Michael Hillen

Michael Hillen

Michael Hillen (* 30. Juni 1953 in Bonn) ist ein deutscher Lyriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Michael Hillen besaß bis zum Jahr 1979 die belgische Staatsangehörigkeit; sein Vater stammte aus Antwerpen. Nach einer Verlagsausbildung war Hillen bis 1977 in einem sonderpädagogischen Verlag beschäftigt. Bis zum Jahr 2005 war er als Lektor, Korrektor und Bibliothekar in einem wissenschaftlichen Forschungsinstitut tätig. Seit den 1970er Jahren veröffentlicht er Gedichte in Zeitungen, Anthologien[1], Jahrbüchern (u.a. in Muschelhaufen) und in Literaturzeitschriften, so zum Beispiel in Ostragehege, Signum, Wespennest, Orte, Zeichen & Wunder und Macondo sowie im belgischen Forum für junge Literatur Krautgarten. In der Zeitschrift für Literatur und bildende Kunst Der Mongole wartet erscheint seit 1997 eine breite Auswahl seiner Lyrik. Von 1983 bis 1998 war er Mitglied im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt.

Hillen verfasste zunächst Gedichte, „die formal geschult sind an den Versen Erich Frieds und Kurt Tucholskys“. Er thematisiert seine Inhalte „mit sprachlicher Präzision und Überzeugungskraft“ und „protokolliert in einer überwiegend einfachen, aber äußerst subtilen Sprache, die durchsetzt ist von einer gelegentlich bitterbösen Ironie.“[2]

Oft sind Trauer und Leid Ausgangspunkt seiner Reflexionen. Es gelingt ihm,

genaue Beobachtungen der Wirklichkeit in wenigen Worten greifbar zu machen – und, ohne in das Pathos großer Begriffe zu verfallen, die häufig in dieser Wirklichkeit latent vorhandene, im Alltag verdrängte Erinnerung an die Gewalt zu wecken, auf der diese (soziale) Wirklichkeit beruht.

Zeitriss, Blätter zur Sprachbewegung[3]

Michael Hillen wurde 2009 mit einem Sonderpreis der Literaturzeitschrift Dulzinea ausgezeichnet. Er ist verheiratet und lebt in Bonn.

Buchveröffentlichungen

Literatur

  • Gerda Kaltwasser: Neuer Mut zur Lyrik. In: Rheinische Post vom 3. Oktober 2001.
  • Peter Klusen: Die Verzweiflung bleibt… Anmerkungen zu zwei Gedichtsammlungen von Michael Hillen. In: Muschelhaufen, Jahresschrift für Literatur und Grafik, Band 37, 1998, ISSN 0085-3593.
  • Christoph Leisten: Seiltänzergleich. In: Zeichen & Wunder, Nr. 53, Juni 2009, ISSN 0946-1809.
  • Frank Milautzcki: Das genaue Quantum Poesie – Im Fahrwasser von Michael Hillens Gedichten. In: fixpoetry [4] vom 6. Februar 2009.
  • Lutz Rathenow: Neue Lyrik. In: Die Welt vom 13. Mai 1995.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. z.B. in: Axel Kutsch: Zeit.Wort. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart. Landpresse, Weilerswist 2003,ISBN 3-935221-21-5.
  2. Peter Klusen: Die Verzweiflung bleibt… Anmerkungen zu zwei Gedichtsammlungen von Michael Hillen. In: Muschelhaufen, Jahresschrift für Literatur und Grafik, Band 37, 1998, Seite 156/157
  3. Zeitriss, Blätter zur Sprachbewegung, Ausgabe 3/1999, Seite 37, ISSN 0949-4758
  4. fixpoetry [1]

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