Max Friediger

Max Friediger

Max Friediger (* 9. April 1884 in Budapest; † 1947 in Kopenhagen) war ein dänischer Oberrabbiner und Überlebender des Holocaust.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friediger besuchte in Budapest das Gymnasium und studierte nach dem Abitur an der Kaiser-Wilhelm-Universität sowie zeitgleich am Rabbinerseminar in Berlin. Er promovierte zum Dr. phil. und legte das Rabbinerdiplom ab. Anschließend leitete er von 1909 bis 1911 die Talmud-Thora-Schule in Prag und war Dozent am dortigen Lehrerseminar. Als Rabbiner war er von 1911 bis 1913 in Pohrlitz und von 1913 bis 1919 in Oderberg tätig. Während des Ersten Weltkrieges war er von 1916 bis 1918 als Feldrabbiner der k. u. k. Armee eingesetzt. Von 1920 bis 1947 war Friediger in Kopenhagen königlich-dänischer Oberrabbiner. Er war mit der Berlinerin Fanny, geborene Seegal, verheiratet; das Paar hatte zwei Kinder.[1]

Nach der Besetzung Dänemarks durch die Wehrmacht wurde Friediger am 29. August 1943, noch vor der Rettung der dänischen Juden, festgenommen und im Lager Horserød[2] interniert.[3] Friediger wurde später in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 6. Oktober 1943 ankam.[1] Dort gehörte er als sogenannter Prominenter ab Januar 1944 dem jüdischen Ältestenrat an und wurde Mitarbeiter der Fürsorge.[4] Friediger wurde Mitte April 1945 im Rahmen der Rettungsaktion der Weißen Busse durch das Schwedische Rote Kreuz unter Leitung von Folke Bernadotte mit weiteren dänischen Häftlingen aus Theresienstadt nach Schweden evakuiert.[5][6] Friediger verstarb 1947, sein Nachfolger als dänischer Oberrabbiner wurde Marcus Melchior.[3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Kurzbiografie Max Friediger auf www.ghetto-theresienstadt.info
  2. da:Horserødlejren
  3. a b Leo Goldberger: The Rescue Of The Danish Jews: Moral Courage Under Stress. New York New York University Press , 1988. S. 71
  4. Hans Günther Adler: Theresienstadt. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft 1941-1945, 1960, S. 253
  5. Hans Günther Adler: Theresienstadt. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft 1941-1945, 1960, S. 779
  6. Ralph Oppenhejm: An der Grenze des Lebens. Theresienstädter Tagebuch. Rütten & Loening Verlag, Hamburg 1961

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