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Ligue 2 Voller Name Ligue 2 Orange Abkürzung L2 Erstaustragung 1933/34 Hierarchie 2. Liga Mannschaften 20 Meister SM Caen Website [1] ↑ Ligue 1 (I)↓ National (D3) (III)Die Ligue 2 (offiziell Ligue 2 Orange, kurz L2 oder D2) ist die zweithöchste Spielklasse des französischen Fußballs. Sie existiert als Profiliga seit der Saison 1933/34 und hieß bis 2002 Division 2.
Inhaltsverzeichnis
Modus
Jeder Verein bestreitet ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegen jede andere Mannschaft der Liga. Es gilt auch hier die Drei-Punkte-Regel; bei Punktgleichheit entscheidet die bessere Tordifferenz, ist auch diese gleich, die größere Zahl der erzielten Treffer. In früheren Jahrzehnten gab es wechselnde Zahlen von Auf- und Abstiegsplätzen; teilweise existierte auch eine Kombination aus feststehenden Abstiegsplätzen (z.B. die ersten beiden) und Ausscheidungsspielen (Barrages) zwischen den nächstplatzierten Mannschaften der D2 gegen den Dritt- (und Viert-)letzten der D1. Seit 1997 gilt, dass die drei besten Vereine einer Saison in die Ligue 1 auf-, die drei schlechtesten in die National (D3) absteigen.
Hauptspieltag ist der Freitag abend; eine vermeintlich attraktive Begegnung wird entsprechend den Wünschen der Bezahlfernsehsender erst am Montag abend ausgetragen. Im Landespokal müssen die Zweitligaklubs in der 7. Runde – also vor Beginn des eigentlichen Hauptwettbewerbs („Compétition propre“) – eingreifen.
Vereine in der aktuellen Saison
Am Ende der Saison 2010/11 gelang dem zehn Monate zuvor erstmals in die Ligue 2 aufgestiegenen FC Évian Thonon Gaillard als Tabellenerstem der „Durchmarsch“ in die höchste Spielklasse. Begleitet wurde er von AC Ajaccio und dem FCO Dijon, der ebenfalls noch nie im fußballerischen Oberhaus vertreten war. Erst am letzten Spieltag und nur aufgrund des Torverhältnisses entschied sich, dass Le Mans FC der sofortige Wiederaufstieg verwehrt blieb. Die Verfolger CS Sedan und SCO Angers konnten am Ende nicht mehr in das Aufstiegsrennen eingreifen.
Am Tabellenende waren die Entscheidungen schon etwas früher gefallen: Grenoble Foot, das 2009/10 noch in Ligue 1 spielte, stieg erneut ab, ebenso treten OC Vannes und Olympique Nîmes 2011/12 in der National an. Der FC Metz entging diesem Schicksal nur knapp, während die nach der Hinrunde noch auf einem Abstiegsplatz stehenden Aufsteiger von Stade Reims sich am Ende auf einem achtbaren Mittelfeldrang wiederfanden.Zweitliga-Torschützenkönig wurde Sebastián Ribas vom FCO Dijon mit 23 Treffern vor Thorstein Helstad (Le Mans, 21).
In der Saison 2011/12 ergänzen die Erstligaabsteiger AC Arles-Avignon – nach nur einem Jahr in der höchsten Spielklasse –, Racing Lens sowie AS Monaco das Tableau der Ligue 2; aus der dritten Liga kehren mit SC Bastia und EA Guingamp zwei Vorjahresabsteiger zurück, außerdem der SC Amiens. Lediglich zwei der zwanzig Mannschaften (Clermont Foot und SC Amiens) waren noch nie Erstligisten. Die neue Spielzeit wird vom 6. August 2010 bis zum 27. Mai 2011 ablaufen.
Mit einem Mittelwert von 7.350 Zuschauern pro Spiel lag die zweite Liga 2007/08 im Vergleich mit den vier „großen“ europäischen Ligen knapp hinter der spanischen Segunda División, aber noch vor der Serie B Italiens (5.790) auf dem vierten Rang. In der Saison 2010/11 betrug der Durchschnitt nur 6.840, wobei die drei Klubs mit den meisten zahlenden Besuchern (Nantes, Le Mans und Troyes) im Mittel bei 10.300, die mit den geringsten Zuschauerzahlen (Vannes, Ajaccio und Istres) bei 3.050 lagen.[1]
Hinsichtlich der durchschnittlichen Saisonbudgets wurde die Ligue 2 mit 10,5 Mio. € nur von der englischen Football League Championship (19,8 Mio.) und Deutschlands Zweiter Bundesliga (12,7 Mio.) übertroffen.[2] Diese Trends haben sich auch 2010/11 bestätigt.
Ausländische Spieler
Auch in der zweiten Liga gilt, dass Frankreich einen Magneten für ausländische Fußballer darstellt. In der Saison 2010/11 besitzt bei den 20 Klubs mehr als ein Drittel der Spieler keine französische Staatsangehörigkeit; allerdings unterliegen solche, die aus einem der Staaten des EWR, mit der EU assoziierten Gebieten sowie aus Frankreichs überseeischen Besitzungen beziehungsweise Regionen stammen, nicht den Ausländerrestriktionen des zuständigen Verbandes.
Der Löwenanteil der 158 „Fußballimmigranten“ stammt aus dem nordwestlichen (87 Spieler) und dem zentralen bzw. östlichen (32) Afrika; Algerien (16), der Senegal (15), Kamerun (12), Mali (11), Marokko und die Elfenbeinküste (je 10) stellen hier die größten Gruppen. Aus anderen europäischen Staaten kommen insgesamt 24 Spieler (darunter fünf Serben und je drei Kroaten, Portugiesen und Belgier). Zehn Amerikaner (davon sechs Brasilianer) und fünf Asiaten komplettieren diese Aufstellung.[3]
Geschichte
Die Ligue 2 hat ihr Gesicht häufiger verändert als die höchste Spielklasse. Dafür gibt es mehrere Gründe: der Fußball war bis mindestens in die 1980er Jahre in Frankreich in Zuschauergunst und Medieninteresse keineswegs so stark verwurzelt, dass für viel mehr als etwa zwei Dutzend Vereine eine tragfähige finanzielle Basis bestanden hätte, zumal die Tatsache, dass Frankreich großflächig und nicht so dicht wie Deutschland besiedelt ist, zu erhöhten Fahrtstrecken und Reisekosten führt und auch weniger zuschauerträchtige Lokalderbys ermöglicht.
Die verbreitete Diskrepanz zwischen relativ hohen Kosten und niedrigen Einnahmen hatte zur Folge, dass die D2 über längere Zeitabschnitte nicht ein-, sondern mehrgleisig organisiert war:
- zwei Gruppen (Nord und Süd) 1933/34, 1945/46, 1972-1993
- drei Gruppen (Nord, Mitte und Süd) 1970-1972
- vier Gruppen (Nord, Ost, Süd und West) 1937/38 mit einer sich anschließenden „Meisterrunde“ (phase finale) der je vier bestplatzierten Mannschaften
Von 1970 bis 1992 war die Division 2 eine „offene“ Liga, in der sowohl Amateur- als auch Profiklubs antreten durften; vor 1970 und wieder ab 1992 handelt es sich um eine reine Profiliga.
In der Saison 1948/49 spielte nach kurzfristigem Rückzug der AS Angoulême übrigens der 1. FC Saarbrücken als FC Sarrebruck in der D2 mit – sehr erfolgreich, aber nur außer Konkurrenz: deswegen zeigt die offizielle Abschlusstabelle dieser Spielzeit auch bloß 19 Teilnehmer (mit Racing Lens und Girondins-AS du Port Bordeaux auf den Plätzen Eins und Zwei). Wären die 38 Begegnungen der Saarländer gewertet worden, hätten die beiden Aufsteiger Sarrebruck und Bordeaux heißen müssen. (Zu den politisch-geschichtlichen Hintergründen dieses Intermezzos siehe hier.)
Die Gründungsvereine 1933
Wie die Klubs der ein Jahr früher gestarteten höchsten Spielklasse zählen sich auch die 23 Gründungsvereine der Division 2 – soweit sie noch bestehen – zu Recht zu den Vorreitern des professionellen Fußballs in Frankreich. Dies waren in der Nordgruppe Amiens AC, RC Calais, Le Havre AC, FC Metz*, FC Mulhouse*, RC Roubaix, FC Rouen, US Saint-Servan-Saint-Malo, Racing Strasbourg, US Tourcoing, US Valenciennes sowie aus Paris Red Star Olympique* und der Club Français*. In der Südgruppe spielten Olympique Alès*, SO Béziers, FC Hyères*, FC Lyon, AS Monaco, AS Saint-Étienne sowie aus Bordeaux der Club Deportivo und der SC de la Bastidienne; diese beiden fusionierten nach Ende der ersten Spielzeit zum FC Hispano-Bastidien Bordeaux.
Ebenfalls 1933/34 zugelassen waren die US Suisse aus Paris und der FC Arménienne aus Lyon; US Suisse zog sich während, Lyon noch vor Beginn der Saison zurück.
Die hierüber mit einem * versehenen sechs Vereine gehörten im Jahr zuvor bereits zu den Gründungsmitgliedern der Division 1, aus der sie abgestiegen waren.
Meister, Auf- und Absteiger
Bislang teilen sich 38 Vereine die 73 offiziellen Titel eines Zweitligameisters, wobei beide Gruppensieger der ersten Spielzeit (1933/34) als Saisonmeister bezeichnet werden. Am häufigsten gelang dies Le Havre AC (fünf Titel), gefolgt von Racing Lens, OGC Nizza, OSC Lille und AS Nancy (je vier) sowie SO/HSC Montpellier, OU/Olympique Lyon, FC Toulouse und AS Saint-Étienne (je drei); weitere elf Vereine brachten es auf zwei D2-Meisterschaften.
Referenzen
- ↑ France Football Spécial, Bilan de la saison 2010-11., S. 45
- ↑ France Football vom 25. November 2008, S. 28-30
- ↑ France Football vom 21. September 2010, S. 42/43
- ↑ Die D2 startete in zwei Gruppen (Nord mit 13, Süd mit 8 Klubs); ein Endspiel der Gruppensieger um die Meisterschaft wurde nicht ausgetragen.
- ↑ Die 25 Klubs der D2 spielten in dieser Saison in vier Gruppen mit anschließender Meister- (16) bzw. Abstiegsrunde (9 Vereine)
- ↑ Die D2 spielte während der ersten Nachkriegssaison in zwei Gruppen
- ↑ Dem Tabellenzweiten Red Star Olympique wurde der Aufstieg wegen Betrugs verwehrt
- ↑ Aufstieg in die D2 von der FFF verweigert
- ↑ D2-Meister FC Gueugnon verzichtete auf den Aufstieg, weil der Verband ihn in der D1 nicht unter Amateurbedingungen spielen lassen wollte
- ↑ Der Verband verweigerte dem zu Saisonbeginn mit Zwangsabstieg bestraften D2-Meister Olympique Marseille den sofortigen Wiederaufstieg („Bestechungsaffaire OM-VA“ in der Saison 1992/93)
- ↑ Kurz vor Beginn der Saison 2005/06 wurde dem Aufsteiger ASOA Valence die Profilizenz entzogen, so dass Absteiger Clermont Foot in der Ligue 2 bleiben durfte
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