McLaren MP4-12C

McLaren MP4-12C
McLaren
Mp412c base.jpg
MP4-12C
Hersteller: McLaren Automotive
Produktionszeitraum: seit 2011
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet
Motoren: Ottomotor: 3,8 l
(441 kW)
Länge: 4507 mm
Breite: 1909 mm
Höhe: 1199 mm
Radstand: 2670 mm
Leergewicht: 1302 kg
Vorgängermodell: McLaren F1
Nachfolgemodell: keines

Der McLaren MP4-12C ist ein von McLaren Automotive entworfener und gebauter Sportwagen. MP4 steht für McLaren Project 4. Der Name soll die Fusion von McLaren mit der Project 4 Organisation von Ron Dennis ausdrücken. Die Ziffer 12 ist Index einer internen Rangordnung des Unternehmens und C steht für Carbonfibre-MonoCell.

Inhaltsverzeichnis

Spezifikation

Das finale Design des Wagens wurde am 8. September 2009 präsentiert, wobei die Karosserie des Zweisitzers ausschließlich aerodynamischen Zwängen folgt. Insbesondere die Front besitzt kein markenprägendes Gesicht.

Im Gegensatz zum dreisitzigen Supersportwagen McLaren F1 wird der MP4-12C eine gewöhnliche Zweisitzer-Anordnung haben.

Bei der Cabrio-Version wird statt eines Stoffdachs ein Hardtop aus Aluminium oder Kohlefaser zum Einsatz kommen.

Technische Spezifikation

Das Hauptaugenmerk bei der Konstruktion des Fahrzeuges wurde auf Gewichtsersparnis gelegt. Zum geringen Gewicht des McLaren MP4-12C tragen unter anderem die Karosseriepaneele aus ultradünnem Kohlefaserlaminat, die kompakte Bauweise, eine Leichtbauverbundbremsanlage mit hohem Aluminiumanteil - optional wird auch eine Keramikbremsanlage zu haben sein - , eine Verlegung der Kühler ins Heck (längs eingebaut, damit effektiver/kürzer/leichter) bei.

Auch auf einen CD-Player wurde verzichtet, weil dieser zu schwer sei, so McLaren, und ein leichter MP-3-Player dieselben Dienste verrichten könne. Selbst im Gramm-Bereich wurde Gewicht gespart. Das Fahrzeuglogo wurde nicht als Aufkleber sondern als Gravur (in das sowieso vorhandene Aluminium) ausgeführt.

Der MP4-12C wird Technologien aus der Formel 1 nutzen, zum Beispiel die Technologie „brake steer“, bei der das kurveninnere Hinterrad bei hohen Kurvengeschwindigkeiten abgebremst wird, um das Untersteuern des Fahrzeugs zu reduzieren.

Die ultraleichten Schmiedefelgen messen 19 Zoll an der Vorderachse und 20 Zoll hinten. Die Aerodynamik optimieren aktive Karosserieelemente, zusätzliche Verzögerungsarbeit leistet eine Luftbremse.

Positionierung am Markt

Die technische Spezifikation bildet die Basis für die Positionierung des Fahrzeuges am Markt.

Mit einem Netto-Verkaufspreis von £ 170.000 (ca. € 195.000)[1] bedient der MP4-12C das Kernsegment der Sportwagen.[2]

Dementsprechend sind die direkten Konkurrenten des MP4-12C der Aston Martin DB9, Bentley Continental GT, Ferrari 458 Italia, Lamborghini Gallardo und der Porsche 911 GT3. Selbst mit wesentlich teureren Supersportwagen sollen die Fahrleistungen des MP4-12C mithalten können.[3]

Die Auslieferung ist für 2011 geplant, wobei in diesem Jahr noch ca. 1000 Fahrzeuge produziert werden sollen. Der neue Mittelmotor-Sportwagen ist das erste von vorläufig vier geplanten Serienmodellen, die jährlich 4.000 Einheiten ausmachen sollen. Zusätzlich zum MP4-12C, von dem jährlich maximal 1.500 Einheiten geplant sind, wird die Technologie für weitere Modelle verwendet.

Produktion

Der neue MP4-12C ist eine komplette Eigenentwicklung von McLaren. Gefertigt werden die meisten Komponenten allerdings bei Zulieferern außer Haus. Dieser "internationale" Sportwagen muss im hauseigenen MPC (McLaren Production Center) nur noch komplettiert werden.

So entsteht das Kohlefaser-Monocoque bei der österreichischen Firma CarboTech, das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kommt von der italienischen Firma Oerlikon Graziano und der Motor vom britischen Hersteller Ricardo.

MonoCell

Als weltweit erstes und bisher einziges Serien-Fahrzeug bietet McLaren seinen Kunden im MP4-12C ein extrem verwindungssteifes, weniger als 80 kg schweres Kohlefaser-Monocoque, bei McLaren für Straßenfahrzeuge „MonoCell“ genannt.

CarboTech, ein rennsportorientierter Hersteller von Verbundwerkstoff-Bauteilen, hat mit McLaren eine Technologie entwickelt, mit der auch komplexe Kohlefaser-Strukturen (z. B. Hohlräume), in einem Stück gefertigt werden können. Die MonoCell besitzt eine Fertigungstoleranz von unter 0,5 Millimetern. Diese Sicherheitszelle bildet das Rückgrat des Sportwagens. CarboTech erhielt in diesem Zusammenhang den bisher weltgrößten Fertigungsauftrag für Monocoques. Jährlich sollen ca. 4.000 Stückproduziert werden, bei einem Gesamtproduktionsvolumen von ca 25.000 (für MP4-12C und seine Derivate).[4][5][6][7][8][9]

An diese Zelle wird im Heck ein Rahmen angeschraubt, der den kompakten 3,8-l-V8-Biturbomotor aufnimmt. Eine Crashbox bildet den Heckabschluss. Vorn sind Windschutzscheibe und ebenfalls eine Crashbox angefügt

Alle Rahmenbauteile bestehen aus leichtem und sehr verwindungssteifem stranggepresstem Aluminium. Sogar die Anbauteile wie Deckel und das Dach sind aus Alu, nur die Türen bestehen aus Fiberglas. Der neue 12C bringt damit weniger als 1.400 Kilo auf die Waage.

Motor

Der MP4-12C wird von einem von McLaren entwickelten, und bei Ricardo produziertem Doppelturbo-V8-Motor mit 3,8 Litern Hubraum angetrieben werden, der eine Leistung von maximal etwa 447 kW (608 PS) und ein maximales Drehmoment von 572 Nm erzeugt. Dabei sollen 80 % des Drehmoments schon ab einer Drehzahl von 2.000/min anliegen und die Maximaldrehzahl etwa 8.500/min betragen. Die Motoraufladung erfolgt über je einen Turbolader pro Zylinderbank. Die Kurbelwelle ist nicht, wie beim typischen „amerikanischen“ V8-Motor in cross-plane-Auslegung, sondern, wie zum Beispiel bei Ferrari, als flat-plane-Kurbelwelle gestaltet, wodurch der Motor mit weniger Ausgleichsgewichten und damit weniger Gesamtmasse gebaut werden kann. McLaren gibt an, dass der Motor ein besseres Verhältnis von Leistung zu CO2-Emission haben würde als alle zu dem Zeitpunkt verfügbaren Verbrennungsmotoren. Der Motorcode lautet M838T.

Getriebe

Die Kraftübertragung erfolgt über ein von Oerlikon Graziano geliefertes Doppelkupplungsgetriebe mit 7 Gängen. Das Getriebe nutzt eine „Pre-Cog“ genannte Technik, bei der der Fahrer den nächsten Gang vorwählen kann. Die Schaltwippen lassen sich hierzu mit geringer Kraft vorspannen. Dies ermöglicht schnellere Gangwechsel.

Bremsen und Reifen

Der MP4-12C wird Technologien aus der Formel 1 nutzen, zum Beispiel das sogenannte „brake steer“, bei der das kurveninnere Hinterrad bei hohen Kurvengeschwindigkeiten abgebremst wird, um das Untersteuern des Fahrzeugs zu reduzieren. Die Aerodynamik optimieren aktive Karosserieelemente, zusätzliche Verzögerungsarbeit leistet eine Luftbremse.

Die ultraleichten Schmiedefelgen messen 19 Zoll an der Vorderachse und 20 Zoll hinten.

Händler

Der McLaren MP4-12C wird nur über ausgewählte Händler vertrieben, wobei sich das Händlernetz noch im Aufbau befindet. In folgenden Städten sollen Verkaufsstützpunkte eingerichtet werden:[10]

Europa Nordamerika Naher Osten,
Südafrika

Weitere Städte (u.a. in Spanien und Ostasien) wurden im Mai 2010 angekündigt, sind aber in der aktuellen Händlerliste nicht mehr aufgeführt.[11]

Weblinks

 Commons: McLaren MP4-12C – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Referenzen

  1. Review McLaren MP4-12C im Telegraph (engl.); abgerufen am 21. März 2011
  2. autofeat.com: Price of McLaren MP4-12C GBP 168,500.
  3. Auto-Motor-Sport
  4. Der Westen
  5. R-Sportscars
  6. Auto-Bild
  7. Motorline
  8. Metallzeitung
  9. NY Times
  10. Auflistung der McLaren-Händler; abgerufen am 8. September 2010
  11. McLaren-Händlerliste; abgerufen am 24. August 2011

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