Oldendorper Kirche

Oldendorper Kirche
Oldendorper Kirche

Die Oldendorper Kirche befindet sich im ostfriesischen Rheiderland. Die Backsteinkirche wurde im 13. oder 14. Jahrhundert gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Oldendorp wird bereits um 1000 n. Chr. in den Werdener Urbaren erwähnt und gehört zu den ältesten Orten des Rheiderlandes. In vorreformatorischer Zeit gehörte die Kirche zur Propstei Hatzum im Bistum Münster.[1] In der Reformationszeit wechselte die Kirchengemeinde zum reformierten Bekenntnis über. Die Erbauungszeit der Kirche ist nicht eindeutig.[2] Sie wurde im 13. oder 14. Jahrhundert als rechteckige Saalkirche mit bis zu 1,20 Meter dicken Mauern errichtet. Aus dem 13. Jahrhundert stammt der Glockenturm, der an der Nordseite angebaut ist. Die heutige Glocke datiert von 1609.

Im Laufe der Jahrhunderte erfolgten einige Umbauten. Das ursprüngliche romanische Nordportal wurde zugemauert. Das Westportal stammt wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert. An der Ostwand finden sich vier gotische Spitzbogen-Blendfenster, von denen die beiden mittleren ursprünglich möglicherweise durchbrochen waren. An der Südwand wechseln sich rundbogige und später vergrößerte, spitzbogige Fenster ab. Die Südmauer wurde 1955 erneuert, nachdem sie durch Artilleriebeschuss Schaden genommen hatte.[2] 1964 folgte die Erneuerung der Nordwand. Ein neues Krüppelwalmdach bildet den Abschluss des Gebäudes.[3]

Seit 1911 bilden Oldendorp und Nendorp zusammen eine Kirchengemeinde, die heute von Ditzum betreut wird.[4]

Innenausstattung

Rohlfs-Orgel von 1870

In den Innenraum ist ein flaches hölzernes Tonnengewölbe eingezogen. Der achteckige Taufstein steht auf einem viereckigen Fuß und wird zeitlich in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts angesetzt. Die Kanzel wurde 1645 angefertigt und war ursprünglich über dem Taufstein angebracht.[2] Zwei Grabplatten von Oldendorper Pastoren befinden sich im Chor (1663 und 1768). Zu den Vasa Sacra zählt ein Becher aus dem Jahr 1675. Die Orgel auf der Ostempore wurde 1870 von den Gebrüdern Rohlfs erbaut und verfügt über sieben Register auf einem Manual und angehängtem Pedal. Die Prospektpfeifen mussten 1917 zu Kriegszwecken abgetreten werden.[5]

Siehe auch

Literatur

  • Monika van Lengen: Rheiderlands Kirchen. Entdeckungsreise zu Gotteshäusern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands. H. Risius, Weener 2000.
  • Robert Noah: Gottes Häuser in Ostfriesland. Soltau-Kurier, Norden 1989, ISBN 3-922365-80-9.

Weblinks

 Commons: Oldendorper Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Menno Smid: Ostfriesische Kirchengeschichte. Selbstverlag, Pewsum 1974, S. 42 (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Bd. 6).
  2. a b c Monika van Lengen: Rheiderlands Kirchen. Entdeckungsreise zu Gotteshäusern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands. H. Risius, Weener 2000, S. 25.
  3. Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 152.
  4. Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Oldendorp (PDF-Datei; 23 kB), gesehen 24. Juni 2011.
  5. Orgel auf NOMINE e.V., gesehen 23. April 2011.

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