- Charles Nicolas Oudinot
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Charles-Nicolas Oudinot, Herzog von Reggio, (* 25. April 1767 in Bar-le-Duc; † 13. September 1847 in Paris) war ein französischer Heerführer und Marschall von Frankreich.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er wurde 1767 in einer Kaufmannsfamilie geboren und trat 1783 in das französische Heer ein. Er beteiligte sich an der Revolution und erhielt, nachdem er sich am 23. Mai 1794 mit seinem Regiment bei Kaiserslautern ausgezeichnet hatte, den Rang eines Brigadegenerals. 1799 wurde er dann zum Divisionsgeneral ernannt.
Oudinot kämpfte mit Auszeichnung in der Schlacht bei Zürich, bei der Verteidigung von Genua, am Mincio und wurde 1800 von Napoleon Bonaparte zum Generalstabschef der Armee von Italien ernannt. 1805 führte Oudinot eine Division Grenadiere bei Wertingen und Austerlitz. Am 16. Februar 1807 schlug er die Russen bei Ostrolenka und kämpfte am 14. Juni bei Friedland mit. Nach dem Tilsiter Frieden wurde Oudinot von Napoleon zum Grafen ernannt.
1808 war Oudinot während des Erfurter Fürstenkongresses Gouverneur von Erfurt. 1809 führte er im Feldzug gegen Österreich die Vorhut, bewährte sich hervorragend bei Wagram und übernahm nach dem Tod Lannes' den Befehl über das 2. Korps. Daraufhin wurde er zum Herzog von Reggio und Marschall von Frankreich erhoben. 1812 nahm Oudinot als Chef des 2. Korps am Feldzug in Russland teil. 1813 führte er das 12. Korps, kämpfte bei Bautzen (21. Mai) und wurde am 4. Juni bei Luckau von Bülow geschlagen. Nach dem Waffenstillstand erhielt Oudinot den Befehl über das 4. Korps, mit dem er Berlin einnehmen sollte. Am 23. August erlebte er bei diesem Versuch eine herbe Niederlage gegen Bülow und musste daraufhin den Oberbefehl an Marschall Ney abgeben, mit dem er aber anschließend die Niederlage bei Dennewitz (6. September) erlitt. In der Völkerschlacht bei Leipzig (16. Oktober) kämpfte Oudinot bei Wachau und befehligte dann die Nachhut. 1814 kämpfte er bei Schlacht von Brienne, Champaubert, Bar-sur-Aube und Arcis-sur-Aube.
Nach der Abdankung Napoleons I. schloss sich Oudinot Ludwig XVIII. an, der ihm das Militärgouvernement der Festung Metz anvertraute. Während der Hundert Tage nach Napoleons Rückkehr von Elba zog sich Oudinot nach Montmorency zurück und nahm kein Kommando an. Bei der erneuten Wiederkehr der Bourbonen wurde er zum Befehlshaber der Pariser Nationalgarde ernannt und mit der Würde eines Pairs und Staatsministers ausgestattet.
Im Feldzug in Spanien führte Oudinot das 1. Armeekorps, mit dem er in Madrid einzog. Nach der Julirevolution zog er sich ins Privatleben zurück. 1839 ernannte ihn Ludwig Philipp zum Großkanzler der Ehrenlegion und 1842 zum Gouverneur des Invalidenhauses.
Charles Nicolas Oudinot starb am 13. September 1847 in Paris.
Sonstiges
Von ihm wurde gesagt: Er war der typische Frontgeneral von äußerstem Mittelmaß, aber brav und treu und eigentlich nur durch seine überaus vielfachen Verwundungen bemerkenswert.
Auszeichnungen
- 1803: Ritter der Ehrenlegion
- 1804: Grossoffizier der Ehrenlegion
- 1805: Grand aigle der Ehrenlegion (Grosskanzler 1839-1842)
- 1807: Großkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens [1]
Sein Name ist am Triumphbogen in Paris in der 13. Spalte eingetragen.
Literatur
- Désiré Lacroix: Die Marschälle Napoleons I. Übertragen von Oskar Marschall von Bieberstein; Verlag von Heinrich Schmidt & Carl Günther, 1898
- Carl Bleibtreu: Marschälle, Generale, Soldaten Napoleons I. 2. Aufl., Verlag Alfred Schall, Berlin, vor 1911
- Jürgen Sternberger: Die Marschälle Napoleons. Pro Business, Berlin 2008. ISBN 9783868051728.
Einzelnachweise
- ↑ Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA – Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914-1918, Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966, S.443
Kategorien:- Person in den Koalitionskriegen (Frankreich)
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- Mitglied der Ehrenlegion (Großkreuz)
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