US Montagnarde

US Montagnarde

Die Union Sportive Montagnarde de Lochrist (kurz US Montagnarde) ist ein französischer Fußballverein aus Inzinzac-Lochrist im bretonischen Département Morbihan; „La Montagnarde“ ist ein etwas höher gelegenes Quartier in Lochrist.[1] Der Amateurverein hat seit den 1980er Jahren mehrfach die Hauptrunde des Landeswettbewerbs um die Coupe de France erreicht und ist dabei zweimal sogar bis ins Achtelfinale vorgestoßen. Er gilt deswegen als einer der erfolgreichsten „Däumlinge“ – als petits poucets werden in Frankreichs Fußballpokal besonders gut abschneidende, unterklassige Klubs bezeichnet – des Landes.

Die Vereinsfarben sind Blau und Rot. Als Vereinspräsident fungiert derzeit Lionel Le Gal, Trainer der ersten Mannschaft ist Anthony Ludéña. Die Ligaelf bestreitet ihre Heimspiele im Stade Mané Braz, das über eine Kapazität von 3.500 Plätzen verfügt. (Stand: Dezember 2010)

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Ligazugehörigkeit

Gegründet wurde die USM 1937.[2] In der Frühzeit des Klubs arbeiteten viele Spieler im örtlichen metallverarbeitenden Großbetrieb (Forges d’Hennebont); diese Firma wurde 1968 stillgelegt,[3] aber Spieler und Mannschaft werden bis in die Gegenwart als „die Schmiede“ (les Forgerons) bezeichnet.[4] Mit Gilbert Le Chenadec ist in den 1950ern sogar ein späterer französischer A-Nationalspieler aus dem Verein hervorgegangen, der nach Beendigung seiner Karriere als Trainer nach Inzinzac-Lochrist zurückkehrte.[5]

Die Elf aus der 6.000-Seelen-Gemeinde spielte seit 1979 in der dritten Liga und verpasste 1986 den Aufstieg in die Division 2 nur um zwei Punkte.[6] In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten pendelt sie aber nur noch zwischen vierter und sechster Spielklasse. In der Saison 2010/11 tritt sie in der fünfthöchsten Liga (CFA 2, Gruppe H) an.

Eine Mannschaft der Pokalüberraschungen

Anders als im Meisterschaftsbetrieb hat die US Montagnarde im Pokal seit drei Jahrzehnten wiederholt für landesweites Aufsehen gesorgt und 2010/11 zum achten Mal die Hauptrunde (Zweiunddreißigstelfinale) erreicht. Zu Spielen gegen besonders attraktive Gegner ist die Mannschaft häufig in das Stade du Moustoir im nur 15 km entfernten Lorient ausgewichen. Aber auch aus Inzinzac-Lochrist wurden ihre Pokalspiele teilweise schon live übertragen, insbesondere auf TV Breizh.

Bisher ist die USM viermal (1986, 1991, 2000 und 2011) in der ersten Hauptrunde ausgeschieden. Genauso oft gelang es ihr allerdings, länger im Wettbewerb zu verbleiben: 1979/80 besiegte sie zunächst den Erstdivisionär SCO Angers, scheiterte in der Runde der letzten 32 Mannschaften dann aber am späteren Überraschungsfinalisten US Orléans. Auch 2004/05 beendete mit CS Sedan ein Zweitligist, der gleichfalls bis ins Endspiel vorstieß, im Sechzehntelfinale weiterreichende Hoffnungen der USM.

1998/99 und 2001/02 hingegen stand sie sogar jeweils unter den 16 besten Pokalmannschaften des Landes. 1999 hatte der damalige Fünftligist eine Runde zuvor den zwei Klassen höher antretenden Paris FC gleich mit 4:0 bezwungen, ehe sich im Achtelfinale Olympique Grand Rouen durch einen 2:0-Sieg nach Verlängerung im Stade Mané Braz durchsetzte. 2002 besiegten die Forgerons zunächst Zweitligist SM Caen (2:1) und anschließend Drittligist ESOF La Roche (4:2); dann allerdings unterlagen sie dem Ligue-1-Team der AS Monaco mit 0:1. Die Fußballer aus Inzinzac-Lochrist spielten zu dieser Zeit sogar nur noch in der sechstklassigen Division d’honneur und waren die erste Mannschaft dieses Niveaus, die es in der langen Geschichte des Wettbewerbs geschafft hatte, so weit vorzudringen.[7]

Literatur

  • Charles und Christophe Bartissol: Les racines du football français. PAC, Paris 1983, ISBN 978-2-85336-194-1
  • Georges Cadiou: Les grands noms du football breton. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2006, ISBN 2-84910-424-8
  • L’Équipe/Gérard Ejnès: Coupe de France. La folle épopée. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2007, ISBN 978-2-915-53562-4

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Cadiou, S. 118
  2. nur laut L’Équipe/Ejnès, S. 231, bereits 1936
  3. L’Équipe/Ejnès, S. 231
  4. „La Montagnarde schmiedet einen erneuten Erfolgsweg“ auf der Seite des französischen Fußballverbands
  5. Cadiou, S. 252
  6. Cadiou, S. 118/119
  7. L’Équipe/Ejnès, S. 419

Weblinks


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