Pilsen (1913)
- diverse Wohn- und Geschäftshäuser in Pilsen (um 1913)
- Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank, Lannova trida 1, Budweis (um 1913)
- Kriegerheilstätte für das deutsche Fürsorgeamt, Pilsen (1914)
- Anlage der Vereinigten Maschinenfabriken AG, Doudlevce (1916−1917)
- Angestelltensiedlung der Tauernbahn, Mallnitz in Kärnten (1923)
- Wohnhausanlage der Gemeinde Wien Schüttau-Hof, Am Kaisermühlendamm 55−61, Wien 22 (1924−1926)
- Arbeiterwohnhausanlage der Tabakregie, Krems (1929−1930)
- Portal der Schutzengel-Apotheke, Favoritenstraße 11, Wien 4 (1930)
- Wohnhausanlage und Bürogebäude der Angestelltenpensionsanstalt, Gassergasse 2, Wien 5 (1930−1931)
- Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Nordbergstraße 14−16, Wien 9 (1931)
- Umbau und Fassade der Kapuzinerkirche, Tegetthoffstraße 2, Wien 1 (1933−1936)
Weblinks
- Ludwig Tremmel. In: Architektenlexikon Wien 1880–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
Kategorien:- Österreichischer Architekt
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