- Oberdietfurt
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Oberdietfurt Markt MassingKoordinaten: 48° 24′ N, 12° 39′ O48.391999412.6472286422Koordinaten: 48° 23′ 31″ N, 12° 38′ 50″ O Höhe: 422 m Postleitzahl: 84323 Vorwahl: 08724 Oberdietfurt mit der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
Oberdietfurt ist ein Ortsteil und eine Gemarkung des Marktes Massing im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Oberdietfurt liegt unmittelbar nordwestlich von Unterdietfurt am anderen Ufer der Rott und zwei Kilometer östlich von Massing etwas südlich der B 388.
Geschichte
Bereits um das Jahr 520 wurde der Ort Dietfurt erwähnt, benannt nach einer Furt über die Rott. Im Jahre 680 schenkte Bischof Rupert von Salzburg den Bewohnern ein hölzernes Gotteshaus. Damals gehörte das Land dem Hochstift Salzburg, welches die Urpfarrei Dietfurt begründete. Bischof Arn von Salzburg (787–821) erwähnte in seiner Notitia Arnonis unter anderem die Kirchen der Pfarrei Dietfurt. In Unterdietfurt befand sich die Seelsorgskirche, in Oberdietfurt die Taufkirche.
Im Laufe der Zeit bildeten sich zwei Orte, das Obere und das Niedere Dietfurt. Erst im 11. Jahrhundert entstanden zwei Pfarreien. Beide Kirchen wurden reich mit Gütern beschenkt.
1267 musste der Graf von Leonsberg zugunsten des Regensburger Bischofs Leo auf das Patronat Oberdietfurt verzichten, behielt aber die Vogtei als hochstiftiges Lehen. Am 14 August 1278 schenkte Bischof Heinrich II. seinem Domkapitel die Pfarrei Oberdietfurt mit allen Patronats- und sonstigen Rechten. 1305 musste Graf von Leonsberg dem Domkapitel Regensburg auch das Vogteirecht in Oberdietfurt mit jährlich 5 Pf. Erträgnis auf 4 Jahre überlassen.
Als 1648 im Dreißigjährigen Krieg die Schweden den Markt Massing niederbrannten, wurde die Kirche in Oberdietfurt zwar nicht zerstört, aber ausgeplündert. Infolge der Pest starben in der Pfarrei Oberdietfurt 1649 131 Menschen. 1855 wurde die Expositur Massing zur selbstständigen Pfarrei erhoben. Durch den Einspruch des Oberdietfurter Pfarrers erhielt die Verordnung erst 1862 Rechtsgültigkeit.
Aus der Obmannschaft Oberdietfurt im Landgericht Eggenfelden, die Massing ringartig umgab, wurde 1818/1823 die Gemeinde Wolfsegg II gebildet. Das Pfarrdorf Oberdietfurt musste dabei als Gemeindehauptort hinter dem Patrimonialgericht Wolfsegg zurücktreten. 1851/1852 wurden Wolfsegg I und Wolfsegg II vereinigt.
Als eine der ersten Pfarreien nach dem Zweiten Weltkrieg weihte Oberdietfurt 1950 ein Kriegerdenkmal ein. Es steht auf dem neugestalteten Dorfplatz, ein Kreuz aus Granit und zwei Granittafeln links und rechts mit den Namen der Gefallenen.
Am 1. April 1971 kam Oberdietfurt mit Wolfsegg im Zuge der Gebietsreform schließlich zu Massing.[1] Abgesehen von der Gemeindegrenze zwischen Massing und Unterdietfurt verläuft zwischen Ober- und Unterdietfurt auch die Grenze zwischen dem Bistum Regensburg (Oberdietfurt) und dem Bistum Passau (Unterdietfurt).
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Turm der dreischiffigen spätgotischen Hallenkirche hat einen markantes Stufendach. Chor und Langhaus besitzen ein Netzrippengewölbe. Die Wandmalereien stammen aus dem Jahr 1765. Im Jahr 1880 erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen mit einer vorwiegend neugotischen Ausstattung. Der neugotische Hochaltar besitzt spätgotische Flügelreliefs um 1500 und Figuren aus der Spätgotik, z.B. hl. Anna selbdritt. Auf dem neugotischen Flügelaltar im nördlichen Seitenschiff befinden sich spätgotische Schnitzfiguren: Hl. Michael, Ambrosius, Augustinus (um 1500) sowie Gemälde der Heiligen Stephan und Laurentius (links), Wolfgang und Nikolaus (rechts).
Bildung und Erziehung
1963 wurde eine neue Schule in Oberdietfurt eröffnet, die man 1996 in einen Kindergarten umgestaltete.
Vereine
- Katholischer Frauenbund Oberdietfurt
- Krieger- und Soldatenkameradschaft Oberdietfurt
- Marianische Männerkongregation Oberdietfurt
- Schützenverein Oberdietfurt
- SV Eintracht Oberdietfurt 1967. Gegründet : 1967. Aktivitäten : Fussball, Rad, Ski
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 455
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