Maria Pfäffinger

Maria Pfäffinger
Ursula Pfäffinger, beschützt vom Heiligen Andreas (Glasfenster in der Kirche von Salmanskirchen)

Maria Pfäffinger (andere Schreibweise: Pfäffinger; * 7. September 1463; † 28. Oktober 1528) war unter dem Namen Ursula die 35. Äbtissin des Klosters Frauenchiemsee und stand diesem von 1494 bis 1528 vor.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Sie gehörte dem Adelsgeschlecht der Pfäffinger an und war Tochter von Gentiflor Pfäffinger und Magdalena Huberin von Wildenheim. Ursula trat in jungen Jahren in das Kloster auf der Insel Frauenchiemsee ein und wurde dort mit 31 Jahren am 30. Oktober 1494 zur Äbtissin gewählt. Ihre guten Beziehungen zum Hochadel verstand sie für das Kloster zu nutzen. Nach einer Urkunde bewilligte Herzog Wolfgang von Bayern „auf Bitte unsers Oheims des Kurfürsten Friedrich von Sachsen dem Stift ein großes Fischnetz, einen so genannten „Schöpfen“. 1504, während des Landshuter Erbfolgekriegs, ließ sie die Insel mit Palisaden befestigen und mit Feldschlangen bewehren und bot auf ihr einer großen Zahl von Flüchtlingen Asyl. Bis zum Ende des Krieges blieb das Klosterstift von feindlichen Angriffen verschont. Ihr Tagebuch, in dem sie über die damaligen Kriegsereignisse schrieb, ist im VIII. Band des oberbayerischen Archivs niedergelegt.[1] Nach dem Tod ihres Bruders Degenhart erbte sie das Schloss Wildenheim, das sie aber dem Kloster überließ.

Geschwister

Maria alias Ursula Pfäffinger hatte vier oder fünf Geschwister: Bernhard III. (* vor 1471, † 1482), Degenhart, Bernhard, Anna († 1482), Regina und (ungesichert) Johannes V..

Literatur

  • Familienchronik der Pfaffinger von 1515, Bayerisches Hauptstaatsarchiv: Aus 1200 Jahren
  • Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Bayerische Benediktinerakademie, Ausgabe 103

Einzelnachweise

  1. Georg Westermayer: Pfäffinger, Ursula. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 596.

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