Oceanic (Album)

Oceanic (Album)
Oceanic
Studioalbum von Isis
Veröffentlichung 2002
Label Ipecac Recordings · Escape Artist Records
Format CD · LP
Genre Post-Metal
Anzahl der Titel 9
Laufzeit 63 min 23 s

Besetzung

Produktion Matt Bayles
Studio Fort Apache, New Alliance
Chronologie
Celestial (2000) Oceanic Panopticon(2004)

Oceanic ist das zweite Studioalbum der amerikanischen Band Isis. Das Konzeptalbum aus dem Jahr 2002 gilt als eine der wichtigsten Veröffentlichungen für die Entwicklung und Popularität des Genres Post-Metal.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Entstanden sind sowohl das Albumkonzept als auch ein Großteil der einzelnen Titel als zufälliges Produkt üblicher Proben. Aaron Turner erklärte die Entstehung des ersten Stücks als maßgebend für die Entwicklung des gesamten Albums:

„Nach einem sehr langen und problematischen Prozess entstand ein Song, der den hohen Anforderungen der Band gerecht wurde: ‚The beginning and the end’, der Opener der Platte.(...) Da merkten wir, dass wir weiter gingen und neue Wege fanden. Die nächsten Songs bauten auf diesem ersten Schritt auf, bis wir schließlich genug für ein Album geschrieben hatten.“

– Matthias Reichel: Review zu Oceanic[3]

Ein weiterer Faktor der die Entwicklung des Albums begünstigte, war die Kooperation mit Mike Pattons Independent-Label Ipecac Recordings, welches der Band künstlerische Freiheit zusagte und somit nicht in den Entstehungsprozess eingriff oder das geschaffene Album überarbeitete.[3]

Handlung

Aaron Turner, Sänger und kreativer Kopf der Band benannte das Konzept des Albums als eine tragische Liebesgeschichte. Dabei bleiben alle handelnden Figuren unbenannt.

Ausgangspunkt der Geschichte ist ein emotional gebrochener Mann, welcher sich in eine Frau verliebt (the Beginning and the End), jedoch entdeckt, dass diese ein inzestuöses Verhältnis zu ihrem Bruder unterhält(Hym/the Other). In seiner Verzweiflung über seine Unfähigkeit das Verhältnis zu Unterbinden begeht der Protagonist Selbstmord durch Ertrinken (From Sinking) und löst sich in der Urgewalt des Wassers wodurch auch seine anfänglich beschriebene Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Gemeinsamkeit(the Beginning and the End) Erlösung findet(Carry).[4]

Ein wichtiger und beständiger thematischer Bestandteil des gesamten Albums sowie auch weiterer Veröffentlichungen der Band (z. B. Red Sea EP und Celestial) ist die Allegorie von Wasser zu Weiblichkeit und besonders zu weiblicher Macht.[5]

Stilistische Einordnung

Isis kehren hier von Ihrem bisherigen Genre Sludge ab und erweitern deutlich ihr musikalisches Spektrum. So beginnen das Album und der erste Track The Beginning and the End zwar Sludgetypisch mit kurz angeschlagenen und hart gespielten Gitarren und typischem Brüllgesang, wandelt sich jedoch nach eineinhalb Minuten hin zu einer sphärisch ruhigen Passage, die im folgenden nur von kurzen Fortissimoausbrüchen unterbrochen wird. Diesen eingeschlagenen Kurs, verfolgt das Album über die Spielzeit des gesamten Albums hinweg. Sehr aggressive Ausbrüche wechseln mit sphärischen Passagen, welche sich auch über mehrere Stücke erstreckt wie die zentralen ruhigen Instrumentalstücke -(der 5. Titel), Maritime und das fast instrumentale Weight belegen. Um das Albumkonzept auch musikalisch zu vertiefen und die Stücke miteinander zu verbinden nutzen Isis auch die Wiederholung bestimmter Melodien und Riffs. So findet sich zum Beispiel ein Gitarrenspiel aus dem Titel Carry in der Melodie des weiblichen Gesangs im Titel Weight wieder. Derweil wird die Rahmenhandlung von Oceanic musikalisch entsprechend untermalt. Das Thema Wasser findet sich so fortwährend in der Musik wieder. Hierzu werden auf Oceanic nicht nur entsprechende Samples (u. a. Walgesänge und Meeresgeräusche) genutzt sondern auch Möglichkeiten der sinfonischen Dichtung ausgeschöpft.[3]

Gestaltung

Die graphische Gestaltung des Albums greift ebenfalls das Ozeanthema auf. Front- und Rückseite werden vollständig von einer dunklen Fotografie einer gekräuselten Wasseroberfläche eingenommen. Am rechten Bildrand der Front liegt auf der Mittellinie der Bandschriftzug sowie ein stilisiertes Piktogramm das einem Holzschnitt entspricht und den Wellenschlag einer Wasseroberfläche darstellt. Am Rechten Rand der Rückseite sind die obligatorischen Angaben der Plattenfirma abgedruckt. Die Titelangaben sowie der Albumtitel finden sich im Absatz des klaren Jewelcase. Das Inlay sowie die CD selbst nutzen das Negativ des Frontbildes. Auf der CD findet sich, erneut auf der rechten Seite, der Holzschnitt sowie Band- und Albumname. Das Booklet enthält neben den Texten die von grünlichen Wasser- und Meeresfotografien gerahmt werden ein weiteres Heft, welches neben den Band-, Label und Titelangaben ein weiteres Meeresfoto und einige Ergänzungen zur konzeptionellen Geschichte des Albums enthält.

Wirkung

Oceanic gilt als wichtige Initialzündung für das Genre des Post-Metals.[1] Verschiedene Bands wie Mouth of the Architect vergleichen sich mit Isis[6], werden wie Callisto[7] oder Cult of Luna[8][9] mit dem Album in Verbindung gebracht oder bezeichnen die Band und Das Album direkt als wichtigen Einfluss wie es z. B. Rosetta[10] handhaben. Andere Bands wie Russian Circles nennen den Vergleich zumindest einen bedeutenden Beitrag für ihre eigene Bekanntheit.[11]

Kritik

Die Fachpresse bescheinigt dem Album durchgehend herausragende musikalische wie inhaltliche Leistungen. So nannte Marcus Schleutermann vom Rock Hard das Album „ein klaustrophobisches Kunstwerk voller Anmut.“ und vergab 8,5 von 10 möglichen Beurteilungspunkten.[12] Auch gängige Onlinemagazine stimmen dieser Beurteilung zu, so benotet Whiskey Soda das Album mit der Schulnote 1+ und bezeichnet Oceanic als eine Platte des Jahres welche über jeden Zweifel erhaben sei.[13] CD Starts vergibt an das Album 9 von 10 möglichen Punkten und hebt den Anspruch der Veröffentlichung hervor:

„Die Erforschung dieses Klangkosmos erfordert natürlich Zeit und nachhaltige Beschäftigung und setzt fast den Einsatz von Kopfhörern voraus. Doch hat man sich einmal in diese monumentale Platte reingefunden, dann schafft „Oceanic“ etwas, was nur auf ganz wenigen Longplayern gelingt: Vertonte Emotionen, die Worte nicht erfassen können. Düster und doch schön. “

– Matthias Reichel: Review zu Oceanic[3]

Auch das Genrebezogene Onlinemagazine Metal1 vergibt 10 von 10 möglichen Punkten und empfiehlt das Album als kommenden Klassiker der jüngeren Musikgeschichte. [9] Eine ähnliche Stellung bezieht auch das Onlinemagazine Vampster betont hierzu jedoch noch das Gesamtkonzept und die aggressive Produktion:

„Textlich, optisch und klanglich ist diese Scheibe ebenso originell wie musikalisch. Das schwer durchschaubare Konzept von Aaron Turner, das eine zynische Tragödie zwischen Hoffnungslosigkeit, Vertrauensbruch und Inzest behandelt, geht nur schwer konform mit den schönen Bildern von Gewässern und doch bleibt ein Ganzes bestehen. Die Produktion von Matt Bayles ist rau, ungemütlich und ursprünglich wie schon auf dem genialen Debütalbum "Celestial", doch ein Schritt in Richtung Differenziertheit ist gegeben. "Oceanic" ist ein Werk, das wie wenige andere ein Ganzes darstellt und die ganze Aufmerksamkeit des Hörers fordert.“

– Vampster.com: Review zu Oceanic[14]

Titelfolge

Alle Stücke wurden von der Band gemeinsam verfasst

  1. The Beginning and the End - 8:08 feat. Maria Christopher, Ayl Noar
  2. The Other - 7:15
  3. False Light - 7:42
  4. Carry - 6:46 feat. Maria Christopher
  5. - - 2:05
  6. Maritime - 3:03
  7. Weight - 10:46 feat. Maria Christopher, Ayl Noar
  8. From Sinking - 8:24
  9. Hym - 9:14

Gesamtspieldauer - 63:23

Einzelnachweise

  1. a b Artikel über musikalische Entwicklung im San Fransisco Bay Guardian
  2. Isis Biographie auf Art and Culture
  3. a b c d Review auf CD Starts
  4. Radiointerview mit A.Turner
  5. Oceanic auf Arise My Soul and Sing
  6. Interview mit MotA auf Natalies World
  7. review auf Metal Archives
  8. Review auf Sputnik Music
  9. a b Review auf metal1
  10. Rosetta auf Progarchives
  11. Interview auf Rede Fine Mag
  12. Review im Rock Hard
  13. Review auf Whiskey Soda
  14. Review auf Vampster

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