Chassimikow

Chassimikow

Salman Alchasurowitsch Chassimikow (* 5. April 1952) ist ein ehemaliger sowjetrussischer Ringer tschetschenischer Abstammung.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Salman Chassimikow stammt aus Grosny in Tschetschenien. Er begann dort mit 12 Jahren mit dem Ringen und war bereits als Jugendlicher einer der besten Freistilringer in der Sowjetunion in seiner jeweiligen Altersklasse. Mit 18 Jahren startete er bei der Junioren-Europameisterschaft im schwedischen Huskvarna und gewann dort überlegen den Titel in der Klasse bis 87 kg Körpergewicht. In der Klasse über 87 kg Körpergewicht siegte damals Soslan Andiew aus der Sowjetunion, der in der Zeit bei den Senioren der härteste Gegner Salmans wurde. Zunächst gewann Salman in den Jahren 1971 und 1973 die Weltmeistertitel bei den Junioren, 1971 wieder in der Klasse bis 87 kg Körpergewicht und 1973 im Schwergewicht.

Danach ging Salman in die Armee und wurde in Moskau stationiert. Sein Trainer wurde dort Tomas Barba, dem er seine weitere positive Entwicklung weitgehend zu verdanken hat. Er wuchs bei einer Größe von 1,80 Metern zu einem ausgewachsenen Superschwergewichtler von 120 kg Körpergewicht heran. Er war für das Superschwergewicht eher klein, dafür aber ungemein stark.

Trotz der großen Erfolge Salmans im Juniorenbereich dauerte es bis 1979, ehe er sich in der Sowjetunion bei den Senioren durchsetzen konnte. Soslan Andiew, Boris Bigajew und Wladimir Parschowkow verhinderten seine Einsätze bei internationalen Meisterschaften durch bessere Platzierungen bei den sowjetischen Meisterschaften. Im Jahr 1979 gab Salman dann sein internationales Debüt bei den Senioren bei der Europameisterschaft in Budapest. Mit drei überlegenen Siegen wurde er dort Europameister im Superschwergewicht. Im gleichen Jahr wurde er in San Diego auch Weltmeister vor Roland Gehrke aus der DDR, der auch schon Vizeeuropameister geworden war.

Im Jahr 1980 gab es für Salman bei der Europameisterschaft in Prievidza eine überraschende Niederlage gegen Peter Iwanow aus Bulgarien. Kurz vor Schluss erteilten ihm die Kampfrichter die dritte Verwarnung wegen Passivität, nachdem diese beide Ringer vorher schon mit je zwei Verwarnungen bedacht hatten. Durch diese dritte Verwarnung verlor Salman den Kampf und der EM-Titel ging an Iwanow. Es kam aber noch schlimmer für Salman, denn kurz vor den Olympischen Spielen in Moskau, wo er starten sollte, brach er sich ein Bein und musste in Moskau zusehen.

Nach der Genesung verlief für ihn dann das Jahr 1981 außerordentlich erfolgreich. Er wurde zunächst im Frühjahr Europameister in Łódź und im Herbst auch Weltmeister in Skoplje. Bei keiner dieser Meisterschaften geriet er auch nur annähernd in Gefahr einen Kampf zu verlieren. Er war zu überlegen.

In den Jahren 1982 und 1983 startete er nur bei den Weltmeisterschaften. Dabei gewann er seinen dritten und vierten Weltmeister-Titel. In Edmonton (1982) und in Kiew (1983) war er wieder ungefährdet, so sehr sich seine härtesten Gegner Adam Sandurski aus Polen, Bruce Baumgartner aus den USA und Andreas Schröder aus der DDR gegen ihn auch abmühten.

Im Olympiajahr 1984 konnte Salman aber wie schon vor vier Jahren nicht die Erfolge erzielen, die er sich wünschte. Zunächst traf ihn bei der Europameisterschaft in Jönköping zusammen mit seinem Endkampfgegner Adam Sandurski das harte Verdikt der Kampfrichter: Disqualifikation beider Ringer wegen Passivität. Beide Ringer wurden auf den 2. Platz gesetzt und kein Europameistertitel vergeben. Der Traum von der Olympischen Goldmedaille 1984 in Los Angeles zerplatzte für Salman durch den Olympiaboykott der sozialistischen Staaten.

Danach beendete Salman Chassimikow seine Ringerlaufbahn.

Die Ergebnisse der internationalen Meisterschaften, die er bestritt, sind in dem folgenden Abschnitt nachzulesen.

Internationale Erfolge

(WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, S = Schwergewicht, SS = Superschwergewicht, damals bis 100 kg bzw. bis 130 kg Körpergewicht)

  • 1970, 1. Platz, Junioren-EM in Huskvarna, F, bis 87 kg Körpergewicht, vor Georgi Stoitchew, Bulgarien und Ismail Ömer Zuzan, Türkei;
  • 1971, 1. Platz, Junioren-WM in Tokio, F, bis 87 kg Körpergewicht, vor Radew, Bulgarien und Toni Sidoli, USA,
  • 1975, 1. Platz, „Werner-Seelenbinder“-Turnier in Leipzig, F, S, vor Reza Shouktesari, Iran, Peter Drozda, Polen und Peter Albert, DDR;
  • 1977, 1. Platz, Großer Preis von Łódź, F, SS, vor Jozsef Balla, Ungarn und Kosmowski, Polen;
  • 1977, 1. Platz, „Pokal von Georgien“ in Tiflis,, F, S, vor Hutaba, UdSSR, Smobiladze, UdSSR, Gehrke und Aslanbek Bisultanow, UdSSR;
  • 1979, 1. Platz, WM in San Diego, F, SS, vor Gehrke, Andrei, John Achterwood, Kanada, Veselin Athanasow, Bulgarien und Henryk Tomanek, Polen;
  • 1980, 2. Platz, EM in Prievidza, F, SS, hinter Iwanow und vor Sandurski, Balla, Andrei und Gehrke;
  • 1981, 1. Platz, EM in Łódź, F, SS, vor Balla, Sandurski, Slawko Tscherwenkow, Bulgarien und Michael Deutsch, DDR;
  • 1981, 1. Platz, WM in Skoplje, F, SS, vor Reza Shouktesari, Iran, Sandurski, Iwanow, Harold Smith, USA und Balla;
  • 1983, 1. Platz, WM in Kiew, F, SS, vor Sandurski, Baumgartner, Iwanow, Robert Molle, Kanada und Andreas Schröder;

Quellen

  • 1) International Wrestling Database der Universität Leipzig
  • 2) Fachzeitschrift „Der Ringer“, Nummern 05/79, 09/79, 05/80, 05/81, 10/81, 05/06/82, 09/82, 10/83 und 05/84

Weblinks


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