Olšany nad Moravou

Olšany nad Moravou
Olšany
Wappen von ???
Olšany nad Moravou (Tschechien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Šumperk
Fläche: 647 ha
Geographische Lage: 49° 58′ N, 16° 52′ O49.96444444444416.862222222222324Koordinaten: 49° 57′ 52″ N, 16° 51′ 44″ O
Höhe: 324 m n.m.
Einwohner: 1.104 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 789 62
Kfz-Kennzeichen: M
Verkehr
Straße: Bludov - Červená Voda
Bahnanschluss: Hanušovice - Zábřeh
Šumperk - Hanušovice
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Josef Dokoupil (Stand: 2009)
Adresse: Olšany 75
789 62 Olšany
Gemeindenummer: 540510
Website: www.olsany.cz

Olšany (deutsch Olleschau) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt neun Kilometer westlich von Šumperk und gehört dem Okres Šumperk an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Olšany erstreckt sich zwischen dem Goldensteiner Bergland (Branenská vrchovina) und Drosenauer Bergland (Drozdovská vrchovina) im Tal des Baches Hrůzná Voda, auch Bušínský potok genannt, bis zu dessen Einmündung in die March. Durch den Ort führt die Staatsstraße I/11 von Bludov nach Červená Voda. Östlich verläuft entlang der March die Eisenbahnstrecke von Hanušovice nach Zábřeh bzw. Šumperk, nächste Bahnstationen sind Bartoňov und Bohutín. Nördlich erhebt sich die Strážnice (516 m), nordöstlich der Blýskač (502 m), im Osten der Burdův vrch (489 m), südlich die Rozsocha (518 m) und im Nordwesten die Pustina (626 m).

Nachbarorte sind Hartíkov und Doubravice im Norden, Truska und Ruda nad Moravou im Nordosten, Bartoňov im Osten, Bohutín im Südosten, Klášterec und Zborov im Süden, Horní Studénky im Südwesten, Na Horách im Westen sowie Bušín im Nordwesten.

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung von Olšany erfolgte 1386, als Bolík von Olšany in der Landtafel als Besitzer des Gutes eingetragen wurde. Später wurde das Dorf an die Herrschaft Eisenberg angeschlossen.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Olšany / Olleschau ab 1850 eine politische Gemeinde im Bezirk Mährisch Schönberg. Ein Wendepunkt in der Geschichte des Gebirgsdorfes, dessen Bewohner von der Land- und Forstwirtschaft sowie Heimarbeit lebten, trat 1862 ein, als anstelle der Mühle an der March unterhalb des Ortes eine Papierfabrik errichtet wurde. Die Papierfabrik Olleschau, die zunächst Schreibpapier und andere Feinpapiere produzierte, begann 1870 mit der Herstellung von Zigarettenpapier; das Werk entwickelte sich zum größten Arbeitgeber der Region. 1873 wurde die Eisenbahnstrecke von Sternberg nach Grulich eingeweiht. 1905 wurde die Papierfabrik unter dem Namen k.k. privilegierte Papier-Industrie AG Olleschau in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Ein Drittel der Gesellschaftsanteile hielt die Papierfabrik Prosper Piette (Svoboda nad Úpou), die anderen Teile die k. k. privilegierte Österreichische Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe. 1907 kaufte die Papier-Industrie AG Olleschau, die ihren Hauptsitz in Prag hatte, die Seiden- und Zigarettenpapierfabrik L.& O. Holub in Wattens auf. Das Unternehmen wurde zum Alleinlieferanten der k.u.k. Tabakregie. 1914 begann in Olleschau die Herstellung von Zigarettenheften und -hülsen.

1930 lebten in Olleschau 676 Menschen. Nach dem Münchner Abkommen wurde das Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Mährisch Schönberg. 1939 hatte Olleschau 703 Einwohner. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Olšany zur Tschechoslowakei zurück. 1980 wurde Klášterec eingemeindet. Im Jahre 2001 bestand der Ortsteil Olšany aus 156 Wohnhäusern und hatte 952 Einwohner.

Größtes Unternehmen ist die Papierfabrik OP papírna, s.r.o. Sie gehört seit 1997 zur Trierenberg Holding Delfort-Gruppe AG.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Olšany besteht aus den Ortsteilen Klášterec (Klösterle) und Olšany (Olleschau).

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle der hl. Margarethe
  • Kirche Verkündigung Mariens in Klášterec, frühgotischer Bau aus 14. Jahrhundert
  • ehemaliges Erbgericht, der Arkadenbau entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Volksbauweise

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Hans Nibel (1880-1934), deutscher Autokonstrukteur

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”