- Margareth Obexer
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Margareth Obexer, auch als Maxi Obexer bekannt (* 1970 in Brixen, Südtirol (Italien), ist eine freischaffende Autorin von Hörspielen, Theaterstücken,Essays, Erzählungen und Reportagen. Im März 2011 erschien ihr Roman Wenn gefährliche Hunde lachen. Obexer war Max-Kade-Gastprofessorin in den USA und unterrichtet seit 2009 an der Universität der Künste Berlin das Fach Szenisches Schreiben.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Margareth Obexer studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaft in Wien und Berlin. Bereits während ihres Studiums wurde sie für ihre Theaterstücke und Hörspiele ausgezeichnet. Sie erhielt unter anderem Stipendien vom Literarischen Colloquium in Berlin, der Akademie der Künste sowie der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart.
Nach Gelbsucht, ihrem ersten Theaterstück, das in Berlin uraufgeführt wurde, gelang ihr mit Die Liebenden ein erster Durchbruch. Das Stück wurde zuerst als Hörspiel vom WDR produziert und wurde an der Internationalen Hörspieltagung in Rust zweifach ausgezeichnet. Als Theaterstück war es an zahlreichen Bühnen zu sehen, uraufgeführt wurde es in einer Koproduktion mit dem Landestheater Tübingen und der Theater Rampe Stuttgart.
Mit Das Geisterschiff schrieb sie ein weiteres Stück, das seit Jahren auf deutschen Bühnen zu sehen ist. Uraufgeführt wurde es 2007 in Jena, es folgten Inszenierungen in Osnabrück, München und zuletzt im Theater Basel. Das Stück thematisiert eine der größten Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeerraum, die jahrelang verschwiegen wurde. Als Sinnbild des europäischen Umgangs mit Flüchtlingen ist es zugleich ein Requiem für die vielen achtlos hingenommenen Toten, aber auch für die europäischen Menschenrechte. Ein ähnlich politisches Thema behandelt Obexer mit Lotzer. Eine Revolution, das 2009 im Landestheater Schwaben die Spielzeit eröffnete.
Gletscher, ein Theaterstück, das 2006 in Wien und 2008 in Stuttgart aufgeführt wurde, war 2010 auch im Landestheater Innsbruck und 2011 in Salzburg zu sehen. Als Hörspiel wurde es 2011 produziert. Es ist ein Stück über das Vergehen der Zeit bei Menschen, Tieren und Bergen, aber auch über die Veränderungen, die menschlich verursacht sind. Ästhetisch wiederholt sich in Gletscher das Spiel mit den Mythen, das auch in Das Geisterschiff eine weitere Perspektive eröffnet.
Mit ihrer Klanginstallation Defending Europe war Obexer an der Europäischen Kunstausstellung Manifesta07 vertreten. Es ist eine Sammlung von geschönten Briefen, die eine afrikanische Migrantin an ihre Eltern schreibt. Defending Europe ist die Grundlage für den Roman Wenn gefährliche Hunde lachen, der 2011 erschienen ist und seither große Beachtung findet. Die Süddeutsche Zeitung schrieb dazu: «Obexer schreibt auf unaufdringliche Weise packend. Sie lässt Helen vorsichtig nach Worten für das Unerträgliche suchen. Nie wird sie sensationsheischend, nie zu intim, tastet sich an der Grenze dessen entlang, was ein Mensch gerade noch in Worte fassen kann, ohne wahnsinnig zu werden.»[1]
Werke (Auswahl)
- Wenn gefährliche Hunde lachen. Roman. Folio 2011
- Von der Notwendigkeit der Kunst. Essays. Akademie Solitude, Stuttgart 2010
- Das Geisterschiff. Theaterstück, UA Jena 2007, München 2009, Theater Basel 2010, WDR 2006
- Gletscher. Wien 2006, Stuttgart 2008, Innsbruck 2010
- Lotzer. Eine Revolution. Theaterstück. Landestheater Schwaben 2009
- Defending Europe. Manifesta 2008
- Der Zwilling. Staatstheater Dresden 2006
- Von Kopf bis Fuß. Theaterstück, Städtische Bühnen Osnabrück 2004
- Liberté Toujours, Sophiensäle Berlin, Stuttgart 2004, NDR 2009
- Das Herz eines Bastards. Erzählungen, Athesia 2002
- Gelbsucht, Theaterstück, Berlin 2000
- Die Liebenden. Hörspiel WDR 1999, Theaterstück, LTT Tübingen/Stuttgart 04
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Süddeutsche Zeitung, 25. August 2011
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