- Maria Euphrasia Pelletier
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Maria von der heiligen Euphrasia auch Maria Euphrasia Pelletier, bürgerlicher Name Rose-Virginie Pelletier (* 31. Juli 1796 auf Noirmoutier; † 24. April 1868 in Angers) war eine französische Nonne, Gründerin und Generaloberin der Schwestern vom Guten Hirten. Sie wird von der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.
Leben und Wirken
Rose-Virginie Pelletier wurde als achtes Kind von Anna und Julien Pelletier auf der Atlantikinsel Noirmoutier geboren. Im Jahre 1805 starb der Vater, fünf Jahre später zog die Mutter mit der Familie nach Soullans. Rose-Virginie besuchte ein Mädchenpensionat in Tours. Die strengen Pensionatsregeln und der Tod der Mutter im Jahre 1813 weckten in Rose-Virginie den Wunsch, einem Kloster beizutreten und sie nahm Kontakt zu den auf den heiligen Johannes Eudes zurückgehenden Schwestern unserer Frau von der Liebe auf, deren Mutterhaus direkt neben dem Pensionat lag. Sie trat dem Orden am 20. Oktober 1814 bei, wurde am 6. September 1815 eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Maria von der heiligen Euphrasia. Die ewigen Gelübde legte sie nach Erreichen der Volljährigkeit im Jahr 1817 ab. Sie nahm im Orden, der sich besonders in Schwierigkeiten geratenen jungen Frauen und ehemaligen Prostituierten annahm, eine Tätigkeit als Erzieherin an. Bereits 1825 wurde die 29 Jahre alte Maria Euphrasia vom Konvent zur Nachfolgerin der Oberin Hippolyt gewählt, obwohl sie das nach den Ordensregeln notwendige Alter von 40 Jahren nicht erreicht hatte und einen päpstlichen Dispens zur Ausübung des Amtes benötigte. Sie gründete im selben Jahr die Gesellschaft der Magdalenen, in der bußfertige Frauen aufgenommen wurden und der sie ab 1831 vorstand.
1828 erhielt der Bischof von Angers ein Legat über 30.000 Francs, mit dem eine Zuflucht für in Not geratene Frauen gegründet werden sollte. Er übertrug die Aufgabe an Maria Euphrasia, die 1829 nach Angers reiste und in einer ehemaligen Kattunfabrik das Kloster vom Guten Hirten einrichtete und am 31. Juli 1829 seiner Bestimmung übergab. Nach Einsetzung der Oberin Paul Bodin kehrte Maria Euphrasia nach Tours zurück. Schwester Paul Bodin war der Aufgabe des weiteren Aufbaus des Klosters jedoch nicht gewachsen und Maria Euphrasia wurde nach Angers zurückberufen. Zur effektiveren Verwaltung und Arbeit des Ordens gründete sie ein Generalat mit Mutterhaus in Angers, dem alle weiteren Niederlassungen unterstellt werden sollten. Damit wurde die Gemeinschaft de facto neu gegründet und erhielt am 16. Februar 1835 die päpstliche Approbation unter Leitung der als Generaloberin bestätigten Maria Euphrasia. Bis zu ihrem Tod wurden weltweit 110 neue Niederlassungen gegründet, die erste deutsche Niederlassung entstand 1840 in München.
Maria Euphrasia wurde 1933 selig gesprochen, ihre Heiligsprechung durch Papst Pius XII. erfolgte am 2. Mai 1940. Ihr Gedenktag ist der 24. Juni.
Literatur
- Ulrich Füsser: PELLETIER, Rose-Virginie. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 1041–1043.
- Ulrich Füsser: Pelletier, Rose-Virginie In: Horst-Peter Wolff (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte. „Who was who in nursing history.“ Band 3, Urban&Fischer, 2001, ISBN 3-437-26671-3, S. 220–221
- Elisabeth Sautter: In den Spuren des Guten Hirten. Mutter Maria Euphrasia Pelletier. Johannes-Verlag, 1988, ISBN 3-77941-104-0
Weblinks
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