Manfred G. Schmidt (Epigraphiker)

Manfred G. Schmidt (Epigraphiker)

Manfred Gerhard Schmidt (* 26. Mai 1952 in Schmalkalden) ist ein deutscher Epigraphiker.

Manfred G. Schmidt studierte 1970/71 Rechtswissenschaft an der Universität Tübingen; er musste sein Studium 1971/72 zur Ableistung des Wehrdienstes unterbrechen. 1973 setzte er sein Studium in Tübingen fort, studierte nun aber Geschichte und seit 1975 zusätzlich Klassische Philologie. 1973/74 war er an der Universität Stuttgart. 1978/79 legte er das Erste Staatsexamen für die Fächer Geschichte und Altphilologie in Tübingen ab und wurde dort Doktorand. Mit der Dissertation Caesar und Cleopatra. Philologischer und historischer Kommentar zu Lucan 10,1–171 wurde Schmidt 1985 bei Joachim Dingel promoviert, Zweitgutachter war Ernst A. Schmidt. Nach der Promotion wurde er wissenschaftlicher Assistent bei der Herausgabe des Handbuchwerkes Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Ein Jahr später wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projektes Inscriptiones Hispaniae Latinae (CIL II2) der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts in München. Im Wintersemester 1991/92 lehrte Schmidt als Gastprofessor am von Hartmut Wolff geleiteten Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität Passau. 1992 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am von Géza Alföldy geleiteten Projekt Epigraphische Datenbank Heidelberg der Heidelberger Universität und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Seit 1995 leitet er die Arbeitsstelle für das Corpus Inscriptionum Latinarum der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.

Seit 1990 nahm er mehrere Lehraufträge in den Fächern Römische Geschichte, Klassische Archäologie und Epigraphik wahr: 1990/91 an der Universität München, von 1992 bis 1994 in Heidelberg, 2002 an der Universität Dresden und seit 1999 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Herbst 2004 war er Gastprofessor an der University of California, Berkeley.

2003 organisierte er den Internationalen Kongress Archäologie und Epigraphik mit, 2006 die Tagung Chapeau, Herr Dessau! Ein Kolloquium zum 150. Geburtstag des Berliner Althistorikers und Epigraphikers. Schmidt wurde 2002 Vorstandsmitglied der Association Internationale d’ Épigraphie Grecque et Latine und seit 2008 deren Vizepräsident. Er ist Mitglied des Beirates der Zeitschrift Exemplaria classica.

Schriften

  • Caesar und Cleopatra. Philologischer und historischer Kommentar zu Lucan 10,1–171. Lang, Frankfurt am Main/Bern/New York 1986, ISBN 3-8204-8383-7 (Studien zur klassischen Philologie, Band 25).
  • Reflections of Roman life and living. [150 years of the Corpus Inscriptionum Latinarum]. de Gruyter, Berlin/New York 2003.
  • Einführung in die lateinische Epigraphik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-14343-4 (Einführungen Altertumswissenschaften; 2. Auflage 2011, ISBN 978-3-534-23642-8).
  • Herausgeber: Hermann Dessau (1856–1931). Zum 150 Geburtstag des Berliner Althistorikers und Epigraphikers. Beiträge eines Kolloquiums und wissenschaftliche Korrespondenz des Jubilars. de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-021573-1 (Corpvs inscriptionvm Latinarvm, Avctarivm, S.N., Band 3).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schmidt — mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Häufigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Manfred Schmidt — ist der Name folgender Personen: Manfred Schmidt (Comiczeichner) (1913–1999), deutscher Comic Zeichner und Reiseschriftsteller Manfred Schmidt (CDU) (1929–2005), deutscher Theologe und Politiker (CDU) Manfred Schmidt (Diplomat) (* 1930),… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt (Name) — Schmidt mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Herkunft Wie die meisten häufigen Familiennamen ist Schmidt von einem Beruf abgeleitet, hier von dem …   Deutsch Wikipedia

  • Epigraphiker — Noreia Weihestein über dem Kirchenportal auf dem Ulrichsberg, Kärnten Die Epigraphik bzw. Epigrafik („Inschriftenkunde“, von altgriechisch ἐπιγραφή epigraphē „Inschrift, Aufschrift“) ist eine historische Hilfsw …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Winkler (Epigraphiker) — Gerhard Winkler (* 2. Februar 1935 in Wien) ist ein österreichischer Gymnasialdirektor im Ruhestand. Er ist wissenschaftlich auf den Gebieten der Alten Geschichte, Klassischen Philologie und Epigraphik tätig. 1958 wurde Winkler an der Universität …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schm — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Dessau — (* 6. April 1856 in Frankfurt am Main; † 12. April 1931 in Berlin) war ein deutscher Althistoriker und Epigraphiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Corpus Inscriptionum Latinarum — Das Corpus Inscriptionum Latinarum (abgekürzt CIL) ist eine umfassende Sammlung antiker lateinischer Inschriften. Es bildet als Dokumentation erhaltener öffentlicher und privater Inschriften eine unverzichtbare Quelle für das Leben im Römischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Epigraphik — Noreia Weihestein über dem Kirchenportal auf dem Ulrichsberg, Kärnten Die Epigraphik bzw. Epigrafik („Inschriftenkunde“, von griechisch ἐπιγραφή epigraphē „Inschrift, Aufschrift“) ist eine historische Hilfswissenschaft, die insbesondere …   Deutsch Wikipedia

  • Altphilologe — In der Liste der klassischen Philologen werden alle Personen gesammelt, die für dieses Fach habilitiert wurden, als Autoren relevant sind oder andere bedeutende Beiträge zur Alten Geschichte geleistet haben. Aufgrund der besonderen Situation der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”