- Mikko E. Juva
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Mikko Einar Juva (* 22. November 1918 in Kokkola; † 1. Januar 2004 in Turku) war ein finnischer Historiker, Politiker und lutherischer Theologe, zuletzt Erzbischof seiner Kirche.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn des Geschichtsprofessors Einar W. Juva (1892-1966) studierte auch Mikko Juva zuerst Geschichte in Turku, wechselte aber (unter dem Eindruck der Mitarbeit im Christlichen Studenten-Weltbund) 1939 zum Studium der Theologie nach Helsinki. Unterbrochen durch den Einsatz als Soldat und ein Studienjahr in Gettysburg in den USA schloss er seine Studien mit einer Dissertation in Geschichte (1950) und in Theologie (1955) ab. Er arbeitete zuerst als Studentenpfarrer, war 1957-1962 Professor für Nordische Geschichte an der Universität Turku und 1962-1978 Professor für Kirchengeschichte an der Universität Helsinki. Sein bedeutendstes wissenschaftliches Werk ist eine fünfbändige Geschichte des finnischen Volkes (Suomen kansan historia, 1964-67), die er mit seinem Vater verfasste.
Neben der Professur gehörte er von 1962 bis 1966 als Abgeordneter dem Finnischen Parlament an und war von 1965 bis 1968 Vorsitzender der Liberalen Volkspartei (Liberaalinen Kansanpuolue). 1971-1973 war er Rektor seiner Universität, 1973-1978 Kanzler. Ferner hatte er bedeutende Positionen im Lutherischen Weltbund (LWB): 1963-1970 als Vorsitzender der Theologischen Kommission, 1970-1978 als Präsident. Hier setzte er sich besonders für die Öffnung des LWB für die Kirchen aus der südlichen Hemisphäre ein.
1978 wurde Juva zum Erzbischof von Turku und damit zum geistlichen Leiter der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands gewählt. Ein besonderes Anliegen war ihm die Öffnung seiner Kirche gegenüber der Gesellschaft. 1982 trat er vorzeitig in den Ruhestand, um sich wieder der Schriftstellerei zu widmen. 1994 veröffentlichte er seine Memoiren (Seurasin nuoruuteni näkyä : muistettavaa vuosilta 1939-82).
Veröffentlichungen (auf Englisch oder Deutsch)
- Suomen sivistyneistö uskonnollisen vapaamielisyyden murroksessa 1848-1869. (Summary: The Educated Classes of Finland in the Crisis of Religious Liberalism 1848-1869.). Helsinki, Diss., 1950
- Varsinais-Suomen seurakuntaelämä puhdasoppisuuden hallitsemina vuosisations (1600-1808). [Summary: The country parish in Finland Proper during Lutheran orthodoxy (1600-1808)]. Helsinki, Theol. Diss., 1955.
- Martti Rautanen, der Apostel des Ovambolandes. In: Aarne A Koskinen u.a.: Studia missiologica Fennica I. Helsinki 1957.
- Valtiokirkosta kansankirkoksi : suomen kirkon vastaus kahdeksankymmentäluvun haasteeseen (Summary: From the state church into the people's church). Helsinki 1960.
- Die Kirche Finnlands. Pieksämäki : Bibelhaus, 1963.
- A thousand years of Finland. London: G. Allen and Unwin, 1968.
- The Christian concern for world peace. In: The Inaugural event of the Stewart Winfield Herman Endowment for Mission : addresses presented at the Lutheran School of Theology at Chicago, April, 1982. Chicago 1982.
Literatur
- Norman A. Hjelm, Prasanna Kumari, Jens Holger Schjørring (Hrsg.): Vom Weltbund zur Gemeinschaft. Geschichte des Lutherischen Weltbundes 1947–1997, Hannover 1997, S. 397-403.
Weblinks
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