Championnat de France Amateur

Championnat de France Amateur

Championnat de France Amateur bezeichnet die französische Fußballmeisterschaft für Amateurmannschaften. Sie wird in zwei landesweiten, von der Fédération Française de Football organisierten Ligen ausgetragen: dem viertklassigen CFA und dem fünftklassigen CFA 2.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor Einführung des professionellen Fußballs (1932) waren, zumindest auf dem Papier, alle französischen Meister Amateure. Ein explizit so benannter Wettbewerb entstand mit der Saison 1934/35, an deren Ende die regionalen Meistermannschaften in einer K.-o.-Runde den Amateurtitelträger (Champion de France amateurs) ermittelten. Da zu diesem Zeitpunkt bereits eine zweite Profidivision bestand, war dies der Meister der dritthöchsten Ligenstufe. Ab 1948/49 wurde dieser Wettbewerb mit unterschiedlichen Modi fortgesetzt.

Mit Einführung einer neuen dritten Liga (National 1, 1970) wurde die Amateurmeisterschaft zur vierthöchsten Division (D4). Eine weitere Ligenreform vor Beginn der Saison 1993/94 reorganisierte die höchste Amateurspielklasse unter dem Namen National 2 erneut. In den ersten vier Jahren trugen die Sieger der einzelnen regionalen Staffeln ein Turnier zur Ermittlung des Amateurmeisters aus; 1997/98 wurde die Liga in CFA umbenannt und die Amateurmeisterschaft zweigeteilt, indem die Amateurvereine und die Reservemannschaften von Profiklubs (in Frankreich heutzutage als B-Teams bezeichnet) nach Abschluss der normalen Punkterunde jeweils einen eigenen Landesmeister ermittelten. Seit dem Jahr 2001 gibt es nur noch dieses Turnier der B-Mannschaften, während als der eigentliche Amateurmeister diejenige Mannschaft ausgezeichnet wird, die bei Saisonende die meisten Punkte in ihrer Staffel (derzeit gibt es vier solche Gruppen) geholt hat, wobei allerdings nur die Spiele gegen die im jeweiligen Endklassement bestplaçierten sieben Teams berücksichtigt werden.

Die Spieler kann man heutzutage als Halbprofis bezeichnen, weil ihr jeweiliger Klub in CFA und CFA 2 – wie bei allen Amateurvereinen von der dritten bis einschließlich der sechsten Liga – einen „Bundesvertrag“ (contrat fédéral) mit ihnen abschließen muss, der allerdings weniger Rechte und geringere Einkommen als ein Profivertrag beinhaltet und von der Spielergewerkschaft UNFP zu genehmigen ist. 2007/08 betrug das monatliche Minimaleinkommen ohne Prämien 1.139 € brutto.[1]

Sofern auch die Bundesversammlung der FFF im April 2011 dem Vorschlag einer Arbeitsgruppe zur Ligenreorganisation zustimmt, werden CFA und CFA 2 – letztere Spielklasse würde danach in National 2 umbenannt – ab der Saison 2013/14 verkleinert: der CFA auf vier Gruppen à 16 Mannschaften, der CFA 2 auf acht Gruppen à 14 Teams.[2]

CFA – die vierte Liga (D4)

Der CFA spielt in einer doppelten Punkterunde (Heim- und Auswärtsspiel jedes Ligisten gegen jeden Gruppengegner) in vier regionalen Gruppen à 18 Mannschaften, die grob den Norden und Nordwesten (Groupe A), den mittleren Osten (Groupe B), den mittelmeerischen Süden einschließlich Korsika (Groupe C) bzw. den Südwesten und das südliche Zentrum (Groupe D) Frankreichs umfassen. Er ist zugleich die höchste Liga, in der B-Mannschaften (Réserve Pro) antreten dürfen; B-Teams der drittklassigen Profimannschaften hingegen dürfen höchstens im CFA 2 spielen.[3] Je Gruppe steigt bei Saisonende der Tabellenerste – ansonsten das höchstplatzierte Nicht-Reserve-Team – in die National (D3) auf, sofern er daneben auch die grundsätzliche Aufstiegsberechtigung besitzt und u.a. wirtschaftliche und strukturelle Mindestanforderungen erfüllt, während die je drei am schlechtesten platzierten Mannschaften in den CFA 2 absteigen müssen.

Zu den Besonderheiten von CFA und CFA 2 zählt, dass pro Spiel bis zu vier Punkten erreicht werden können: 4 für einen Sieg, 2 für ein Unentschieden und einer für eine Niederlage.

CFA 2 – die fünfte Liga (D5)

Auch der CFA 2 spielt in einer doppelten Punkterunde (Heim- und Auswärtsspiel jedes Ligisten gegen jeden Gruppengegner). Hier gibt es acht regionale Gruppen (A bis H) à 16 Mannschaften, von denen die acht Gruppensieger plus die vier punktbesten Tabellenzweiten in die CFA aufsteigen; für die Feststellung der besten Tabellenzweiten zählen allerdings jeweils nur deren Ergebnisse gegen den Gruppensieger sowie die auf den Rängen 3 bis 6 platzierten Mannschaften.[3]

Das Schlusslicht, also der Tabellen-16. jeder Gruppe steigt automatisch in diejenige Staffel der Division d’Honneur (DH, seltener D6) ab, der es regional zugehört. Die Mannschaften, die in ihrer Gruppe 13., 14. oder 15. werden, ermitteln in Ausscheidungsspielen (Barrages) gemeinsam mit den potentiellen Aufsteigern aus der DH, wer in der kommenden Saison weiterhin oder neu im CFA 2 spielen wird.[3]

Die Amateurmeister Frankreichs

Die folgenden Mannschaften gelten in Frankreich als offizielle Amateurlandesmeister.[4]

Meister bis 1993

Meister 1994 bis 1997

  • 1994: AJ Auxerre B
  • 1995: ES Wasquehal
  • 1996: AJ Auxerre B
  • 1997: FC Metz B

Meister ab 1997/98

Jahr Amateurklubs Reservemannschaften
1998 FC Valenciennes Olympique Lyon
1999 Clermont Foot AJ Auxerre
2000 FCO Dijon Le Havre AC
2001 Saint-Maur Lusitanos Olympique Lyon
2002 AS Cherbourg Olympique Marseille
2003 Gazélec FCO Ajaccio Olympique Lyon
2004 Croix de Savoie 74 Stade Rennes
2005 US Boulogne nicht ermittelt
2006 AS Beauvais Olympique Lyon
2007 Villemomble Sports Stade Rennes
2008 Olympique Croix de Savoie AS Monaco
2009 US Luzenac Olympique Lyon
2010 SR Colmar Olympique Lyon
2011 Le Poiré-sur-Vie VF Olympique Lyon


Anmerkungen

  1. vgl. http://fr.wikipedia.org/wiki/Contrat_f%C3%A9d%C3%A9ral
  2. France Football vom 21. Dezember 2010, S. 55
  3. a b c France Football vom 20. Mai 2008, S. 61
  4. Für 1936 und 1949–1998 nach Thierry Berthou/Collectif: Dictionnaire historique des clubs de football français. Pages de Foot, Créteil 1999 – Band 1 (A-Mo) ISBN 2-913146-01-5, S. 20–23; für 1937-1947 und ab 1994 nach fff.fr

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