Chess960weltmeister

Chess960weltmeister
Der amtierende Weltmeister im Chess960, Lewon Aronjan

Einen Weltmeister im Chess960 mit klassischer Zeitkontrolle gibt es noch nicht. Bis heute werden die Weltmeister im Chess960 unter einer Schnellschach-Zeitkontrolle ermittelt, und zwar im Rahmen der „Chess Classic Mainz“, wo auch die Weltmeisterschaft im gewöhnlichen Schnellschach stattfindet.

Chess960 ist eine populäre Schachvariante, die durch insgesamt 960 mögliche (zufällig ausgewählte) Aufstellungen der Schachfiguren auf der Grundreihe jeder Partei gekennzeichnet ist. Sie ist auch als Fischer Random Chess bekannt.

Der Modus der Chess960-Weltmeisterschaften ist eng an die klassischen Schachweltmeisterschaften geknüpft. Bis einschließlich 2006 hatte der Weltmeister seinen Titel nur gegen einen Herausforderer zu verteidigen, nämlich gegen den Chess960-Open-Sieger des Vorjahres.

Im Jahr 2001 duellierten sich Péter Lékó und Michael Adams im Chess960. Das Match wurde noch nicht als Weltmeisterschaft ausgegeben.[1] Lékó siegte und trat 2003, nun bereits „Chess960-Weltmeister“ genannt,[2] gegen den Sieger des Chess960-Opens von 2002, Pjotr Swidler, den Kampf um den Chess960-Weltmeistertitel an. Swidler gewann und verteidigte seinen Titel 2004 und 2005, verlor ihn aber 2006 an Lewon Aronjan.

2006 wurde in Mainz in einem Frauenturnier erstmals eine Chess960-Weltmeisterin ermittelt. Den Titel holte sich Alexandra Kostenjuk. Außerdem war das Jahr 2006 das bisher einzige, in dem auch Senioren- und Junioren-Weltmeisterschaften im Chess960 ausgetragen wurden. Sie wurden von Vlastimil Hort bzw. Pentala Harikrishna gewonnen.

Seit 2007 hat der Weltmeister seinen Titel gegen drei Gegner in einem doppelrundigen Turnier mit anschließendem Finale der beiden Bestplatzierten zu verteidigen. Das gelang 2007 Lewon Aronjan und 2008, als nur die Frauen um die Chess960-Weltmeisterschaft zu kämpfen hatten, Alexandra Kostenjuk.

Inhaltsverzeichnis

Liste der Weltmeister im Chess960 bei Schnellschach-Zeitkontrolle

Weltmeister, deren Namen nicht in einem hellgrau schattierten Feld stehen, wurden erst im Nachhinein als "Weltmeister" bezeichnet.

Weltmeister

Jahr Ort Weltmeister Teilnehmerzahl Turniermodus Ergebnis und Gegner des Finalduells
2001 Mainz Ungarn Péter Lékó
2
Duell über 8 Partien
4,5:3,5 gegen Adams
2003 Mainz Russland Pjotr Swidler
2
Duell über 8 Partien
4,5:3,5 gegen Lékó
2004 Mainz Russland Pjotr Swidler
2
Duell über 8 Partien
4,5:3,5 gegen Aronjan
2005 Mainz Russland Pjotr Swidler
2
Duell über 8 Partien
5:3 gegen Almasi
2006 Mainz Armenien Lewon Aronjan
2
Duell über 8 Partien
5:3 gegen Swidler
2007 Mainz Armenien Lewon Aronjan
4
doppelrundig, dann Finale 2:2 gegen Anand, 1,5:0,5 im Blitzen

Weltmeisterinnen

Jahr Ort Weltmeisterin Teilnehmerzahl Turniermodus Ergebnis und Gegner des Finalduells
2006 Mainz Russland Alexandra Kostenjuk
2
Duell über 8 Partien
5,5:2,5 gegen Pähtz
2008 Mainz Russland Alexandra Kostenjuk
4
doppelrundig, dann Finale 2,5:1,5 gegen Lahno

Seniorenweltmeister

Jahr Ort Seniorenweltmeister Teilnehmerzahl Turniermodus Ergebnis und Gegner des Finalduells
2006 Mainz Tschechien Deutschland Vlastimil Hort
2
Duell über 8 Partien
4:4 gegen Portisch, 1,5:0,5 im Blitzen

Juniorenweltmeister

Jahr Ort Juniorenweltmeister Teilnehmerzahl Turniermodus Ergebnis und Gegner des Finalduells
2006 Mainz Indien Pentala Harikrishna
2
Duell über 8 Partien
4,5:3,5 gegen Naiditsch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Noch 2002 heißt es: „Auch auf einen ersten inoffiziellen Weltmeister können wir uns freuen.“
  2. Lékó als „Chess960-Weltmeister“ tituliert

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