- Marida Marguerite
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Marida Marguerite Schiffsdaten Flagge Marshallinseln andere Schiffsnamen - Sichem Berlin
Schiffstyp Chemikalien- und Produktentanker, IMO II Rufzeichen V7PL5[1] Eigner MT Marida Marguerite Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, Haren Reederei OMCI Shipmanagement GmbH & Co. KG, Haren Bauwerft Jinse Shipbuilding, Busan Baunummer 1007 Stapellauf 2008 Schiffsmaße und Besatzung Länge Breite 20,4[2] m Tiefgang max. 11,5[2] m Besatzung 22 Maschine Geschwindigkeit max. 12,6 kn (23 km/h) Transportkapazitäten Tragfähigkeit 13.168 tdw Sonstiges Registrier-
nummernIMO 9445655[1]
Die Marida Marguerite ist ein unter der Flagge der Marshallinseln fahrender Produkten- und Chemikalientanker mit Doppelhülle und IMO-II Klassifikation.
Das Schiff wurde 2008 auf südkoreanischen Werft Jinse Shipbuilding (Werftnr. 1007) in Busan erbaut.[2] Eigner der Marida Marguerite ist die MT Marida Marguerite Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG mit Sitz in Haren, Betreiber die OMCI Shipmanagement GmbH & Co. KG, ebenfalls aus Haren.[2]
Die Marida Marguerite wurde am 8. Mai 2010 auf dem Weg von Kandla[3] im indischen Bundesstaat Gujarat nach Antwerpen[4] in Belgien 120 Seemeilen südlich der omanischen Hafenstadt Salala von Somalischen Piraten geentert und unter ihre Kontrolle gebracht.[5] Die Piraten beschossen das Schiff mit automatischen Waffen und Panzerfäusten. Da sich nicht alle Mitglieder der 22-köpfigen Besatzung, unter ihnen 19 Inder, ein Ukrainer und zwei Männer aus Bangladesch,[5] bei dem Überfall in einem Schutzraum in Sicherheit bringen konnten, sei ein militärisches Eingreifen zunächst nicht geplant, erklärte ein Sprecher der EU-Mission EU NAVFOR Somalia – Operation Atalanta.[6]
Am 9. Mai 2010 hielt der gekaperte Chemietanker Kurs auf Somalia.[7] Am 25. Dezember 2010, fast acht Monate nach der Entführung, gaben die Piraten die Marida Marguerite wieder frei. Sie erhielten nach eigenen Angaben ein Lösegeld in Höhe von 5,5 Millionen Dollar, das per Fallschirm auf das Schiffsdeck abgeworfen wurde.
Anfang 2011 wurde bekannt, dass es bei der Entführung zu massiven Folterungen kam. So führten die Seeräuber Scheinhinrichtungen durch. Die Seeleute mussten 40 Minuten nackt in der Gefrierkammer des Schiffes ausharren, sie wurden mit Kabelbindern um die Genitalien und Plastiktüten über dem Kopf bis zum Ersticken gequält.[8][9]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Marida Marguerite MarineTraffic.com (abgerufen 9. Mai 2010)
- ↑ a b c d e Det Norske Veritas (2010): Marida Marguerite (abgerufen 9. Mai 2010)
- ↑ (9. Mai 2010) Oriya crew among 22 in German cargo ship hijacked by Somali pirates webindia123.com (abgerufen 9. Mai 2010)
- ↑ (10. Mai 2010) Somali pirates hijack vessel with 19 Indians on board The Times of India (abgerufen 17. Mai 2010)
- ↑ a b (8. Mai 2010) German operated chemical tanker hijacked EU NAVFOR Somalia (abgerufen 9. Mai 2010)
- ↑ (8. Mai 2010) keine Autorenangabe Vor Oman: Deutscher Tanker von Piraten entführt heute.de (abgerufen 9. Mai 2010)
- ↑ (9. Mai 2010) Entführter Tanker fährt Richtung Somalia Focus (aufgerufen 9. Mai 2010)
- ↑ Eckhard Stengel: Piraten erschießen Seemann. In: Frankfurter Rundschau. 30. Januar 2011, abgerufen am 31. Januar 2011 (deutsch).
- ↑ (31. Januar 2011) Tödliche Gefechte um gekapertes deutsches Schiff Nürnberger Zeitung (abgerufen 3. Januar 2011)
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