Manfred Mühlmann

Manfred Mühlmann
Die Volkskammer wählte am 17. November 1989 Manfred Mühlmann (Mitte) zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates. Zu sehen ferner: Gerhard Lindner (l.), Mitglied des Staatsrates, und Günther Maleuda (r.) Volkskammerpräsident.

Manfred Mühlmann (* 26. Dezember 1931 in Leipzig) ist ein ehemaliger Professor für Zivilrecht an der Universität Leipzig und NDPD-Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mühlmann, Sohn eines Arbeiters, besuchte die Oberschule und legte das Abitur ab. 1946 trat er der FDJ, 1950 der NDPD bei. 1950 arbeitete er als Transportarbeiter, nahm ein Studium der Rechtswissenschaft an der Karl-Marx-Universität Leipzig auf und schloss es 1954 als Diplomjurist ab. Ab 1954 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschullehrer an der Karl-Marx-Universität tätig. 1961 promovierte er zum Dr. jur. 1966 habilitierte er sich zum Dr. sc.. Zunächst Dozent, wurde er 1968 zum ordentlichen Professor für Sozial-, Zivil- und Zivilprozessrecht berufen und war 1969 bis 1975 stellvertretender Direktor der Sektion Rechtswissenschaft an der Karl-Marx-Universität. Von 1965 bis 1971 wirkte er als Vorsitzender des NDPD-Kreisverbandes Leipzig. Von 1967 bis 1990 war er Mitglied des Hauptausschusses und von 1971 bis 1982 Mitglied des NDPD-Bezirksvorstandes Leipzig. Von 1982 bis 1990 gehörte Mühlmann auch dem Präsidium des NDPD-Hauptausschusses an. Ab 1970 war er Vizepräsident des Nationalrates der Nationalen Front der DDR.

Von 1976 bis März 1990 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Er war 1976 bis 1986 Mitglied und ab 1986 Erster Stellvertretender Vorsitzender des Verfassungs- und Rechtsausschusses der Volkskammer. Am 17. November 1989 wurde er zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR gewählt. Dieses Amt hatte er bis zur Auflösung des Staatsrates durch die Volkskammer im April 1990 inne.

Auszeichnungen

Werke

  • (zusammen mit Herbert Kietz): Die Erziehungsaufgaben im Zivilprozeß der Deutschen Demokratischen Republik und die Rolle der gerichtlichen Entscheidungen. KMU Leipzig, Juristische Fakultät 1961 (Dissertation); Buchausgabe: Deutscher Zentralverlag, Berlin 1962.
  • (zusammen mit Herbert Kietz): Die Ursachen der Zivil- und Familienrechtskonflikte und die Aufgaben der Gerichte bei ihrer Aufdeckung und Überwindung. KMU Leipzig, Juristische Fakultät 1966 (Habilitationsschrift).
  • (zusammen mit Herbert Fiedler): Zivilrecht der DDR. Humboldt-Universität, Juristische Fakultät, Berlin 1968.
  • (zusammen mit Herbert Kietz): Konfliktursachen und Aufgaben der Zivil- und Familienrechtspflege. Staatsverlag der DDR, Berlin 1969.
  • (zusammen mit Joachim Goring und Martin Posch): Unser neues Zivilgesetzbuch. Staatsverlag der DDR, Berlin 1976.
  • Miete. Staatsverlag der DDR, Berlin 1977.
  • Sozialistische Lebensweise und persönliches Eigentum. Staatsverlag der DDR, Berlin 1978.
  • (zusammen mit Klaus Gläß): Bürger – Hausgemeinschaft – Wohngebiet. Staatsverlag der DDR, Berlin 1981.
  • (zusammen mit Mathias Beck): Wohnen als AWG-Mitglied. Staatsverlag der DDR, Berlin 1986.
  • (zusammen mit Gerhard Görner) Einführung in das BGB: mit Bezügen zum ZGB, FGB, GW [mit BGB-Übergangsregelung aus dem Einigungsvertrag]. Beck, München 1991.

Literatur

  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 4. Auflage. Dietz, Bonn 1987, S. 219.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2. K. G. Saur, München 1997, S. 561.
  • Gerd-Rüdiger Stephan et al. (Hrsg.): Die Parteien und Organisationen der DDR. Ein Handbuch. Dietz, Berlin 2002, S. 1033.
  • Helmut Müller-Enbergs: Mühlmann, Manfred. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.

Weblinks


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