- Möbel Unger
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Möbel Unger Rechtsform Ehemals Gesellschaft mit beschränkter Haftung[1]; 1999 erloschen. Sitz Goslar Mitarbeiter Bis zu 4000 (1996) Umsatz Bis zu 1.230.000.000 DM (1996) Website www.moebel-unger.com Möbel Unger war ein deutscher Möbelhändler mit Sitz in Goslar.[2]
Geschichte
1875 gründet Friedrich Unger aus einem Tischlereibetrieb den Möbelhandel in Blankenburg. Danach führt sein Schwiegersohn Otto Kramer, als Inhaber die Geschäfte weiter und entwickelt mit eigenen Werkstätten für Innenausbau Unger zu einem namhaften Ausstatter und herzoglichen Hoflieferanten im gesamten Harzgebiet.
1932 heiratet Kramers einzige Tochter Dr. Felix Tessner, Tessner tritt in das Unternehmen Unger ein. Ihn machen die Engländer 1945 nach Kriegsende zum Landrat von Blankenburg. Nachdem die Sowjetische Besatzungsmacht nach Aufteilung des Kreises Blankenburg das Sagen bekommt, zieht es die Tessners nach Braunlage. Dort baut Dr. Tessner einen neuen Restkreis in der britischen Besatzungszone auf.
1948 Beginnt in Braunlage in einem Verkaufsraum wieder der Möbelhandel. Anfangs durch Kompensation: Geschlagenes Holz gegen Möbel. In den nächsten zwei Jahren entstehen Verkaufshäuser in den benachbarten Orten Vienenburg und Schladen.
1954 erwirbt Tessner ein Kaufhaus mit 800 m² Fläche in Goslar, die anderen kleinen Geschäfte werden geschlossen. Die Tessners starten ihren Siegeszug von ihrem neuen Stammhaus in der Goslarer Mauerstraße. Ab 1964 folgen Filialöffnungen in Braunschweig und Hannover. 1966 wird Hans-Joachim Tessner Komplementär und Mehrheitsgesellschafter.
1969 tritt Hanns-Joachims älterer Bruder Horst erst als Mitarbeiter und später als Gesellschafter in das Unternehmen ein. Mit der Eröffnung der ersten Möbelabteilung im real-kauf-Markt Hannover-Linden beginnt eine explosionsartige Entwicklung, die im deutschen Möbelmarkt als einmalig gilt.
1975 feiert Möbel Unger sein hundertjähriges Bestehen. Die Feier findet in Gegenwart des 84jährigen Dr. Felix Tessner statt, dessen Söhne in der Zwischenzeit 80 Mio. DM Umsatz erwirtschaften.
1978 wird vor den Toren der Stadt Goslar im Gewerbegebiet Gutenbergstraße das real-kauf/Unger-Einkaufszentrum fertiggestellt. Bis 1985 hat sich die Möbel Unger GmbH mit über 320 Mio. DM Jahresumsatz zum größten Filialunternehmen Norddeutschlands entwickelt.
Zu der Möbelhauskette zählten in ihren besten Zeiten bis zu 100 Möbelhäuser. 1996 betrug der Umsatz der Kette 1.230.000.000 DM, in 63 Filialen waren über 4.000 Vollzeitstellen besetzt.[3] 1997 wurde die damals schon nicht mehr selbständige Kette von der Metro AG an eine Investorengruppe verkauft.[4] Zum Ende seines Bestehens machte das Unternehmen jährlich 100 Millionen DM Verlust, sodass nach dem Scheitern einer geplanten Sanierung am 30. September 1999 nahezu alle Möbelhäuser geschlossen werden mussten. Drei Filialen (in München, Ingolstadt und Lahstedt) blieben unter dem Namen Pick Pack als Abholmärkte erhalten.
Weblinks
Quellen und Einzelnachweise
- Buch: Goslar im Wandel der Zeiten
- ↑ http://www.moebel-unger.com/html/historie/historie_1993.html
- ↑ moebel-unger.com: Firmengeschichte
- ↑ ots.at: Metro AG: Metro AG verkauft Möbel Unger GmbH, 20. Mai 1997
- ↑ Metro verkauft Möbel Unger. www.welt.de (21. Mai 1997). Abgerufen am 1. November 2009.
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