- Schladen
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Wappen Deutschlandkarte 52.01666666666710.53305555555697Koordinaten: 52° 1′ N, 10° 32′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Wolfenbüttel Samtgemeinde: Schladen Höhe: 97 m ü. NN Fläche: 30,66 km² Einwohner: 5.016 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 164 Einwohner je km² Postleitzahl: 38315 Vorwahl: 05335 Kfz-Kennzeichen: WF Gemeindeschlüssel: 03 1 58 026 Gemeindegliederung: 4 Stadtteile Webpräsenz: Bürgermeister: Heinz-Jürgen Wiechens (SPD) Lage der Gemeinde Schladen im Landkreis Wolfenbüttel Schladen ist eine Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel (Niedersachsen). Sie ist Mitgliedsgemeinde und zugleich Verwaltungssitz der Samtgemeinde Schladen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Schladen liegt süd-südöstlich des Oderwalds im nördlichen Harzvorland zwischen der Kreisstadt Wolfenbüttel im Norden und Vienenburg im Süden, südwestlich liegt Goslar und südlich Bad Harzburg. Es wird in Süd-Nord-Richtung von der Oker durchflossen, in die hiesig die Wedde (auch Weddebach genannt) einmündet.
Gemeindegliederung
Schladen gliedert sich in 4 Ortsteile:
- Kernstadt
- Beuchte
- Isingerode
- Wehre
Schladens Partnerstädte sind Derenburg in Sachsen-Anhalt und Pays de Guitres in Frankreich.
Geschichte
Schladen wurde urkundlich erstmals 1154 als „Schladheim“ (Siedlung im Sumpf) erwähnt. Der alte Dorfkern war durch einen Doppelgraben geschützt, die Ostgrenze bildete die Wedde.
Die Geschichte Schladens ist eng mit der ottonischen Königspfalz Werla verbunden, deren Reste sich etwa 2 km nördlich des Ortes finden. In Schladen lag ihr Versorgungshof, der Vorläufer der heutigen Domäne. So wie die Pfalz um etwa 1200 verfiel, verfiel auch diese Anlage. Erst der Bischof Udo von Hildesheim baute sie zur Burg aus und stellte dafür einen Vogt ein. Das war Eiko von Dorstadt, der sich den Namen „von Schladen“ gab. Die Burg blieb bis 1353 im Besitz der Grafen von Schladen, wurde von Bischof Heinrich III. für das Hochstift Hildesheim erworben, gelangte zusammen mit dem Dorf nach der Hildesheimer Stiftsfehde 1523 in den Besitz der Wolfenbüttler Herzöge und fiel 1643 mit der Restitution des Großen Stifts an dieses zurück. Nach dem großen Brand von 1699 wurde auf dem Gelände 1728 die katholische Kirche erbaut. Im ausgehenden 18. Jahrhundert erhielt die Domäne einen Park, Gartenanlagen und eine Schäferei.
1803 fiel Schladen durch Reichsdeputationshauptschluss gemeinsam mit dem Hochstift Hildesheim an Preußen, 1815 jedoch an Hannover, mit dessen Annexion es 1866 erneut preußisch wurde. 1885 gelangte es zum Landkreis Goslar, mit dem es 1941 von Preußen an Braunschweig umgegliedert wurde.
Bei der Gebietsreform 1974 wurden die Dörfer Wehre, Beuchte und Isingerode eingemeindet, gleichzeitig wurde Schladen im Austausch gegen Bad Harzburg dem Landkreis Wolfenbüttel zugeordnet. Zusammen mit der Stadt Hornburg und den Gemeinden Gielde und Werlaburgdorf (Werla) entstand die Samtgemeinde Schladen.
Der 1750 erbaute große Schafstall der Domäne beherbergt heute die Samtgemeindeverwaltung, das Dorfgemeinschaftshaus und das Schützenhaus. Im Heimathaus „Alte Mühle“ findet der Besucher Grabungsfunde der Pfalz, darunter deren „Heißluftsteine“, Vorläufer einer Zentralheizung.
Im „Bocla“, der alten Gerichtsstätte von Immenrode (dem heutigen „Buchladen“) erblickte 1784 der wohl berühmteste Schladener, Leo von Klenze, das Licht der Welt. Er stieg später zum Hofbaumeister von König Ludwig I. von Bayern auf, wurde geadelt und war einer der bedeutendsten Architekten des Klassizismus (Glyptothek, Propyläen, Alte Pinakothek, Walhalla, Bauentwurf für die Neue Eremitage in Sankt Petersburg). Umfangreiche Informationen zu seinem Schaffen finden sich im Obergeschoss des Heimathauses „Alte Mühle“.
Auf dem Friedhof ist der Schauspieler Hubert von Meyerinck beerdigt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat, der am 10. September 2006 gewählt wurde, setzt sich wie folgt zusammen:
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Hauptwirtschaftszweige sind die Landwirtschaft, der Tourismus (wegen Schladens Nähe zum Harz) und die zuckerverarbeitende Industrie. In Schladen steht eine Zuckerfabrik der Nordzucker AG. Größter Arbeitgeber ist die Grotjahn-Stiftung. Eine Attraktion ist die Schlangenfarm von Schladen, eine der größten Schlangenfarmen Europas. Besitzer ist der zweimalige Weltmeister im so genannten „Schlangen sit-in“ Jürgen Hergert.
Verkehrsanbindung
Schladen befindet sich unmittelbar östlich der A 395 sowie an der B 82 und verfügt darüber hinaus über eine Anbindung durch die Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Leo von Klenze (1784-1864), Architekt und Schriftsteller
- Alfred Grotjahn (1869-1931), Mediziner
- Johannes Spanuth (1874-1950), lutherischer Theologe
- Gerhard Heintze (1912-2006), lutherischer Theologe und Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig
- Günther Reichelt (* 1926), Biologe, Geowissenschaftler und Naturschützer
- Uwe Hain (* 1955), Fußballspieler
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
Weblinks
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